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Der Kuss des Meeres

Der Kuss des Meeres

Titel: Der Kuss des Meeres
Autoren: Anna Banks
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und verschränkt die Hände hinterm Kopf. » Wir sind verstoßen?«
    Grom nickt langsam.
    » Lass uns gehen, Rayna«, sagt Galen, ohne den Blick von Grom abzuwenden. » Lass uns nach Hause gehen.«
    Als sie das Ufer erreichen, ist Galen erschöpft. Er hatte es so eilig, Emma zu sehen, dass er Rayna den ganzen Weg nach Hause auf dem Rücken getragen hat, um schneller voranzukommen. Er angelt nach der Badehose, die er unter einem Fels versteckt hat, und zieht sie an, während Rayna ein paar Meter weiter in ihren Bikini schlüpft.
    Da er weder Emma noch Toraf im Wasser gespürt hat, geht er zum Haus und hofft wider alle Vernunft, dass Emma dort auf ihn wartet. Sie ist nicht da. Aber Toraf. Und er wirkt nicht gerade glücklich.
    » Wie ist es gelaufen? Wir müssen reden«, platzt Toraf heraus.
    Galen hält abrupt inne. » Wo ist Emma? Geht es ihr gut?«
    » Sie ist zu Hause bei ihrer Mom. Es geht ihr gut. Aber wir haben ein Problem.«
    » Für den Fall, dass du es nicht bemerkt haben solltest, ich habe dich nicht unterbrochen«, sagt Galen, die Kiefer so fest aufeinandergepresst, als wären sie verriegelt. » Tu dir keinen Zwang an und rede weiter.«
    Toraf ringt die Hände. » Du darfst dich nicht zu sehr aufregen.«
    » Zu spät.«
    » Na schön, dann reg dich auf. Aber ich habe es zu deinem eigenen Wohl getan.«
    » Bei Tritons Dreizack, Toraf!«, brüllt Rayna. » Was hast du getan? Wir haben einen langen Tag hinter uns!«
    Toraf stößt laut den Atem aus. » Ich habe Yudor gebeten, herzukommen und mir zu helfen. Ich habe ihm erklärt, dass ich entweder den Verfolger nicht erkannt habe oder dass ich den Puls des Verfolgers mit jemand anderem verwechselt habe. Mehr habe ich ihm nicht gesagt.«
    » Du, was hast du getan?« Galen ballt die Fäuste.
    Toraf hebt die Hände zum Zeichen, dass er sich ergibt. » Galen, er hat sie sofort erkannt.«
    » Emma?«, haucht Galen. Das darf nicht wahr sein.
    » Nein, die Verfolgerin.«
    » Moment mal«, unterbricht Rayna ihn. » Verfolger in? «
    » Galen«, sagt Toraf. » Es ist Nalia. Yudor schwört bei Tritons Gedenken, dass sie es ist. Sie ist nicht tot. Er ist auf dem Weg zurück, um die Verbindungszeremonie zu verhindern.«
    Nalia. Plötzlich fügt sich alles zusammen wie die Teile eines Puzzles.
    Galen stürmt durchs Wohnzimmer und hinaus zum Strand, dicht gefolgt von Toraf und Rayna.
    Die Lichter aus Emmas Haus schimmern auf den Gipfeln der davorliegenden Sanddünen. Das bedeutet für gewöhnlich, dass Emma und ihre Mutter beide zu Hause sind und in getrennten Räumen ihr jeweils eigenes Leben führen.
    Galen rennt auf die gläserne Schiebetür zu und hämmert dagegen. Für gute Umgangsformen bleibt keine Zeit. Er gibt Rayna und Toraf ein Zeichen, zurückzubleiben. Rayna würde sich lieber ein Ohr abbeißen, als zu gehorchen, aber Toraf hält sie fest.
    Emma kommt mit einem strahlenden Lächeln auf dem Gesicht zur Tür. » Hast du es aus einem bestimmten Grund so eilig?«, fragt sie, und ihre riesigen violetten Augen leuchten vor Aufregung.
    » Er muss mich vermisst haben«, ruft Emmas Mom aus der Küche. Sie zwinkert Galen zu und ahnt noch nicht, dass ihre Welt gleich aus den Fugen geraten wird.
    » Iiih, Mom«, sagt Emma. Sie reicht Galen ein Handtuch und schließt die Tür.
    » Danke«, erwidert er. » Für das Handtuch, meine ich.«
    » Stimmt irgendwas nicht?« Ihrem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, muss er genauso besorgt aussehen, wie er sich fühlt.
    Er streicht mit dem Handrücken über ihre Wange. » Ich liebe dich. Mehr, als du weißt. Ganz gleich, was geschieht.«
    Sie dreht den Kopf, um seine Hand zu küssen. » Oh-oh. Ganz gleich, was passiert? Das klingt ja düster, findest du nicht?«, flüstert sie. » Aber ganz gleich, wie düster es klingt, ich liebe dich auch. Gott, ich habe dich so sehr vermisst. Und es sind nur vierundzwanzig Stunden gewesen!«
    Er beugt sich vor, um mit seinen Lippen über ihre zu streifen, und kostet ihre sanfte Haut aus. Normalerweise würde er sie aus Respekt nicht vor ihrer Mutter küssen, aber das gilt nicht für diesen Ausnahmezustand.
    Er wird sich immer an diesen Moment erinnern. Den Moment, bevor sich alles veränderte. Er gibt ihr einen letzten Kuss, dann dreht er sich zur Küche um, wo Emmas Mutter Geschirr spült.
    » Darf ich Ihnen helfen, Mrs McIntosh?«
    Sie lächelt und schüttelt den Kopf. » Oh, das geht schon in Ordnung, Galen. Ich bin fast fertig. Außerdem bist du immer noch tropfnass.«
    Trotzdem geht Galen auf
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