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Der lächelnde Mörder - Gyllander, V: Der lächelnde Mörder - Somliga linor brister

Der lächelnde Mörder - Gyllander, V: Der lächelnde Mörder - Somliga linor brister

Titel: Der lächelnde Mörder - Gyllander, V: Der lächelnde Mörder - Somliga linor brister
Autoren: Varg Gyllander
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Zuunterst lag ein Nudelklumpen, der immer gleich schmeckte, egal welchen Salat man wählte.
    Mit dem Salat in einer, einer Flasche Mineralwasser in der anderen Hand sah sie an ihrem Computer Holtz’ Notizen durch. Das dauerte nur wenige Minuten. Dann entschloss sie sich, ein paar Telefongespräche zu führen. Es gibt sicher auch am Wochenende einen Brunnenverantwortlichen, dachte sie und spießte ein Stück mit Zuckerlösung gesättigtes Huhn auf ihre Plastikgabel. Enttäuscht stellte sie fest, dass es mehr an Gummi als an Hühnerfleisch erinnerte.
    Das Wasser sah hellgrau aus. Es enthielt nicht die geringste Menge Blut, zumindest nichts, was mit bloßem Auge zu sehen gewesen wäre. Es roch nach sonnenbeschienenem Asphalt und Chlor. Der Sommer war früh angebrochen.
    »Die Filterleistung beträgt mehrere Tausend Liter in der Stunde. Das klingt vielleicht nach viel, aber es dauert trotz dem, bis das ganze Wasser ausgetauscht ist, das kann ich Ihnen sagen.«
    Der Polizist an der Absperrung schien an der Vorlesung nur mäßig interessiert zu sein. Er bemühte sich, den aufdringlichen Mann, so gut es ging, zu ignorieren. Am liebsten hätte er ihn zum Teufel gejagt.
    Börje Andersson, der ohnehin nur widerwillig die Wochenendbereitschaft übernommen hatte, stand außerhalb der Absperrung und versuchte, den uniformierten Polizisten zu überreden, dass er ihn vorbeiließ. Obwohl er immer wieder erklärt hatte, dass er und sonst niemand die Verantwortung für den Betrieb des Springbrunnens habe und er außerdem von einer Beamtin gebeten worden sei zu erscheinen, ließ man ihn nicht vor. Deswegen war Börje Andersson dazu übergegangen zu erklären, wie der Springbrunnen funktionierte.
    Er stieß auf taube Ohren.
    Börje Andersson war daher nicht sonderlich sonniger Laune, als eine Frau mittleren Alters mit Kurzhaarschnitt auf ihn zutrat und sich als Kriminaltechnikerin Pia Levin vorstellte. Sie begrüßte ihn, ohne ihm die Hand zu reichen.
    »Kommen Sie mit«, sagte sie kurzangebunden und hob das blauweiße Absperrband an. »Zeigen Sie mir, wo das Wasser in die Filter gesaugt wird, und halten Sie sich dabei auf den ausgelegten Rosten.«
    Andersson zog den Kopf unter dem Absperrband ein und folgte Levin. Er warf dem Polizisten in Uniform einen triumphierenden Blick zu.
    »Sind Ihre Kollegen immer so unfreundlich?«
    »Sie machen nur ihre Arbeit. Können Sie mir jetzt alles zeigen?«, sagte Pia Levin. Sie hatte keine Lust, sich auf eine unmögliche Diskussion über die Arbeitsmethoden der Polizei einzulassen.
    »Was ist eigentlich passiert?«, fragte Andersson aufgeregt und betrachtete ein gelbes Zelt, das im Becken stand. Er hatte eine Hand in der Hosentasche und in der anderen eine Zigarette. Nicht angezündet. Sein graues, fettiges Haar klebte am Kopf. Er roch ungewaschen.
    Das Zelt, eigentlich handelte es sich um zwei gelbe Persenninge, war ein Stück über das Becken und auch auf die Straße hinaus gespannt.
    »Jemand ist tot«, sagte Levin abweisend.
    »Aber warum haben Sie dann ein Zelt aufgebaut?«
    Seine Stimme war heiser und überschlug sich zum Satzende hin.
    Pia Levin seufzte und nahm sich zusammen.
    »Das ist wegen der Schaulustigen und der Sonne. Können Sie mir jetzt alles zeigen?«, wiederholte sie, und eine gewisse Ungeduld lag in ihrer sonst immer gleichmütigen Stimme.
    Ihr Telefon klingelte. Sie kannte die Nummer.
    »Warum rufst du von deinem privaten Handy an?«
    »Ich habe mein anderes nicht gefunden«, sagte die Stimme am anderen Ende.
    Pia Levin konnte nur den Kopf schütteln. Schon seltsam, dass er bei der Arbeit ein solcher Perfektionist war, aber seine eigenen Sachen nie fand.
    »Ich dachte, wir könnten diesen Fall gemeinsam bearbeiten. Man hat mich zum Tatortkoordinator ernannt, und ich hätte dich gerne dabei. Das Okay von oben gibt es schon. Bist du einverstanden?«, sagte Holtz.
    »Klar. Natürlich bin ich einverstanden. Wo bist du überhaupt?«
    Sie versuchte, ihre Stimme so unbeteiligt wie möglich klingen zu lassen. Wollte ihre Freude darüber, dass er sie gefragt hatte, nicht zu deutlich zeigen.
    »Dreh dich um«, erwiderte Holtz.
    Holtz stand zwanzig Meter von ihr entfernt. Er winkte ihr zu und steckte sein Handy in die Tasche.
    »Könnten Sie vielleicht so freundlich sein und mir ein paar Sätze darüber aufschreiben, wie die Reinigung des Beckens funktioniert und wie viel Wasser es enthält«, sagte sie an Andersson gewandt. »Schreiben Sie alles auf, was Sie für wichtig halten, dann
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