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Der Krankentröster (German Edition)

Der Krankentröster (German Edition)

Titel: Der Krankentröster (German Edition)
Autoren: Jürgen von der Lippe , Gaby Sonnenberg
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behandelbaren chronischen Leukämien und akuten Leukämien, die unbehandelt innerhalb von Wochen zum Tode führen.

    Verursacht werden sämtliche Leukämien durch Veränderungen im Erbgut der Blutzellen. Die Blutkörperchen werden ständig erneuert, weiße Blutkörperchen erneuern sich innerhalb von acht Tagen, die roten Blutkörperchen alle drei Monate. Dabei passieren immer wieder Fehler, die normalerweise aber erkannt und aussortiert werden.
    Noch immer ist nicht genau bekannt, wodurch diese Schäden entstehen bzw. was genau sie auslöst. Möglich sind Umwelteinflüsse, Chemikalien wie Benzol, radioaktive Strahlen, Viren, aber auch Vererbung. Außerdem gibt es zahllose Subtypen, die jeweils unterschiedlich behandelt werden müssen
    Bei den meisten Leukämietypen arbeitet man mit Chemotherapie, gelegentlich auch zusammen mit Strahlen. Damit wird der Krebs allerdings nur eingedämmt – die Gefahr, dass er zurückkommt, bleibt hoch.
    Heilen lässt sich Blutkrebs nur durch Transplantation von Knochenmarkstammzellen, entweder von geeigneten Familienangehörigen oder fremden Spendern. Vor der Übertragung muss das gesamte blutbildende System des Patienten durch eine Chemo- oder Strahlentherapie zunächst weitgehend zerstört werden.
    Liebe Grüße und alles Gute für Deine Berlinauftritte Gaby

    Hi Gaby,

    der Artikel ist auf jeden Fall sehr hilfreich, und da alles korrekt zitiert ist, gibt es, denke ich, auch kein Problem. Hier mal ein Langeweilekiller, den wir noch gar nicht hatten: Gedichte! Ich habe mal aus Spaß nach einem Gernhardt-Abend mit den alten Pardon-Recken und Willemsen eine Interpretationsparodie zu meinem Lieblings-Gernhardt-Gedicht geschrieben, ist auch in einem Uni-Sammelband veröffentlicht. Und daran anschließend die Frage: Magst Du Gedichte, wenn ja, welche, kannst Du welche auswendig, möchtest Du weitere Anregungen?
    DAS GLEICHNIS

    Wie wenn da einer, und er hielte
Ein frühgereiftes Kind, das schielte,
hoch in den Himmel und er bäte:
»Du hörst jetzt auf den Namen Käthe!« –
Wär dieser nicht dem Elch vergleichbar,
der tief im Sumpf und unerreichbar
nach Wurzeln, Halmen, Stauden sucht
und dabei stumm den Tag verflucht,
an dem er dieser Erde Licht …
Nein? Nicht vergleichbar? Na, dann nicht!

    (Aus Besternte Ernte, 1976)
    Das Gleichnis ist das erste Gedicht eines Bandes, dem der Dichter folgende vier Zeilen voranstellt: »Viel ist schon getan, mehr bleibt noch zu tun«, sprach der Wasserhahn zu dem Wasserhuhn. Ref 8

    Man könnte also von einer Phase sprechen, in der Tiere im geistigen Kosmos Gernhardts eine gewisse Rolle spielten, tatsächlich trifft das nur insoweit zu, als sie zur gezielten Irreführung dienen, denn das Wasserhuhn ist natürlich jedem geläufig als Bewohner des Tieflandes mit Kleingewässern, es wird auch Teichhuhn genannt, hat allerdings mit Hühnern nichts am Hut, es gehört zur Familie der Rallen und heißt eigentlich Teichralle, der Wasserhahn hingegen wird von vielen einzig mit einer Vorrichtung zum Öffnen und Schließen von Wasserleitungen assoziiert, tatsächlich ist aber auch er ein Vogel, hört auf den wissenschaftlichen Namen Gallicrex cinerea und findet sich von Indien bis Japan und in ganz Südostasien, auf den Malediven z. B. heißt er Kulhee Kukulhu.

    Betrachten wir nun das Tier, in dem es im vorliegenden Gedicht geht, den Elch (Alces alces): Er kommt in Nordeuropa, Asien und Nordamerika vor, wo er seen- und sumpfreiche Habitate bevorzugt. In der Tat ernährt er sich vegetarisch, wie der Dichter richtig sagt. Aber wäre es nicht einen Gedanken wert gewesen, dass der Elch zu den Wiederkäuern (Ruminantia) gehört? Der Name kommt bekanntlich daher, dass diese Unterordnung der Paarhufer in der Lage ist, in Ruhephasen vorverdauten Nahrungsbrei hochzuwürgen und nochmals zu zerkauen. Der damit verbundene Angriff aufs Ozonloch war natürlich zur Entstehungszeit des Werkes kein Thema. Auch die entfernte Verwandtschaft zum Wal hätte interessant sein können, der sich vor ca. 50 Millionen Jahren, wie Sie wissen, zur Zeit des mittleren Eozäns aus Verwandten der Huftiere entwickelte, als sein nächster lebender Verwandter gilt das Flusspferd, ein Paarhufer, wie der Elch, also Tiere, die durch eine gerade Anzahl von Zehen (zwei oder vier) charakterisiert sind. Aber Gernhardt verzichtet auf dieses Füllhorn von Materialien, es geht ihm offensichtlich nicht um den Elch als solchen, er stellt vielmehr die Möglichkeit eines Vergleichs des Königs der Sumpfwälder
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