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Der Katalysator

Der Katalysator

Titel: Der Katalysator
Autoren: Charles L. Harness
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auf­zu­neh­men. Wenn sich in ein paar Jah­ren her­aus­stellt, daß wir die­se Über­schnei­dung an­ge­foch­ten und den Pro­zeß ver­lo­ren ha­ben und über­haupt kei­ne Fa­brik bau­en kön­nen, weil wir kei­ne an­de­ren Me­tal­le ent­wi­ckelt ha­ben, wer­de ich ei­ne Ko­pie mei­ner Emp­feh­lung an Hed­ge­wick schi­cken.“
    Kuss­man ver­setz­te steif: „Ich hof­fe, Sie bei­de sind bald da­mit fer­tig, mich zu er­pres­sen, denn ich ha­be wirk­lich an­de­res zu tun.“
    „Selbst­ver­ständ­lich“, sag­te Se­ra­ne und stand auf.
    Mrs. Pinks­ter beug­te sich vor und sprach in das Mi­kro­phon. „En­de der Be­spre­chung zehn Uhr fünf­und­drei­ßig.“ Dann schal­te­te sie den Re­cor­der ab.
    Paul folg­te Se­ra­ne nach drau­ßen. „Was wird jetzt ge­sche­hen?“
    „Wis­sen Sie das nicht? Nein, das kön­nen Sie wohl nicht. Nun, Fred­die wird Hed­ge­wick ein Me­mo schi­cken und dar­in wird es hei­ßen, daß er ent­ge­gen den Emp­feh­lun­gen der Pa­ten­t­ab­tei­lung, von mei­ner gar nicht zu re­den, dar­auf drängt, einen Ver­gleich mit Deut­sche an­zu­stre­ben und zu­dem Test­pro­gram­me mit al­ter­na­ti­ven Me­tal­len durch­zu­füh­ren. Und Hed­ge­wick wird zu­stim­men, weil es ver­nünf­tig ist. Es ist vor­bei. Fred­die hat ge­won­nen.“ Er grins­te.
    Es war an­ste­ckend. Paul lach­te mit ihm.

 
3
Serane am Freitag
     
     
     
    Se­ra­ne hielt sei­ne Grup­pen­be­spre­chun­gen Frei­tag nach­mit­tags ab. Frei­ta­ge hat­ten et­was Be­son­de­res an sich, und das wuß­te Se­ra­ne und mach­te es sich zu­nut­ze. Der Frei­tag war krea­tiv, ent­spannt, ein Tag der Spon­ta­nei­tät. Sein Kom­mu­ni­ka­ti­ons­in­dex war hoch.
    Die Be­spre­chun­gen wa­ren längst aus den Näh­ten von Se­ra­nes klei­nem Bü­ro ge­platzt. Man traf sich jetzt in dem Kon­fe­renz­raum am En­de des Gan­ges hin­ter der Stick­stof­f­ab­tei­lung. Zum Pu­bli­kum ge­hör­ten ei­ne An­zahl von Schlüs­sel­ge­stal­ten aus an­de­ren Grup­pen, de­nen es ge­lun­gen war, ih­re ei­ge­nen Grup­pen­lei­ter da­von zu über­zeu­gen, daß ih­re ei­ge­nen Pro­gram­me mit de­nen von Se­ra­ne ver­knüpft sei­en und daß ih­re Teil­nah­me an den Sit­zun­gen ei­ne Fra­ge von Le­ben und Tod sei.
    Von An­fang an hat­te Se­ra­ne sich ge­wei­gert, die ein­zel­nen Bü­ros in ei­ner Vi­si-Kon­fe­renz­schal­tung zu­sam­men­zu­schlie­ßen. Er woll­te ein Li­ve-Pu­bli­kum ha­ben, in dem je­der je­den se­hen konn­te. Au­ßer­dem hat­te er ei­ne Vor­lie­be für die Lu­mi­nex-Wand und die De­cken-Bild­schir­me im Kon­fe­renz­raum, die er für sei­ne vi­su­el­len De­mons­tra­tio­nen be­nut­zen konn­te.
    Der ein­zi­ge aus Se­ra­nes ei­ge­ner Grup­pe, der nie­mals teil­nahm, war Ro­bert Mou­lin. Wäh­rend der gan­zen Be­spre­chung hör­te man das ge­dämpf­te Äch­zen der Ku­gel­müh­len.
    Die­se Frei­tags­sit­zun­gen un­ter Lei­tung von Se­ra­ne nah­men zu­meist einen sze­ni­schen Ver­lauf. Für Paul war es of­fen­sicht­lich, daß Se­ra­ne sei­ne Leu­te da­zu brin­gen woll­te, in Ana­lo­gi­en zu den­ken, Mus­ter wahr­zu­neh­men und Lö­sun­gen im Ver­hal­ten von ver­gleich­ba­ren Stof­fen und Ver­fah­ren zu su­chen. Nur aus die­sem Grun­de mach­te er Ab­ste­cher in die Ge­schich­te und auf schein­bar ab­sei­ti­ge und ir­re­le­van­te tech­ni­sche Ne­ben­ge­lei­se. Über die qual­vol­len Pfa­de ver­gan­ge­ner Fehl­schlä­ge führ­te er sie zu ei­nem um­fas­sen­den Über­blick.
    „Wie wir al­le wis­sen“, be­gann Se­ra­ne, „er­for­dert die ge­gen­wär­tig von uns ver­wen­de­te Me­tho­de zur Trial­in­her­stel­lung aus Harn­stoff ho­he Druck­ver­hält­nis­se, und der Er­trag ist ge­ring. Wir wür­den sehr gern Tria­lin aus Harn­stoff bei at­mo­sphä­ri­schem Druck und mit ei­nem Er­trag von neun­zig-plus Pro­zent her­stel­len. Kön­nen wir das? Ist es theo­re­tisch mög­lich? Nun, viel­leicht. Es hängt vom Me­cha­nis­mus ab. Ich will Ih­nen sa­gen, daß der Me­cha­nis­mus un­ter an­de­rem in der De­hy­dra­ti­on des Urea-Mo­le­küls be­steht. Kann man das Urea-Mo­le­kül mit gu­ten Er­trä­gen bei at­mo­sphä­ri­schem Druck
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