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DER KLEINE TOD (German Edition)

DER KLEINE TOD (German Edition)

Titel: DER KLEINE TOD (German Edition)
Autoren: Norma Banzi
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Gefährten lösen, was dieser kraftvoll zu verhindern wusste. Nach einiger Rangelei landete Charra unter dem Tänzer. Kito küsste ihn, bis er endlich seinen Widerstand aufgab.
"Das Wild hat keine Chance gegen einen erfahrenen Jäger", erklärte der Tänzer mit samtener, werbender Stimme.
"Und du bist der Jäger?"
"Natürlich! Dies ist doch wohl ein Jagdausflug."
"Und was weiß der Jäger über seine zukünftige Beute zu berichten?", grollte Charra.
"Du willst, dass ich es dir besorge ...", stellte Kito fest und beobachtete dabei die Mimik des Grakars. Gespannt wartete Charra auf das, was wohl noch kommen würde. So fuhr Kito fort, seine Hand zu einer Faust ballend und sie dem Krieger vor die Nase haltend: "... aber nicht mit dem Schwanz, sondern hiermit."
"Du wirst anmaßend", zischte Charra und versuchte erneut, sich dem Griff des Tänzers zu entwinden.
"Ich bin dir gern zu Diensten", säuselte Kito und hielt ihn unnachgiebig unter sich fest.
Charra führte seine üblichen, durch seinen KriegerStolz gebotenen Rückzugsgefechte, bevor er sich auf die Knie und in die wissenden Hände Kitos begab.
Später in der Nacht wurde der Jäger selbst zum Wild. Aber Kito war eine anmaßende Beute. Als Charra seine scharfen Zähne in ihn hineinschlug und das Gift zu fließen begann, legte der Tänzer plötzlich seinen Arm wie einen Schraubstock um den Grakar, bis seine Muskeln vom Gift erschlafften. Von seinen Instinkten überwältigt, gab Charra viel mehr von seinem Sekret ab, als er es geplant hatte. Allein der Umstand, dass Kito bereits eine gewisse Immunität gegen das GrakarGift erworben hatte, rettete ihm das Leben. Besorgt wachte Charra an seinem Lager und verfluchte sich selbst dafür, Kito gegen alle Vernunft immer wieder nachgegeben zu haben und wusste doch, dass es auch in Zukunft niemals anders zwischen ihnen sein würde. Als der Morgen dämmerte, erwachte Kito aus seinem todesähnlichen Zustand und fiel in einen erschöpften Schlaf. Erst da streckte sich Charra neben ihm aus, um selbst noch etwas Schlaf zu finden.

***

Am Morgen wollte Charra ihre letzten Stunden nicht mit einem Vortrag darüber trüben, wie verantwortungslos und gefährlich es gewesen war, dass Kito sich an seinem Gift quasi selbst bedient hatte. Deshalb blieb das Thema zwischen ihnen unausgesprochen. Aber der Tänzer war ohnehin gestraft genug. Er hatte rasende Kopfschmerzen. Als er am Vormittag erwacht war, war sein Gesicht fast weißer gewesen, als das Kissen. Nun, nachdem er viel Tee getrunken und etwas trockenes Brot geknabbert hatte, hatte sich seine Gesichtsfarbe etwas gebessert. Aber noch immer waren seine Augen dunkel umrändert. Einer der Leibwächter musterte ihn besorgt, als er seinem General die Rechung des Gasthauses zum Ab-zeichnen brachte. "Ist noch etwas?", grollte Charra seinen Razvaran an.
"Soll ich einen Arzt kommen lassen, Sir?", fragte der Leibwächter und neigte seinen Kopf in Kitos Richtung.
"Mir geht es gut", murmelte dieser dumpf.
"Da hörst du es. Warte draußen!"
"Sir!", verabschiedete sich der Wächter und entfernte sich wieder.
"Was ist das?", wollte Kito wissen und zeigte auf das Pad, das sein Liebhaber überflog.
"Die Rechnung", erklärte Charra.
"Gib sie mir bitte."
"Weshalb?", wunderte sich der Grakar.
"Du hast mich in den letzten drei Wochen mehr als nur verwöhnt. Und nun hast du mir diesen wunderbaren Ort gezeigt und mich damit sehr glücklich gemacht. Mein Glück wäre vollkommen, wenn du mich diese Rechung bezahlen ließest."
Charra blickte dem Tänzer forschend ins Gesicht, konnte darin aber nur die Auswirkungen der letzten Nacht entdecken. Auffordernd streckte Kito seine Hand zu dem Pad aus. Schulterzuckend gab Charra es weiter. Ohne sich näher damit zu beschäftigen, gab der Tänzer die Nummer seiner Kreditkarte ein, zeichnete die Rechnung ab und gab sie an den Grakar zurück.
"Willst du die Rechnung nicht nachprüfen?", erkundigte sich Charra.
"Das hast du doch schon getan", murmelte Kito, sich wieder seinem Leiden hingebend.

Sechs

Mit kritisch zusammengezogenen Brauen blickte der zalqurianische Arzt auf seinen medizinischen Scanner.
"Was ist?", fragte Tian besorgt, während er Kito den Schweiß von der Stirn tupfte.
"Ihr Freund hat eine Menge Grakar-Gift ein seinem Körper.
"Grakar-Gift?", wunderte sich Tian.
"Waren Sie gerade auf Grakar?", fragte der Arzt seinen Patienten.
"Ja!", antwortete dieser heiser. Er bat Tian, das Zimmer zu verlassen. Nach kurzer Diskussion zog sich der junge Tänzer
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