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Der Komet

Der Komet

Titel: Der Komet
Autoren: Hannes Stein
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serviert wird er in einer weiten Teeschale.
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    … der Rabbiner nahm einen Piccolo. Ein »Kaffee Piccolo« ist ein kleiner Schwarzer, also ein einfacher Espresso oder starker Filterkaffee in einer kleinen Tasse, der mit einem Schuss Sahne angereichert wird.
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    Heinrich Grausenburger ließ sich zum großen Schwarzen. … Ein großer Schwarzer, auch (siehe weiter oben) »Mokka« genannt, bezeichnet im Wiener Kaffeehausjargon einen doppelten Espresso, schwarz und pur in einer großen Tasse gereicht.
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    Anne Frank tot! »Ich sah Anne Frank und ihre Schwester Margot wieder in den Baracken (von Bergen-Belsen) … Die Frank-Schwestern waren beinahe nicht wiederzuerkennen, weil ihr Haar geschoren worden war. Sie waren noch glatzköpfiger als wir … Und ihnen war kalt, so wie uns allen. Es war Winter, und wir hatten keine Kleider. Also waren alle Bedingungen für eine Krankheit versammelt. Sie waren in schlechter Verfassung. Tag für Tag wurden sie schwächer … Es war sichtbar, dass sie sehr krank waren. Die Frank-Mädchen waren so ausgemergelt. Sie sahen entsetzlich aus. Es gab immer wieder Kabbeleien, bedingt durch die Krankheit, denn es war klar, dass sie Typhus hatten … Sie hatten diese ausgehöhlten Gesichter: Haut über Knochen. Ihnen war schrecklich kalt. Sie hatten den am wenigsten beliebten Platz in den Baracken: unten, gleich neben der Tür, die sich ständig öffnete und schloss. Immerzu hörte man sie schreien: ›Tür zu, Tür zu.‹ Und die Stimmen wurden mit jedem Tag schwächer.
    Man konnte wirklich sehen, dass die beiden starben, so wie auch andere. Was natürlich traurig war: diese Kinder waren noch so jung. Ich fand immer furchtbar, dass sie nie als Kinder gelebt hatten. Sie waren tatsächlich die Jüngsten unter uns … Sie zeigten die erkennbaren Symptome des Typhus – das graduelle Dahinsiechen, eine Art Apathie mit gelegentlichen Vitalitätszeichen, bis sie so krank wurden, dass es keine Hoffnung mehr gab. Und ihr Ende kam. Ich weiß nicht mehr, welche als Erste hinausgetragen wurde, Anne oder Margot …
    Die Toten wurden immer nach draußen getragen und vor den Baracken niedergelegt, und wenn man am Morgen nach draußen gelassen wurde, um zur Latrine zu gehen, musste man an ihnen vorbeigehen. Das war genauso schrecklich wie das Zur-Latrine-Gehen selbst, denn mit der Zeit bekam jeder Typhus … Vermutlich ging ich auf einem meiner Wege zur Latrine an den Leichen der Frank-Schwestern vorbei … Der Haufen (von Leichen) wurde gewöhnlich beseitigt. Dabei wurde ein großes Loch gegraben, und sie wurden hineingeworfen. Dessen bin ich mir sicher. Das muss ihr Schicksal gewesen sein, denn das geschah mit anderen Leuten. Ich habe keinen einzigen Grund anzunehmen, dass es für sie anders war als für die anderen Frauen bei uns, die zur selben Zeit starben.«
    Zeugnis von Rachel van Ameroongen-Frankfoorder. Anne Frank starb früh im März des Jahres 1945 im KZ Bergen-Belsen. Am 15. April wurde das Lager von britischen Soldaten befreit. Von den sechs Millionen Opfern des deutschen Genozids an den Juden waren mindestens eine Million Kinder.
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    William Wilberforce sei Dank. William Wilberforce war ein protestantischer Frömmler, ein Konservativer und eine Nervensäge. Er hat außerdem dem britischen Parlament so lange den Arm auf den Rücken gedreht, bis es am 24. Februar 1807 um vier Uhr morgens ein Gesetz beschloss, das den Sklavenhandel im Herrschaftsbereich des britischen Weltreiches für illegal erklärte; danach wurden Sklavenhändler von der britischen Kriegsmarine wie Piraten behandelt. Während der 18 Jahre, in denen er für dieses Gesetz warb, hat William Wilberforce eigentlich alle modernen Protestformen erfunden: so den Boykott moralisch fragwürdiger Waren (wer ein Gewissen hatte, kaufte keinen Zucker, der von Sklaven in der Karibik produziert worden war) oder das Verfertigen von Unterschriftenlisten (eine Petition rollte er mit dramatischer Geste vor dem Unterhaus aus). Nachdem der Sklavenhandel verboten worden war, setzte Wilberforce sich dafür ein, dass dieser Rechtsstandard in der gesamten zivilisierten Welt durchgesetzt wurde. Dies geschah 1815 auf dem Wiener Kongress: Auch Frankreich, Spanien und Portugal verpflichteten sich dort, den Sklavenhandel zu ächten. Endlich sorgte William Wilberforce dafür, dass nicht nur der Handel mit Sklaven, sondern die Sklaverei überhaupt im Empire abgeschafft wurde. Dies gelang mit
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