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Der Kugelfaenger

Der Kugelfaenger

Titel: Der Kugelfaenger
Autoren: L. S. Rydell
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atmet sehr tief ein und richtet sich mit einem Ruck wieder auf. Sein Magen will weiterrebellieren, aber Tom lässt ihn nicht.
    Jetzt ist sein detektivisches Gespür erwacht. Er betrachtet seine ganze Maschine eingehend und entdeckt, dass auch einer seiner Rückspiegel kaputt ist.
    Er sieht sich den Schaden aus einiger Entfernung an, mit schief gelegtem Kopf und kritisch zusammengekniffenen Augen.
    Welcher Idiot hat mein Baby zu Schrott gefahren?
    ***
    „Na endlich! Ich habe schon gedacht, du tauchst heute gar nicht mehr auf.“ Ein großer Mann mit verfilzten Haaren und einer Kaffeetasse in der Hand kommt lachend auf Tom zu und schlägt ihm freundschaftlich auf die Schulter, als dieser aus dem Fahrstuhl steigt. „Er hat mich hier postiert und mich angewiesen, dich hier abzufangen. Er wartet schon sehnsüchtig auf dich. Ich an deiner Stelle würde mich beeilen, wenn du nicht gefressen werden willst.“ Dann verzieht er sein Gesicht. „Sag mal, wie lange hast du dich eigentlich schon nicht mehr gewaschen?“
    Tom erwidert sein Grinsen nicht. „Halt die Klappe Steve. Sag mir lieber wie schlimm es ist.“
    Steve legt seinem besten Freund einen Arm um die Schulter, während sie durch den großzügigen Empfangsraum gehen. Es ist alles in edlem Grau gehalten und es leuchten helle Lampen von der Decke herab. In alle Richtungen gehen schmale Gänge und schwere Türen ab. Es herrscht geschäftiges Treiben.
    „Sehr schlimm. Er möchte dich am liebsten in Stücke reißen. Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube er hat spitz gekriegt, was bei deinem letzten Job vorgefallen ist. Also nimm dich in Acht“, antwortet Steve.
    Tom sagt nichts. Er weiß genau, was ihn erwarten wird.
    Toms Schweigen macht Steve stutzig. „Ist was? Hast du schlechte Laune?“
    Tom atmet tief ein. „Mir ist scheiß übel, mein Schädel tut weh und außerdem kann ich mich nicht an Gestern erinnern!“ Tom schüttelt Steves Arm ab und sagt sarkastisch: „Und außer dass mich der Alte massakrieren wird, ist alles super!“
    Die beiden biegen in einen dunklen und engen Gang ein.
    „Mach dir keine Sorgen wegen dem Gespräch mit Big Boss. Es wird schon nicht so schlimm werden“, meint Steve versöhnlich. „Er wird ein bisschen toben und rumwüten, mit Rauswurf drohen und dir dann irgendeine Strafe aufbrummen. Mehr hast du nicht zu befürchten.“ Als Tom noch immer nichts sagt, fragt er: „Und du kannst dich nicht mehr an gestern erinnern? So überhaupt nicht?“
    Toms Gesicht wird immer finsterer. „Nein, an rein gar nichts. Ich habe einen totalen Filmriss.“
    Steve sieht ihn vorsichtig von der Seite an, sagt aber nichts. Sie sind nun vor einer schweren, dunklen Holztüre angekommen. Tom stößt sie auf, ohne vorher anzuklopfen. Eine alte, streng aussehende Dame mit einer Hornbrille auf der Nase hebt zutiefst erschrocken ihren Kopf mit den rot gefärbten Ringellöckchen, die auf und ab hüpfen. Sie sitzt an ihrem Schreibtisch, an dem sie noch vor ein paar Sekunden geschäftig einen Brief getippt hat. Nun hat sie ihre Arbeit unfreiwillig unterbrochen und starrt die Neuankömmlinge böse an. Vor allem aber Tom. „Habe ich Ihnen nicht schon-“, erhebt sie nun auch schon ihre laute Stimme, kommt aber nicht weit, denn Tom unterbricht sie sofort, ebenfalls mit ärgerlicher Mine und genervter Stimme.
    „Guten Tag, Mrs. Smith.“ Dann marschiert er schnurstracks an ihrem Schreibtisch vorbei, in Richtung einer weiteren schweren Holztür.
    „Halt!“, ruft die Alte nun, springt von ihrem Stuhl auf und stellt sich Tom mit verschränkten Armen in den Weg. Für ihr Alter ist sie noch ziemlich flink, muss Tom immer wieder erstaunt feststellen. Und ihre Stimme erst. Noch Top in Schuss.
    „Sie können hier nicht rein!“, keift sie ihn an. „Der Chef führt gerade ein wichtiges Telefonat.“
    „Soll ich wieder gehen?“, gibt er schlecht gelaunt zurück.
    Das Gesicht der Alten bekommt nun einen noch viel böseren Ausdruck. „Sie sollen einfach warten!“ Mrs. Smith rauscht zurück an ihren Schreibtisch und beginnt wieder auf die Tasten einzuhämmern.
    Tom lehnt sich neben Steve an einen wuchtigen Aktenschrank. Er stöhnt und greift nach Steves Tasse und nimmt einen großen Schluck daraus. Sofort verzieht er das Gesicht. „Oh Gott, wie kann man nur Kaffee ohne Milch und Zucker trinken!“ Er reicht ihm die Tasse zurück.
    „Der war auch nicht für dich bestimmt“, antwortet ihm Steve grinsend und trinkt selbst einen Schluck. Dann sieht er Tom
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