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Der kleine Wappler und Österreichisch-Deutsches Wörterbuch

Der kleine Wappler und Österreichisch-Deutsches Wörterbuch

Titel: Der kleine Wappler und Österreichisch-Deutsches Wörterbuch
Autoren: Astrid Wintersberger
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volkstümliche Variante des Du-kannst-mirden-Buckel-runterrutschen-Motivs
    c
    C-Achtziger: Idiot. Der Code C 80 steht im österreichischen Bundesheer für Untauglichkeit wegen Schwachsinns.
    d
    Dalk; dalkert: Tölpel; sinnlos, dumm
    damisch: leicht benommen, verrückt
    Dampfplauderer: Verbreiter von heißer Luft, Angeber
    Danderlan: Nichtsnutz Danebenpischer: jener, der notorisch die Klomuschel verfehlt. Er gehört in der Gastronomie zu den weniger beliebten Gästen. Bei näherer Betrachtung wird man allerdings erkennen müssen, dass es sich beim Danebenpischen um das naturgegebene Urinierverhalten des aufrechten Mannes handelt. (Der verschwindenden Minderheit der Sitzpinkler gebührt an dieser Stelle ein ausdrückliches Lob.)
    Dariwudl: Wirrkopf
    Depf (pl.): (wörtl.: Töpfe) Titten
    Depscher: (wörtl.: Delle) im übertragenen Sinn: Dachschaden
    derwurgen, sich ins Schneuztüchl d.: (wörtl.: sich ins Taschentuch erwürgen) sich einen herunterholen. Das Produkt der Bemühungen bezeichnet man als Tschuri, das Tuch als Tschurifetzen.
    Dillo: Schwachkopf
    Dodl: Dümmling mit ländlichem Einschlag. Daher auch der Begriff Dodlsmoking für den Trachtenanzug.
    Dolm: Intelligenzverweigerer
    Dorftrottel: einer vom Land. Bei der Titulierung als D. handelt es sich insofern um eine unsachliche Schmähung, als die Trottelhaftigkeit nicht eigens geprüft wird, sondern sozusagen a priori aus der dörflichen Herkunft abgeleitet wird. (Ursprünglich wurde im ländlichen Raum ein besonders einfältiger Mensch pro Dorf auserwählt und mit dem Begriff D. bezeichnet. Politisch inkorrekterweise traf dies öfter geistig Behinderte.)
    Dreckschleuder: jemand, der sich kein Blatt vor den Mund nimmt
    Dreckstessel: Knirps (deutlich abwertend)
    Duttelsheriff: Politesse, Polizistin (»Duttel« heißt Busen.)
    e
    Eierbär: Dummkopf
    Einbrater: männliches Wesen, das mit klaren Aufrissabsichten der geneigten Damenwelt schönfärberische Avancen macht
    Einedrahrer: Wichtigmacher
    Eiszapfenschlichter: schon wieder einer, der nutzlose Tätigkeiten verrichtet. Blunzenstricker
    Erdäpfelschädel: Niederösterreicher (moderat abwertend). Mostschädel
    f
    Falott: Gauner, Betrüger
    fangen, du fangst glei ane!: Du kriegst gleich eine Ohrfeige!
    faschieren: (wörtl.: durch den Fleischwolf drehen) vermöbeln
    Federant: Angsthase
    Fetzenmufti: Garderobier. Der Fetzen ist in diesem Zusammenhang die Kleidung.
    Fetzenschädel: Hier steht der Fetzen für den soliden Rausch. Der F. ist demnach einer, dessen Bewusstsein vom Alkohol notorisch getrübt ist oder der zumindest diesen Eindruck erweckt.
    Firmling, fressen wie ein F.: auffallend große Mengen an Nahrung zu sich nehmen
    fix: wohl eine Kurzform von Kruzifix und somit beliebter Bestandteil von Ausrufen und Flüchen älteren und neueren Datums, etwa Fix no amal!, Fix Laudon!, Fix Gramadanzen!, aber auch bam Oida, fix Oida! ( Alter ), die allesamt im Begriffsfeld von »verflixt und zugenäht« anzusiedeln sind.
    Flack: Schlag ins Gesicht
    Flitscherl: leichtes Mädchen, Flittchen
    Fludern: flatterhaftes Weibsstück
    Foamfotzen: (wörtl.: Schaummaul) Im Westösterreichischen bezeichnet man mit »Fotz« das Maul diverser Tierarten und im Weiteren jenes des Homo sapiens. Was genau Wilhelm Holzbauer gemeint hat, als er seinen Freund Friedrich Achleitner in Briefen aus Boston scherzhaft F. nannte, mag der Fantasie des Lesers überlassen bleiben. Das Interpretationsspektrum für den Ursprung des Schaums reicht vom genüsslichen Bierkonsum bis zur Tollwutattacke. Hat jemand Schaum vor dem Mund, so hieße dies demnach auf Holzbauerisch »Foam vorm Fotz«, eine Formulierung mit Zungenbrecherqualität.
    Fotzen: Ohrfeige; in Österreich ursprüngl. nicht für Vulva, aber: Fotzenverein: Die Bezeichnung des Teams des steirischen herbsts, das 1998 aus zehn Frauen und einem Mann bestand, als F. kostete es den damals für den Theaterschwerpunkt zuständigen Kurator Helmut Schödel den Job. Fut
    Frasen (Fraisen), da kriegst die Frasen!: sagt man von Dingen oder Umständen, die geeignet sind, einen in seinem inneren Gleichgewicht empfindlich zu stören. (Frasen bezeichnete früher Epilepsie oder Krampfzustände.) Steigerungsformen: Gaggerlf., Pockerlf .
    Frisling, Frisnigl: einer, der stets bei gutem Appetit ist
    Froschfresser: Franzose
    Fuchtel: ältere, nicht besonders gewinnende Frau
    Fucking: beschauliche Gemeinde im Innviertel, deren Ortsschild angeblich schon dreizehn Mal von Sympathisanten fremdländischer Schimpfkultur
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