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Der Kreis der Sechs

Der Kreis der Sechs

Titel: Der Kreis der Sechs
Autoren: Kate White
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Mitgliedern von Skull and Bones allen ein einmaliger Geldbetrag gegeben wurde, um sich etwas im Leben aufzubauen. Sie hatte angenommen, dass es nur eine Legende war. Könnten die Sechsen ihre Mitglieder wirklich mit Bargeld belohnen? Woher würden sie das Geld bekommen? Vielleicht war das auch eine Legende, oder ein falscher Anreiz, der Mädchen dazu verführen sollte, beizutreten.
    Und was war, wenn es keine Legende war? Das Geld konnte mit Sicherheit nicht von etwas Gutem kommen. Sie fragte sich, was sie im Schilde führen könnten. Sie fanden nichts dabei, Sex mit Jungen zu haben und darüber zu posten. Vielleicht erpressten sie Leute. Aber womit? Oder, dachte Phoebe, die Sache auf die Spitze treibend, sie drehten Pornos. Doch wäre so etwas nicht durchgesickert? Sie hatte keine Ahnung, wie sie das herausfinden konnte.
    Da sie die Nase gestrichen voll hatte von geliefertem Essen, bereitete sich Phoebe an diesem Abend eine richtige Mahlzeit zu – nur Pasta, mit Olivenöl, Knoblauch und Parmesan, aber es war himmlisch. Sie brauchte die Stärkung. Als sie sich auf dem Sofa zurücklehnte, nachdem sie ihr Mahl beendet hatte und an einem Glas Wein nippte, machte sie einen Plan für den nächsten Tag. In Anbetracht der Tatsache, dass Jen eine Sackgasse war, wurde es Zeit zu handeln.
    Am nächsten Morgen wachte sie mit Schmerzen auf, fühlte sich wund und hatte leichtes Fieber. Sie blieb länger im Bett, als sie gewollt hatte. Um drei herum fühlte sie, dass sie sich ausreichend erholt hatte, und eine Stunde später legte sie ihren Mantel um ihre Schultern und ging zu Fuß los. Sie war vorher im Internet gewesen und hatte herausgefunden, wo Rachel wohnte – in den Stadthäusern für Studenten direkt gegenüber der südlichen Spitze des Campus.
    Obwohl sie die Stadthäuser von Weitem gesehen hatte, war sie niemals in ihrer direkten Nähe gewesen. Es war eine Reihe von zwölf Häusern. Die Schule hatte sie gebaut, um Oberstufenschüler in Studentenwohnungen zu halten. Sie waren alle identisch, obwohl vor dem Haus, in dem Rachel lebte, ein blaues Fahrrad am Geländer der Vorderveranda angeschlossen war.
    Zu Phoebes Bestürzung fühlte sie sich unsicher, als sie die Stufen hinaufging. Sie wusste, dass es, sobald sie Rachel mit der Sache konfrontiert hatte, einen Welleneffekt geben würde, und sie hatte keine Ahnung, was das nach sich ziehen würde. Doch was war das Schlimmste, was passieren konnte? Sie war vor einer Woche beinahe getötet worden. Und sie konnte nicht zulassen, dass die Sechsen sie lähmten.
    Sie klopfte an der Tür und wartete. Da war kein Geräusch. Sie hatte sich vier Uhr ausgesucht, da sie dachte, dass Rachel bis dahin von ihren Kursen zurück sein könnte, aber noch nicht beim Abendessen war. Sie pochte noch zweimal, und es tat sich immer noch nichts. Unfähig zu widerstehen, drehte sie den Türknopf, und zu ihrer Überraschung gab er in ihrer Hand nach. Sie drückte die Tür auf und trat hinein. Was zum Teufel tue ich hier, fragte sie sich. Doch etwas anderes als gesunder Menschen Verstand schien sie zu leiten.
    Sie stand in einem kombinierten Koch-, Ess- und Wohnbereich, nicht viel anders als der Aufenthaltsraum in einem Wohnheim. Da waren ein paar Teile schmutzigen Geschirrs auf dem Tisch verstreut, und ein Bügelbrett mit einem auf die Seite gedrehten Bügeleisen stand in der Mitte des Wohnbereichs.
    Von irgendwo, dachte Phoebe, hörte sie Musik spielen, obwohl sie sich nicht sicher war, ob es von oben kam oder aus dem Flur, der rechts neben dem Wohnbereich abging.
    »Ist irgendjemand zu Hause?««, rief sie.
    Ohne Vorwarnung erschien ein Mädchen aus dem Korridor im Erdgeschoss. Sie war Asiatin, groß und eindrucksvoll, bekleidet mit einem T-Shirt und Trainingshose, auf der vorne in verblassten Buchstaben »Lyle College« stand.
    »Ja?«, fragte das Mädchen und kam in den Raum. Sie wirkte undurchschaubar, bis auf die kleine Falte, die sich gerade zwischen ihren Brauen gebildet hatte.
    »Ich bin auf der Suche nach Rachel«, sagte Phoebe. »Ist sie da?«
    »Sie ist beim Fußballtraining«, sagte das Mädchen, als würde jeder, der ein Gehirn hatte, das wissen.
    Das stimmt, wurde Phoebe klar. Sie hätte sich daran erinnern sollen.
    »Sie müssen hingehen, auch wenn sie verletzt sind?«
    »Oh, sie war nur während eines Spiels nicht dabei.«
    »Das ist gut. Ich bin übrigens Phoebe. Sie sind…?«
    »Molly«, sagte sie den Bruchteil einer Sekunde später. Das Mädchen war eindeutig vorsichtig, auf der
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