Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der kleine Drache Kokosnuss und das Vampir-Abent

Der kleine Drache Kokosnuss und das Vampir-Abent

Titel: Der kleine Drache Kokosnuss und das Vampir-Abent
Autoren: I Siegner
Vom Netzwerk:
Vampire immer.«
    Der kleine Drache sucht einen trockenen Ast und entzündet ihn mit einem Feuerstrahl. Mit dieser Fackel geht er langsam voran. Die anderen folgen ihm dichtauf. Immer weiter dringen sie in die düstere Höhle vor. Bald erkennen sie unzählige Fledermäuse, die schlafend vom
    Höhlengewölbe herabhängen.
    »Brrr, wie gruselig!«, murmelt Matilda.
    Da hält Lulu an. Angestrengt blickt sie nach oben in die hintere Ecke des Gewölbes.
    »Leuchte doch mal dort hin!«, flüstert sie Kokosnuss zu.

    Im Schein der Fackel erkennen sie etwas lila Schimmerndes. Es hängt neben den Fledermäusen an der Höhlendecke, nur ist es viel größer.
    Vorsichtig nähern sich die Freunde. Was mag das sein?
    »Ein Umhang«, murmelt Oskar.
    »Flieg doch mal hinauf und sieh nach!«, flüstert Matilda
    Kokosnuss zu.
    »Ich bin doch nicht lebensmüde!«, erwidert der kleine Drache.

    »Pssst, nicht so laut!«, flüstert Lulu.
    Das Drachenmädchen klettert auf einen kleinen Felsen und späht hinauf. In diesem Augenblick bewegt sich der Umhang. Blitzschnell springt Lulu wieder hinunter und ruft: »Weg hier!«
    So schnell sie können, fliegen und rennen die Freunde hinaus ins Freie. Erst in einiger Entfernung von der Höhle bleiben sie stehen.
    »Was hast du gesehen?«, fragt Kokosnuss außer Atem.
    »Das glaubt ihr nicht!«, antwortet Lulu und ringt nach Luft. »Das war ein echter Vampir. Mit richtigen Vampirzähnen!«

    »Au Backe!«, keucht Matilda und blickt zum Höhleneingang. »Hier sind wir jedenfalls sicher.«
    Sie schaut zur Sonne, die jetzt hoch am Himmel steht. »Vampire dürfen doch nicht in die Sonne, oder?«
    »Genau«, pflichtet Lulu ihr bei. »In der Sonne zerfallen sie zu Staub.«
    Plötzlich hören sie Schritte. An einem Felsen neben der Höhle kullern ein paar Kieselsteine herab.
    »Wer ist da?«, ruft Kokosnuss.
    Hinter dem Felsen guckt ein Junge mit lockigem Haar hervor. Den Freunden gefriert das Blut in den Adern: Aus dem Mund des Jungen ragen zwei lange, spitze Vampirzähne!
    »Wir zerfallen in der Sonne nicht zu Staub«, sagt der Junge leise. »Das ist nur ein Gerücht.«
    Die Freunde können sich erst vor Schreck nicht rühren. Ein echter Vampir! Doch dann tritt Oskar einen Schritt vor und ruft: »Glaub ja nicht, du könntest uns Angst einjagen! Ich habe viel spitzere Zähne als du!«

    »Und wir können Feuer speien!«, rufen Kokosnuss und Lulu.
    »Und ich habe Stacheln so spitz wie, äh, wie Spitzkohl!«, ruft Matilda.
    »Spitzkohl?«, flüstert Kokosnuss verwundert.
    »Mir ist gerade nichts Besseres eingefallen«, flüstert Matilda zurück.
    Der kleine Vampir aber schwingt seinen Umhang und ruft: »Wir Vampire sind unbesiegbar und können fliegen!«

    Blitzschnell erhebt er sich in die Luft, fliegt zischend um die Freunde herum und landet wieder an der Höhle. Kokosnuss und die anderen erstarren.
    »F-fliegen können wir auch«, stottert der kleine Drache. »N-nur nicht so schnell.«
    »Ich bin der schnellste Flieger in meiner Schulklasse!«, erklärt der Vampir-Junge stolz.

    »Du gehst zur Schule?«, fragt Oskar verblüfft. »Klar, Vampirschule, zweite Klasse. Ich heiße Bissbert, und wer seid ihr?«
    Die Freunde blicken einander erstaunt an. Ein Vampir, der zur Schule geht! Kokosnuss atmet tief durch und stellt sich und die anderen vor.
    Dann fasst er sich ein Herz und fragt: »Und w-warum beißt du uns Drachen?«
    »Ich, ähm«, antwortet Bissbert stotternd, »ich habe euch gar nicht gebissen. Ich habe nur Blutproben genommen.«
    Der Vampir-Junge holt eine kleine Spritze hervor.
    Erschrocken weichen die Drachenkinder zurück.
    »Keine Angst«, sagt Bissbert. »Euer Blut habe ich vorletzte Nacht schon probiert.«

    Matilda aber fürchtet sich nicht vor Spritzen. Und dieser Bissbert kommt ihr gar nicht so gefährlich vor.
    »Willst du mich etwa auch piksen?«, ruft das Stachelschwein empört.
    »Nein, nur die Drachen«, antwortet der Vampir-Junge. »Ich suche ein bestimmtes Drachenblut, nämlich die Blutgruppe Transsilvaner positiv.«
    Er blickt zu Boden und sagt leise: »Mein Vater leidet an einer seltenen Vampirkrankheit. Er kann nachts nicht mehr richtig sehen. Es wird immer schlimmer. Neulich ist er sogar gegen einen Kirchturm geprallt. Er braucht unbedingt das Drachenblut Transsilvaner positiv. Das hilft gegen Nachtblindheit bei Vampiren.«
    »Aber wie erkennst du denn dieses Drachenblut?«, fragt Lulu. »Blut schmeckt doch immer gleich.«
    »Hast du eine Ahnung! Jedes Blut schmeckt anders!«,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher