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Der lächelnde Mörder - Gyllander, V: Der lächelnde Mörder - Somliga linor brister

Der lächelnde Mörder - Gyllander, V: Der lächelnde Mörder - Somliga linor brister

Titel: Der lächelnde Mörder - Gyllander, V: Der lächelnde Mörder - Somliga linor brister
Autoren: Varg Gyllander
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sein. Einen Ausweis oder etwas anderes, das einen Hinweis auf ihre Identität gab, fanden sie ebenfalls nicht. Mülleimer, Müllräume, Gassen und die meisten anderen dunklen Ecken in der Nähe waren von Polizisten durchsucht worden, ohne Resultat.
    Holtz hatte nach anfänglichem Zaudern verfügt, die äußere Absperrung zu entfernen, aber darauf bestanden, die Fahrspur direkt neben dem Becken weiterhin abgesperrt zu belassen. Zu viele Behinderungen durch blauweiße Absperrbänder erregten nur unnötig viel Aufmerksamkeit. Es galt immer abzuwägen. Er brauchte Bewegungsfreiheit. Außerdem machte ihm die Befürchtung, irgendetwas könne außerhalb der Absperrung liegen, zu schaffen. Seine Erfahrung oder auch nur sein Gefühl hatten schließlich entschieden, wie groß die Flä che war, die er absteckte.
    Ulf Holtz hielt es für unwahrscheinlich, hoffte aber dennoch, dass sie eine Weile ihre Ruhe haben würden. Ein ihm wohlbekanntes, erwartungsvolles Gefühl machte sich in seiner Brust breit. Ein Fund nach dem anderen würde die Ermittlung ergänzen. Fotos, Gegenstände und Analysen würden sie der Aufklärung des Falls näherbringen.
    Er betrachtete die vor ihm liegende Aufgabe als Rätsel, das es zu lösen galt.
    Der erste Polizist, der am Tatort eingetroffen war, hatte die Dienstanweisungen genauestens befolgt. Mehr abzusperren, als auf den ersten Blick nötig erscheint, alle, einschließlich der Kollegen, fernzuhalten, alles, was auffällig erscheint, aufzuschreiben und die Augen nach Leuten offenzuhalten, die verdächtiges Interesse an den Tag legen, auch wenn sie sich auf Abstand halten.
    Es herrschte die Vorstellung, dass Leute, die sich schwerer Vergehen schuldig machten, wie Mörder und Pyromanen, in der Nähe des Tatorts blieben, um den Aufruhr zu betrachten. Um das Ergebnis zu sehen, die Spannung zu spüren. Es hieß sogar, dass Personen, die selbst am Verbrechen beteiligt gewesen waren, die Beamten vor Ort ansprachen, um eine Zeugenaussage zu machen. Aber das hielt Holtz für ein Gerücht. Er selbst hatte es jedenfalls noch nie erlebt. Und auch sonst niemand, den er kannte.
    Das Zelt über dem toten Mädchen war errichtet worden, um ihre Leiche abzuschirmen, vor allen Dingen von oben, aber natürlich war es ihnen nicht gelungen, Aufmerksamkeit zu vermeiden. Außerhalb der Absperrung standen Schaulustige, die nicht zögerten, auf die Fahrbahn zu treten, um näher an das Geschehen heranzukommen und besser sehen zu können. Die Großstädter, die es normalerweise so eilig hatten und sonst immer taten, als wäre ihnen alles egal, verlangsamten ihre Schritte. Touristen machten Fotos, und Alkoholiker und Junkies rotteten sich zusammen. Es würde ein ziemlicher Zirkus werden, das wusste Holtz.
    Die Presse war zur Stelle.
    Die ersten Journalisten waren schon in den frühen Morgenstunden eingetroffen. Müde, jung und auf eine Sensation hoffend. Angestellte eines privaten Wachdienstes scheuchten sie weg und versuchten gleichzeitig, selbst vollkommen uninteressiert zu wirken. Die Wachleute gingen ab und zu wie zufällig die Absperrung entlang, um den Fotografen, die sich aufgereiht hatten, die Sicht zu versperren. Mit etwas Glück würden sie ja mit aufs Bild kommen. Dann konnten sie es im Pausenzimmer aufhängen und hatten etwas, worüber sie mit ihren Kollegen reden konnten.
    In den Redaktionen arbeiteten bereits die Sommervertretungen, obwohl die Ferien noch nicht richtig angefangen hatten. Sonntagmorgen war ihre Zeit. Holtz, der sich manchmal überlegte, ob es bei der Journalistenausbildung womöglich Kleidervorschriften gäbe, fand, dass sich alle erstaunlich ähnlich sahen. Als Erstes war natürlich der übliche Trupp der freiberuflichen Fotografen, die mit dem Handy auf dem Kopfkissen schliefen und auf Tipps ihrer bezahlten Informanten bei der Einsatzzentrale warteten, eingetroffen. Die Fotografen wurden von den Journalisten, für die sie unentbehrlich waren, als Geier und Unglücksraben verhöhnt. Keine Fotos, keine Neuigkeit. Die Geier und Unglücksraben waren bereits zur Stelle gewesen, ehe Holtz geweckt worden und das kurze Stück in die Stadt gefahren war. Danach trafen die Reporter der Boulevardzeitungen mit ihren Fotografen und ihrem Web-TV-Team ein. Mit der Zeit wurden es immer mehr. Die Reporter vom Lokalradio erschienen mit hoch erhobenen Mikrofonen, ebenso die Leute von der Nachrichtenagentur. Schließlich trafen die Kleinbusse mit den Logos des Lokalfernsehens ein.
    Allmählich füllten sich auch die
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