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Der Kuss der wilden Rose: Mittsommerhochzeit (German Edition)

Der Kuss der wilden Rose: Mittsommerhochzeit (German Edition)

Titel: Der Kuss der wilden Rose: Mittsommerhochzeit (German Edition)
Autoren: Pia Engström
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selbst dir klar sein und …”
    “Lotte Rosenblad?”, erklang in diesem Moment eine Stimme hinter ihnen. Lotte wandte sich um und erblickte einen dunkelblonden Mann, der in seinem eleganten hellgrauen Maßanzug inmitten des verwilderten Schlossgartens irgendwie fehl am Platze wirkte. “Viggo Tjaderborg”, stellte er sich vor und reichte ihr die Hand.
    Lotte lächelte. “Freut mich, Sie kennenzulernen. Und noch einmal vielen Dank, dass Sie mich eingeladen haben, bei den Umbauarbeiten mitzuwirken. Zwar kam alles etwas plötzlich, aber ich werde mein Möglichstes tun, um Ihre Erwartungen zu erfüllen.”
    “Davon bin ich überzeugt. Ihr guter Ruf eilt Ihnen voraus. Was ich über Ihre Arbeiten für den Schlosspark von Sanssouci bei Potsdam gehört habe, spricht eindeutig für Sie.” Mit einem Seitenblick auf Lorenz fügte er hinzu: “Außerdem brauchen wir auf Kärlekholmen dringend jemanden, der ein bisschen Schwung in die Arbeiten bringt.” Er hakte sich bei Lotte unter. “Aber jetzt zeige ich Ihnen erst einmal Ihr künftiges Betätigungsfeld, kommen Sie!”
    Im Weggehen drehte Lotte sich noch einmal zu Lorenz um. Aufrecht stand er da, die Hände tief in den Taschen seiner Jeans vergraben, die Stirn gefurcht.
    Schon als sie längst außer Sichtweite war, glaubte sie noch, seinen bohrenden Blick im Rücken zu spüren.
    “Und? Haben Sie schon eine Idee für die Umgestaltung des Parks? Den Grundriss habe ich Ihnen ja vorab bereits per E-Mail zukommen lassen.”
    Tjaderborgs Frage brachte Lotte zum Lachen. “Eine? Ich habe bereits Hunderte! Aber bevor ich zu viel verrate, möchte ich gern mit Lorenz das weitere Vorgehen besprechen. Immerhin ist er hier als Architekt beschäftigt, ich bin nur eine kleine Landschaftsgärtnerin und …”
    “Papperlapapp”, fiel Tjaderborg ihr ins Wort. “Ich habe Sie eingestellt, weil ich Sie für eine energische und willensstarke junge Frau halte – oder habe ich mich da etwa getäuscht?”
    “Nein”, erwiderte Lotte überrascht. “Natürlich nicht, aber …”
    “Gut, dann will ich gleich klarstellen, was ich von Ihnen erwarte: Sie sollen Bengtsson nicht um Erlaubnis bitten, sondern Ihre eigenen Ideen und Vorstellungen in das Projekt einbringen.” Er lächelte. “Am besten, Sie gewöhnen sich schon einmal an die Vorstellung, dass Sie ihm auf dieser Baustelle gleichgestellt sein werden.”
    “Gleichgestellt?”, fragte Lotte staunend. “Ich dachte, er sei …”
    “Das meint er vielleicht, ich sehe das anders. Für mich unterstehen Sie ihm nicht, sondern arbeiten mit ihm auf Augenhöhe. Immerhin bin ich hier vor Ort derjenige, der das Sagen hat. Er sollte sich also besser mit den Gegebenheiten abfinden.”
    “Dann vielen Dank, ich werde alles tun, um Sie nicht zu enttäuschen!” Mehr wusste Lotte nicht zu sagen. Ungläubig sah sie Tjaderborg nach, wie dieser zum Schloss zurückkehrte. Sie hatte bei größeren Projekten schon öfter mit Gartenarchitekten zusammengearbeitet. Erfahrungsgemäß reagierten die wenigsten von ihnen sonderlich begeistert, wenn sich jemand ohne ihren Ausbildungsstand in ihre Arbeit einmischte. Das war also nichts Neues für sie.
    Bei Lorenz jedoch verhielt sich die Sache noch ein wenig anders. Jedenfalls glaubte sie, dass er es ernst meinte, wenn er sagte, dass er alles tun würde, um sie von hier zu vertreiben.
    Na und? Soll er es doch versuchen! Du hast wohl kaum einen Grund, auf ihn Rücksicht zu nehmen, oder? Nach allem, was er dir angetan hat! Nutze diese Chance! Wenn es dir gelingt, mit deinem Konzept für den Schlossgarten richtig Eindruck zu machen, kann bei diesem Job weit mehr herausspringen als nur eine kräftige Finanzspritze!
    Zum ersten Mal seit Langem schöpfte sie wieder ein wenig Hoffnung, dass sich ihr allergrößter Traum vielleicht doch noch erfüllen könnte. Der Traum von Südamerika. Wenn es ihr gelang, sich mit diesem Auftrag einen Namen zu machen, standen ihr alle Türen offen. Natürlich wusste sie, dass das schwedische Königshaus enge Verbindungen nach Brasilien pflegte, dem Heimatland der Mutter der Königin. Wer konnte schon sagen, was mit den entsprechenden Kontakten noch alles möglich war?
    Sofort fing ihr Herz an, heftiger zu klopfen, doch sie ermahnte sich zur Ruhe. Besser sie blieb mit den Gedanken in der Gegenwart. Denn diese hielt mit Sicherheit noch genug Herausforderungen für sie bereit.
    Dennoch würde sie natürlich alles tun, um die Erwartungen zu erfüllen, die Viggo Tjaderborg in sie
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