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Der Kuss des Meeres

Der Kuss des Meeres

Titel: Der Kuss des Meeres
Autoren: Anna Banks
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angerichtet?«, zischt er.
    Sie entwindet ihm ihren Arm und sieht ihn von oben herab an. » Wenn Paca die Gabe von Poseidon hat, habe ich die Gabe von Triton. Aber fragt mich nicht, was es ist. Ich habe keine Ahnung.«
    » Rayna, das genügt!«, ruft Grom und packt ihren anderen Arm. » Entschuldige dich. Auf der Stelle.«
    » Wofür soll ich mich entschuldigen? Dass ich die Wahrheit gesagt habe? Tut mir leid, das sehe ich nicht ein.« Sie zuckt die Achseln, aber sie entwindet sich Groms Griff nicht.
    » Wie könnt Ihr behaupten, sie sei eine Betrügerin? Sie hat Euch doch gerade ihre Gabe gezeigt!«, sagt Jagen und fährt ungehalten mit der Hand durchs Wasser.
    Rayna schnaubt. » Galen hat sie die Gabe nicht gezeigt. Galen, hast du gesehen, wie sie ihre Gabe unter Beweis gestellt hat? Lass sie dir zeigen.« Sie dreht sich zu Paca um. » Hast du gehört, was ich gesagt habe, Prinzessin Ich-betrüge-und-fresse-Walkot? Zeig meinem Bruder deine jämmerliche Gabe.«
    In Pacas Augen blitzt Mordlust. Sie sieht Grom an. » Unternimm irgendwas gegen deine Schwester. Willst du ihr das wirklich durchgehen lassen? Sie hat mich vor deiner Nase beleidigt. Ist es das, was ich erwarten kann, wenn ich mit dir verbunden bin?«
    Rayna lacht. » Darauf kannst du deinen süßen…«
    » Rayna!«, fährt Galen dazwischen. » Genug!«
    Sie verdreht die Augen, sagt aber nichts mehr. Galen dreht sich zu Paca um. Er versucht, bedauernd zu klingen, als er sagt: » Bitte, entschuldige meine Schwester und ihren Mangel an…«
    » Gesundem Verstand?«, schlägt Paca eisig vor.
    Galen lächelt. Sozusagen . » Paca, natürlich würde ich liebend gern sehen, wie du die Gabe von Poseidon demonstrierst. Würdest du so freundlich sein, sie mir zu zeigen? Wir haben ganz erstaunliche Dinge von Toraf gehört.«
    Das scheint Paca und Jagen zu besänftigen. Ein wenig. Grom lockert sogar den Griff um Raynas Arm.
    Paca verbeugt sich tief, zum Zeichen ihres großen Respekts vor Galen. Er kann sich nur mit Mühe beherrschen, die Augen nicht zu verdrehen. » Natürlich, junger Prinz. Bitte, folgt mir.« Sie führt sie ein beträchtliches Stück von dem Minenfeld weg, was Galen überrascht.
    Sie kommen an den unterschiedlichsten Fischen vorbei, an denen sie ihre Gabe hätte demonstrieren können. Mit jedem weiteren Fisch, den sie hinter sich lassen, wird Raynas Miene noch selbstgefälliger, falls das überhaupt möglich ist.
    » Was ist in dich gefahren?«, flüstert Galen so, dass nur sie es hören kann.
    Sie zwinkert ihm zu. » Du wirst schon sehen«, formt sie mit den Lippen.
    Sie schwimmen so weit, dass sie die Felsbank erreichen, die in seichteres Gewässer führt. Es erscheint Galen als ziemlich großer Aufwand für eine kleine Vorführung, aber er lässt sich nichts anmerken, weil er nicht will, dass Grom am Tag seiner Verbindungszeremonie so finster dreinblickt.
    » Paca, könntest du mit der Vorführung anfangen? Wir müssen bald zurück; du willst doch nicht alle auf die Zeremonie warten lassen«, schlägt Galen vor.
    » Wir sind fast da«, ruft Paca über ihre Schulter hinweg. Galen sieht Rayna an, aber sie erwidert seinen Blick nicht. Sie lächelt nur vor sich hin, als hätte sie wirklich den Verstand verloren.
    Als sie nach der Felsbank das seichte Wasser erreichen, hält Paca inne. Endlich. » Nur einen Moment«, murmelt sie. » Ich werde sie rufen.«
    Sie schießt an die Oberfläche empor.
    Galen sieht Jagen an. » Wen rufen?«
    Jagen lächelt. » Die Delfine, junger Prinz.«
    Rayna weigert sich immer noch, Blickkontakt mit Galen herzustellen, daher kann er nichts weiter tun, als– ungeduldig– darauf zu warten, dass Paca mit ihrer Delfinschule zurückkehrt. Nach einigen Minuten kommt sie mit drei Delfinen an ihrer Seite wieder.
    » Ich kann sie dazu bringen, aus dem Wasser zu springen, in Kreisen zu schwimmen oder aufeinander zuzuschwimmen«, sagt sie zu Galen. » Sucht Euch etwas aus.«
    Was? Er wirft Rayna einen ungläubig funkelnden Blick zu, den sie mit einem ihrer seltenen Lächeln beantwortet. Es ist so breit, dass sogar ihre Zähne aufblitzen.
    » Grom sieht sie gern im Kreis schwimmen, meine Liebe«, sagt Jagen. » Warum lässt du sie das nicht tun? Unser junger Prinz kann sich offensichtlich nicht entscheiden.«
    Paca dreht sich zu ihren Delfin-Freunden um und sagt: » Kreise!« Dann zeichnet sie riesige Kreise mit den Händen, immer und immer wieder. Und die Delfine gehorchen.
    Galen hält die Luft an. Oh nein. Handzeichen. Sie gibt
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