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Der Kopfjäger: Der 1. SPECIAL X Thriller

Der Kopfjäger: Der 1. SPECIAL X Thriller

Titel: Der Kopfjäger: Der 1. SPECIAL X Thriller
Autoren: Michael Slade
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hatte bereits angefangen, nach hinten zu wandern, also trug er stets seine Dienstmütze und das Regimentsabzeichen saß exakt auf der Mittellinie seiner Stirn. Rodale hatte von Geburt an verschiedenfarbige Augen: Das linke Auge war rötlich braun, das rechte grün. In der Schule hatten ihm seine Mitschüler den Spitznamen »Verkehrsampel« verliehen.
    Während die Autopsie vorgenommen wurde, saß Rodale am Tisch und wandte Dr. Singh den Rücken zu. Obwohl sein Blick abgewandt war, wusste er, was da vor sich ging. Der Pathologe zeichnete seine Erkenntnisse mithilfe eines von der Decke hängenden Mikrofons auf. Zwischen den Anrufen, die Rodale in anderen Ermittlungsangelegenheiten führte, bekam er einen Teil der Bemerkungen mit.
    »Die Leiche stammt von einer weißen, weiblichen Person Anfang 20. Beide Arme weisen an den Innenseiten Nadelspuren auf …
    Links und rechts am Hals jeweils ein vier Komma fünf Zentimeter langer Schnitt. Horizontaler Schnitt im hinteren Halsbereich oberhalb der suprasternalen Kerbe …
    Das Herz wiegt 280 Gramm. Die Koronararterien weisen minimale atherosklerotische Streifen auf und sind weit geöffnet. Das Myokardium ist gleichmäßig hellbraun gefärbt. Aorta ist intakt …
    Leichte Prellungen an den Labien. Einige Adhäsionen an den Eileitern …«
    Etwa eine Stunde später war Dr. Singh fertig. Er wischte sich die Handschuhe an einem sauberen Tuch ab und ging zu dem Tisch hinüber, wo Rodale wartete. Die Gläser mit Beweisstücken auf dem Tisch waren noch leer.
    »Kann ich bitte ein Fingerabdruckblatt haben?«, bat der Pathologe.
    Rodale fand das gewünschte Formular und reichte es dem Pathologen, worauf der zu dem Sektionstisch mit den aufgeschnittenen Überresten der Frau zurückging. Er injizierte Glyzerin in alle zehn verschrumpelten Fingerspitzen und wälzte dann nacheinander jede Fingerspitze über ein Stempelkissen, setzte die Fingerabdrücke auf das Formblatt und brachte es Rodale. Der Beamte legte es in seine Akte.
    »Und?«, fragte der Corporal schließlich und sah Singh dabei an.
    »Sie ist nicht ertrunken«, erwiderte der. »In der Lunge befindet sich kein Wasser. Das heißt, dass sie bereits tot war, bevor man sie in den Fluss geworfen hat. An beiden Halsseiten sind senkrechte Schnitte, die sich mit einer Stichwunde seitlich durch die Kehle erklären lassen. Die Waffe hat eine dicke Klinge. Ein zweiter horizontaler Schnitt hat den Kopf vom Körper getrennt.«
    »Sexualmord?«, fragte Rodale und schrieb etwas auf seinen Block.
    »An den Genitalien kann ich das nicht erkennen, obwohl dort Prellungen vorhanden sind. Wir werden einen Abstrich für Spermien machen, aber sie hat wenigstens eine Woche im Wasser gelegen. Die einzige andere Verletzung ist eine Schnittwunde quer über beide Brüste. Die Wunde reicht bis an das Sternum, das die Rippen miteinander verbindet. Der Schnitt durchtrennt beide Brustwarzen.«
    Rodale nickte. »Stammt der Schnitt, der den Kopf abgetrennt hat, von der Schraube eines Motorboots?«
    »Nein«, sagte Singh und nahm ein Glas vom Tisch. Er ging zu der Leiche zurück.
    Der Corporal wandte den Blick ab, als der Pathologe ein Skalpell von einem Tablett mit glänzenden Instrumenten nahm. Rodale spürte, wie ihm Galle in den Mund stieg, als Singh zu dem Tisch zurückkehrte. Er kämpfte dagegen an, ärgerte sich über sich und zwang seinen widerstrebenden Blick, sich auf das zu konzentrieren, was der Doktor in einer blutüberströmten Hand hielt. Auf dem Handschuh lag ein einzelner menschlicher Wirbel.
    »Sehen Sie diese Spuren?«, sagte Singh und deutete auf die obere Fläche. Rodale starrte auf ein paar in die Knochen eingegrabene Riefen.
    »Ein Zickzackmuster, wie es bei einem Sägeschnitt entsteht. Es sind zwei davon vorhanden, drei Millimeter voneinander entfernt. Vielleicht eine Scharte im Sägeblatt. Ich kenne keine Schiffsschraube mit einer derartigen Bewegung.«
    Der Pathologe ließ den Halsknochen in das Glas fallen, das er in der Hand hielt, und reichte es dem Corporal. Rodale schloss die Flasche und markierte das Etikett mit Zeit, Datum, Ort und seiner Dienstnummer.
    »Sie bekommen den Autopsiebericht noch heute«, sagte Singh.
    »Danke, Doctor«, sagte Rodale, griff nach seiner Aktentasche und dem Beweisstück und wandte sich zum Gehen.
    »Augenblick noch«, hielt Singh ihn zurück und streifte die Handschuhe ab. Er wusch sich in einem Becken an der Wand die Hände und zog dann die Tischschublade auf. »Hier«, sagte er, nahm ein Päckchen
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