Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der kleine Wappler und Österreichisch-Deutsches Wörterbuch

Der kleine Wappler und Österreichisch-Deutsches Wörterbuch

Titel: Der kleine Wappler und Österreichisch-Deutsches Wörterbuch
Autoren: Astrid Wintersberger
Vom Netzwerk:
Politiker noch frei von der Leber weg. Heute würden ihnen Eigenheiten wie die berühmt-berüchtigten Einleitungsformeln »Schaun S’« oder »Ich bin der Meinung« und selbstverständlich auch jedwede Invektive schon in der ersten Stunde eines obligaten Rhetoriktrainings abgewöhnt.)
    Gspeiblert: Erbrochenes. Man bemerke die schönfärberische Note, bedingt durch verniedlichende Endung. Auch der Ausdruck Grinzinger Pizza entbehrt nicht eines euphemistischen Beigeschmacks.
    Graffel, Graffelwerk: unbrauchbares Zeug
    Grammel, das: Hure. Ein Beispiel für die Neigung des Österreichers, die Schönen der Nacht ihres weiblichen Geschlechts zu berauben und sie somit zu neutralisieren. Schlampen
    Grammeltreiber: Zuhälter
    Granada, gleich spielts Granada!: Gleich setzt es was!
    Grantscherm: Spaßverderber. Kompositum aus »Grant« (Missmut) und »Scherben« (Topf, Schüssel)
    Graten: (wörtl.: Gräte) spindeldürre Person Grattler: ungepflegter (älterer) Mann mit wenig gewinnenden Umgangsformen, Penner
    Grätzen: (wörtl.: Hautausschlag) bezeichnet den Lästigen bzw. Unkooperativen unter den Mitmenschen. Steigerungsform: Oaschg.
    graupert: von nicht perfekter Beschaffenheit
    Grausbirn, da steigen mir die G. auf!: Es schaudert mich, es graut mir!
    Greana: Polizist, auch Ruam, greane ; Auswurf, der geräuschvoll aus dem Rachen aufs Trottoir befördert wird und auf einen bakteriellen Infekt der Atemwege schließen lässt.
    Griaßkörndlannagler: Pedant, Beckmesser
    Grindsau: einer mit unappetitlichem Erscheinungsbild
    Grinsekatze: abschätzige Titulierung der ehemaligen Außenministerin und Präsidentschaftskandidatin Benita Ferrero-Waldner aufgrund ihrer Neigung zum Kampflächeln
    Gschaftelhuber: Wichtigmacher; jemand, der Verrichtungen tätigt, um die ihn keiner gebeten hat
    Gscherter: (wörtl.: Geschorener) Nicht-Wiener. Die Steigerungsform Dampfg. steht für den Hardcore-Provinzler.
    Gschicht, blede: keine Erzählung mit dümmlichem Inhalt, sondern eine leidige Angelegenheit. Eine bsoffene Gschicht ist ein peinliches Vorkommnis unter Alkoholeinfluss.
    Gschichtldrucker: kein Verleger von Kurztexten, sondern einer, der einen fantasievollen Umgang mit der Wahrheit pflegt
    Gschlader: unbekömmliches Getränk
    Gsiberger: Vorarlberger
    Gspritzter: neben der Weißweinschorle auch jener, der erkennbar zuviel davon konsumiert hat; Eingebildeter
    Gstopfter: beneidenswert wohl Situierter
    Gurken: dumme Frau
    Gurkenschmäh: Witz, der seine Wirkung verfehlt
    Gwandlaus: besonders penetranter Lästling
    h
    Haar (pl.), das kannst du dir in die H. schmieren!: Das kannst du dir an den Hut stecken!
    Haberngoaß: reizlose Frau
    Hackler: leicht abwertend für den Arbeiter. Der Begriff fand Eingang in die Standardsprache durch die Wortschöpfung Hacklerregelung, welche spezielle Pensionsantrittsbedingungen für Langzeitversicherte und Schwerstarbeiter bezeichnet. Hacklerregelung wurde 2003 zum Wort des Jahres gewählt.
    Haderlump: (von Hadern: abgetragene Kleidung, Stofflappen) Taugenichts, Penner
    Häfenbruder: Strafgefangener. Der Häfen ist das Gefängnis; wer dort untergebracht wird, wird »eing’naht«.
    halbert: unbeholfen, dümmlich
    Halberter: Homosexueller
    Halbseidene: eine mit wenig solidem Lebenswandel
    Hallo, der H. ist schon gestorben!: Missmutsbekundung, wenn man mit »hallo« und nicht namentlich angesprochen wird. Die Betonung liegt auf dem a und nicht auf dem o, womit sich »der Hallo« von der zeitgenössischen Grußform unterscheidet.
    Hallodri: jemand mit wenig Sinn für den Ernst des Lebens
    Hansldippler: Stadtstreicher (Hansl ist in diesem Zusammenhang der Rest im Bierglas.)
    Hantige: barsche, unfreundliche Person
    Hatschen: verlebte Frau
    Hatscher: sehr weiter Weg
    Hatscherter: Gehbehinderter
    Häuser, hau di über die H.!: Verschwinde!
    Häuslbesn, ausschauen wia a H.: (wörtl.: Klobürste) mangelhaft frisiert bzw. mit einem optimierbaren Haarschnitt versehen sein
    Häuslpapierf laderer: einer, der auf öffentlichen Toiletten das Papier entwendet. Bei Abortbetreibern und -besuchern gleichermaßen unbeliebter Menschenschlag.
    Häusltschick, angsoffen wia a H.: sturzbetrunken (Der H. ist eine Kippe auf der Toilette.)
    Hausmeisterschmäh: Witz mit wenig Tiefgang; billiger Trick
    Haustrampel: Nur-Hausfrau
    Heanadreck, aufgstellter: Möchtegern, Hochstapler (H. ist Hühnerkacke.)
    Heckenklescher: mieser Wein
    Heh: Polizei
    Hendlfanger: Ungar; Zigeuner
    Henn, ausschauen wia d’ H. unterm Schwaf: einen maroden Eindruck
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher