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Der Kugelfaenger

Der Kugelfaenger

Titel: Der Kugelfaenger
Autoren: L. S. Rydell
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klassische Einbrecherin aus. Tom hat hingegen nichts anderes an, als seine Boxershorts und ein T-Shirt.
    Er und die Frau starren sich an. Die Rothaarige blickt unbehaglich auf den drohend erhobenen Golfschläger. Damit hat sie wohl nicht gerechnet. Sie ist klein, dünn und hat blasse Haut mit vielen kleinen Sommersprossen auf der Nase und sieht nicht besonders gefährlich aus. Tom merkt, dass von ihr nicht viel Gefahr ausgehen kann. Trotzdem ist er auf der Hut.
    „Wer sind Sie?“, sagt er, nachdem er seine erste Überraschung überwunden hat.
    Die Frau sieht ihn nur noch überraschter an. „Wer ich bin? Willst du mich auf den Arm nehmen?“
    Tom sieht sie lauernd an. Sollte er sie etwa kennen? Woher denn? Er kann sich nicht daran erinnern, sie schon einmal gesehen zu haben.
    „Na?“, sagt die Frau herausfordernd. „Was ist?“
    Tom lässt den Golfschläger ein Stückchen sinken.
    Die Frau lacht und holt noch einmal Besen und Kehrschaufel hervor, um die Scherben zu beseitigen. „Du willst mich wirklich auf den Arm nehmen.“ Sie verschwindet unter dem Esstisch.
    Tom reibt sich über die müden Augen. Sein Kopf pocht zum Zerspringen.
    Wer ist das?
    Er zermartert sich das Hirn. Auf jeden Fall ist es nicht Isabelle, da ist er sich trotz seiner Gedächtnislücken sicher.
    „Sind Sie vielleicht eine Freundin von Isabelle?“, fragt Tom einer plötzlichen Eingebung folgend.
    Die Frau richtet sich auf. „Wer ist Isabelle?“
    Shit. Das war schon mal daneben.
    Er lehnt sich an die Küchenzeile, jedoch ohne die Fremde aus den Augen zu lasse. Dann sagt er: „Sind Sie irgendeine meiner rachsüchtigen Ex-Freundinnen?“
    „Also ehrlich gesagt, mir werden deine Spielchen langsam zu blöd.“ Allmählich wird sie ärgerlich. Sie wirft die aufgekehrten Scherben in den Mülleimer. Dann geht sie auf ihn zu. In sanfterem Ton fährt sie fort: „Na ja, wahrscheinlich liegt es daran, dass du gestern zu viel getrunken hast. Da kann man schon einmal was vergessen.“ Dann verzieht sie plötzlich das Gesicht. „Oh Gott, mir schwirrt der Schädel. Hast du hier irgendwo Kopfschmerztabletten? Im Bad habe ich keine gefunden.“
    „Nein“, sagt Tom, in der Hoffnung, sie möge endlich verschwinden und ihn wieder in Ruhe lassen.
    Sie zuckt nur die Achseln. „Ist ja egal.“ Dann fasst sie ihr Ziel wieder ins Auge und kommt Tom langsam näher.
    Seine Finger krampfen sich instinktiv fester um den Schläger, den er noch immer in der Hand hält. Notfalls kann er sie damit wieder auf Abstand bringen.
    Die Unbekannte bleibt dicht vor ihm stehen, nimmt ihn ihm mit den Worten „Ich glaube den brauchst du jetzt nicht mehr“ aus der Hand und legt den Schläger auf die Arbeitsplatte. Dann stupst sie ihm mit dem Zeigefinger gegen die Brust, sodass er automatisch einen Schritt nach hinten macht und plötzlich wieder an der Arbeitsfläche lehnt.
    Sie zupft an seinem T-Shirt herum und lächelt. „So, so, du kannst dich also nicht an den gestrigen Abend erinnern“, schnurrt sie.
    Nein, kann ich nicht.
    „Und an die letzte Nacht auch nicht, nehme ich an.“
    Nein, auch nicht.
    „Soll ich dir erzählen, was passiert ist?“
    „Selbst wenn ich nein sage, wird es Sie wohl nicht davon abhalten es doch zu tun.“
    Sie sieht ihn eingeschnappt an. Dann beruhigt sie sich wieder und raunt verführerisch: „Nichts ist passiert. Aber wir können ja auch jetzt nachholen, was gestern nicht passiert ist, nicht wahr?“ Sie sieht Tom an und schiebt langsam die Träger ihres Kleides von ihren Schultern herunter, dann lässt sie das Kleid ihren schön geformten Körper hinunterrutschen. Sie schüttelt ihre rote Mähne.
    Tom ist sich nicht sicher, was hier vor sich geht. Er fühlt sich, als wäre er im komplett falschen Film.
    Ich werde zu spät kommen. Mein Chef wird mir den Kopf abreißen und damit später dann Golf spielen. Oder er lässt mich gleich vierteilen.
    Die Frau hat nur noch ihren BH und den knappen Slip an. Sie schmiegt sich an ihn wie eine Katze und küsst seinen Hals.
    Tom ist noch immer am überlegen, was hier los ist. Das blöde ist nur, dass sein Hirn überhaupt nicht in der Lage ist, jetzt nachzudenken.
    Er spürt die seidige Haut der Fremden, den Duft ihres billigen Parfüms.
    Und wenn Isabelle jetzt kommt? Was dann?
    Isabelle kann mich mal kreuzweise.
    Tom wird mit einem Mal wieder in die Realität zurückbefördert. Er hat definitiv genug. Er fasst die rothaarige Unbekannte, die gerade eben noch am Gummi seiner Boxershorts
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