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Der Kreis der Sechs

Der Kreis der Sechs

Titel: Der Kreis der Sechs
Autoren: Kate White
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du Kursarbeit online machst. Zwing dich nicht, Fee, wenn du noch nicht bereit bist.«
    »Nein, ich bin bereit. Tatsächlich fällt mir die Decke auf den Kopf. Ich weiß, dass du viel zu tun hast, aber ich würde dich gerne irgendwann treffen. Versteh mich nicht falsch, Ginger ist großartig. Sie ist nur nicht so eine gute Gesprächspartnerin.«
    »Vielleicht Donnerstag. Ich muss morgen für einen guten Teil des Tages die Stadt verlassen.«
    »Wohin fährst du?«
    »Ich will einen Spender treffen, der außerhalb der Stadt wohnt. Sie wollen, dass man ihnen bei all dem Schlamassel die Hand hält.«
    »Okay«, sagte Phoebe, obwohl es ihr merkwürdig erschien, dass Glenda die Stadt für einen Tag verließ, während auf dem Campus so viel Aufruhr herrschte.
    »Da ist eine Sache, über die ich dich auf den neusten Stand bringen will«, sagte Glenda. Sie stieß ein langes, müdes Seufzen aus. »Es trieb mich um, als du sagtest, dass Trevor Harris das Gefühl gehabt hatte, dass die Campuspolizisten es auf ihn abgesehen hatten, und ich beschloss, unauffällig Nachforschungen anzustellen. Von dem, was ich bisher sagen kann, scheint es so, als hätte Ball gewisse Studenten erpresst – sie unter Druck gesetzt, ihn zu bezahlen, damit er sie nicht mit Anklagen für Dinge wie Drogen oder Vandalismus drankriegte. Kein Wunder, dass der Drogenmissbrauch auf dem Campus gering zu sein scheint.«
    »Oh, Mann«, sagte Phoebe. Obwohl sie sich nie hatte mit Ball anfreunden können, hatte sie das nicht kommen sehen. »Ich denke, ich habe ihn vielleicht sogar in Aktion gesehen. Ich lief ihm über den Weg, während er zweimal ein Gespräch mit demselben Studenten hatte, und er wirkte schuldbewusst deswegen.«
    »Die Leichen türmen sich weiter auf, nicht wahr? Kannst du bitte die Studentenhandbücher durchgehen und sehen, ob du den Jungen finden kannst? Aber noch darf niemand etwas darüber wissen, okay? Wir werden es mit einer verdeckten Operation versuchen. Natürlich könnte das für mich der Tropfen sein, der das Fass zum Überlaufen bringt.«
    »G, tut mir leid. Lass es mich wissen, wenn ich dir irgendwie helfen kann.«
    Sie hatte vorgehabt, Glenda über das auszuhorchen, was sie heute über den Arzt gehört hatte, überlegte es sich jedoch anders. Sie würde warten, bis sie mehr Informationen hatte. Es hatte keinen Zweck, Glenda mehr aus der Fassung zu bringen, als nötig war.
    Sie schlief ungefähr um halb elf ein, während sie noch ein Buch auf dem Schoß liegen und Ginger sich zwischen ihren Beinen eingekuschelt hatte. Irgendwann in der Nacht weckte sie etwas – so nachdrücklich, als wäre sie geschubst worden. Verwirrt schnellte sie senkrecht nach oben. Sowohl ihr Rücken, als auch ihr Ellenbogen schmerzten höllisch, vermutlich, weil sie auf der Couch zusammengedrückt worden waren. War es der Schmerz, der sie geweckt hatte? Oder etwas anderes? Zu ihren Füßen verharrte Ginger bewegungslos, stieß aber ein langes, beständiges Knurren aus.
    »Was ist los?«, flüsterte Phoebe drängend. Sie erstarrte und lauschte. Der Hund hörte auf und fing dann beinahe augenblicklich wieder an, dieses Mal hatte sein Knurren einen drohenden Unterton. Irgendwo in der Nähe war etwas, das dem Hund nicht gefiel. Phoebe suchte mit ihrer Hand nach ihrem Telefon, um sicherzugehen, dass es sich in Reichweite auf dem Schrankkoffer neben der Couch befand. Doch dann dachte sie, sie würde von vor einem der Fenster auf der Seite des Hauses ein Geräusch hören. Sie lauschte angestrengt. Es war vielleicht nicht mehr gewesen, als das Knacken eines Astes im Wind. Kein anderer Laut folgte. In den nächsten zwei Stunden lag Phoebe mit dem Kopf auf der Armlehne und lauschte. Als es dämmerte, schlief sie schließlich wieder ein. Als die Sonne sie eine Stunde später wachstupste, krabbelte Ginger zu ihrem Kopf hinauf und leckte ihr das Gesicht.
    »Du bist so ein guter kleiner Hund«, sagte Phoebe. »Wie wäre es, wenn du für immer bei mir bleibst?« Ihre Worte überraschten sie – sie hatte sie vorher nicht einmal geahnt –, doch sobald sie sie ausgesprochen hatte, wusste sie, dass es das war, was sie tun wollte.
    Ginger leckte ihr wieder über das Gesicht.
    »Ich werte das als ein Ja, okay?«, sagte Phoebe.
    Sie verbrachte ihren Morgen damit, die Hausaufgaben durchzusehen, die angefangen hatten, einzutrudeln. Doch ihre Gedanken kehrten immer wieder zu dem Termin mit Dr. Rossely zurück, der vor ihr lag. Sie war sich nicht sicher, warum sie sich deshalb so
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