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Der Krieg mit den Hukk

Der Krieg mit den Hukk

Titel: Der Krieg mit den Hukk
Autoren: Keith Laumer
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und ich habe zu viele Medaillen. Man würde sie mir zuerst alle wieder abnehmen müssen, und das wäre doch rundherum peinlich, eh, Mr. Lair?“
    „Ich will durchaus nicht vorgeben, militärische Angelegenheiten ebenso gut zu verstehen wie Sie als Berufsoffizier“, gab Lair mit überraschender Heftigkeit zurück, „Aber ich kann Ihnen versichern, daß Ministeriumsbeschlüsse, ob sie nun Personal, Verwaltung oder Aktionen betreffen, keineswegs impulsiv zustande kommen.“
    „In diesem Sinne“, sagte Arianne, „werden Tan und ich uns jetzt verabschieden. Komm, Tan, ich war schon vor einer halben Stunde bereit zum Mittagessen.“
    „Die Rippchen sind hervorragend“, sagte der Senator, als Arianne und Dalton aufstanden.
    „Ich möchte aber nicht wieder in dem langweiligen alten Speisesaal der Botschaft essen“, erwiderte Arianne. „Laß uns irgendwo in der Stadt essen, Tan. Ich möchte etwas von dem wirklichen Aldo sehen, wenn ich schon einmal hier bin.“
    „Das würde ich nicht empfehlen“, sagte der Senator mit Nachdruck. „In der Stadt wimmelt es von Raumfahrern und jener Sorte von Leuten, die sich an ihnen bereichern wollen. Das ist kein Ort für ein junges Mädchen.“
    „Tan ist doch bei mir“, entgegnete Arianne fast tadelnd. „Unter seinem Schutz fühle ich mich vollkommen sicher – obgleich auch er ein Raumfahrer ist.“
    „Um Himmels willen, ich habe doch nicht gemeint …“
    „Ich weiß, was Sie gemeint haben, Senator“, sagte Coign scharf, „und ich bin ganz Ihrer Ansicht. Einige der Männer, die wir an Bord unserer Schiffe akzeptieren mußten … Eingezogene und Reservisten …“
    „Das ist das Ärgerliche an einem Krieg, nicht wahr, Admiral?“ bemerkte Arianne honigsüß. „Man braucht Männer, um ihn zu führen.“ Die Betonung auf „Männer“ war nur leicht, aber unmißverständlich.
    „Und wer reizt jetzt die Tiger?“ fragte Dalton, als sie durch den Salon gingen.
    „Ach, diese alten Wichtigtuer sollten sich längst in einem Heim für alte Jungfern zur Ruhe gesetzt haben“, antwortete sie und lachte dann. „Also, der Ausdruck auf Goldy Coigns Gesicht war wirklich Gold wert. Ein Jammer, daß ich ihn mir nicht einrahmen konnte, um ihn über dem Kaminsims aufzuhängen.“
     

 
2.
     
    In der Vorhalle tätigte Dalton noch rasch einen Anruf und winkte dann einen der Hubschrauber herunter, die auf Abruf in der Nähe schwebten.
    Unter ihnen glich die Stadt einer Ansammlung von Spielzeughäusern, die sich vom Berggipfel, den Hang hinunter bis zum Meer hin ausbreiteten. Der zwanzig Meilen entfernte Hafen war sichtbar als zuckerweißes Rechteck, in dem hier und dort unerträglich helle Lichter aufblitzten und funkelten.
    „Ich nehme an, die ganze Flotte ist startbereit“, bemerkte Arianne ohne Begeisterung. „Was für eine entsetzliche Verschwendung, all diese Männer und all diese hervorragend ausgestatteten Raumschiffe, ausgesandt, um in einem sinnlosen Krieg zerbeult und zerschmettert zu werden.“
    „Wir müssen den Hukk jetzt entgegentreten“, antwortete Dalton. „Jetzt oder später, zu einem weniger günstigen Zeitpunkt.“
    Arianne blickte ihn schräg von der Seite her an. „Ich hätte nie gedacht, dich mal den harten Kurs befürworten zu hören.“
    „Was ich befürworte, ist nicht unbedingt der harte Kurs, sondern der Dalton-Kurs“, entgegnete Dalton lächelnd.
    „Und das ist nicht gerade der Kurs der Marine.“
    „Da hast du recht.“
    „Tan, du wirst dich noch selbst vernichten mit deiner eigensinnigen Art, hartnäckig darauf zu bestehen, deinen eigenen Willen durchzusetzen. Du bist doch ein Karrieremann und kein … kein Glücksritter! Du hast alle Vorteile deiner Position; warum kannst du nicht auch ihre Grenzen akzeptieren?“
    „Vielleicht habe ich eine andere Ansicht, was die Vorteile – die sogenannten – und auch, was die Einschränkungen anbetrifft“, erwiderte Dalton, nicht mehr ganz so heiter.
    „Davon bin ich überzeugt, Tan“, sagte Arianne rasch. „Ich wollte damit auch nicht etwa Unverantwortlichkeit andeuten. Du bist der verantwortungsbewußteste Mann, den ich kenne. Und darum eben geht es: Du bist nicht verantwortlich für die Marinepolitik. Deine Funktion ist es, Befehle auszuführen.“ Sie schüttelte den Kopf. „Nein, so wie das klingt, habe ich es natürlich nicht gemeint, Tan. Die Marinepolitik wird schließlich nicht in einem Vakuum entwickelt. Viele gute Männer – einschließlich des Staatsrats – haben diese Dinge
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