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Der Katalysator

Der Katalysator

Titel: Der Katalysator
Autoren: Charles L. Harness
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Dr. Tei­de­mann wei­ter, „aber er hat ein paar Be­rech­nun­gen über ak­ti­ve Tria­lin-Ka­ta­ly­sa­ti­ons­mög­lich­kei­ten an­ge­stellt.“ Dr. Slav reich­te Dr. Tei­de­mann ei­ne Per­len­kas­set­te. Die­ser gab sie an Se­ra­ne wei­ter. „Kie­sel­säu­re taugt als Ka­ta­ly­sa­tor“, fuhr Tei­de­mann fort, „aber es müß­te ei­ne be­son­de­re, noch nicht iden­ti­fi­zier­te Sor­te Kie­sel­säu­re sein, und sie müß­te, sa­gen wir, zu neun­zig Pro­zent durch ein Vier­tel­zoll­git­ter zer­klei­nert sein. Und man müß­te sie ak­ti­vie­ren. Hier­zu be­nö­ti­gen wir ei­ne Mi­schung von Oxy­den, im we­sent­li­chen viel­leicht aus Kal­zi­um, Ma­gne­si­um, Ka­li­um und Na­tri­um. Set­zen Sie einen wäß­ri­gen Brei an und las­sen Sie Bob Mou­lin al­les zu­sam­men in der Ku­gel­müh­le mah­len. Trock­nen Sie die Mi­schung ein paar Stun­den im Ofen. Dr. Slav neigt zu der Auf­fas­sung, daß der Er­trag stei­gen wird, mög­li­cher­wei­se auf vier­zig bis fünf­zig Pro­zent. Und wenn es ihm je ge­lingt, die ge­naue Zu­sam­men­set­zung der Grund­kie­sel­säu­re und der Ak­ti­va­to­roxy­de zu be­stim­men, dann kann der Er­trag, wie er sagt, auf neun­zig oder fünf­und­neun­zig Pro­zent stei­gen.“
    Se­ra­ne nahm die Per­le aus dem Etui und schob sie auf die Spin­del des Ab­spiel­ge­rä­tes. Zei­le für Zei­le spran­gen die Glei­chun­gen vor ih­nen auf die vor­de­re Lu­mi­nex-Wand. Die Ver­samm­lung folg­te den Dar­stel­lun­gen schwei­gend bis zum En­de, und dann be­gann ei­ne all­ge­mei­ne Aus­ein­an­der­set­zung. Für Paul wur­de die Sa­che zu kom­pli­ziert. Er ging.
     
     
    Das Zu­sam­men­spiel von Se­ra­ne, Tei­de­mann und Slav hat­te ihn be­son­ders ver­wirrt. Ein paar Ta­ge spä­ter er­kun­dig­te er sich beim Mit­tages­sen da­nach.
    „Oh, Sie mei­nen Slav und Tei­dy?“ sag­te Marg­gold. „Slav ist aus der Ka­ta­ly­se-Ab­tei­lung ge­flo­gen, und Tei­de­mann wur­de von Kuss­man ge­feu­ert. Se­ra­ne hat sie sich bei­de an Land ge­zo­gen, und er hat ge­lernt, mit ih­nen um­zu­ge­hen.“ Er stu­dier­te die be­leuch­te­te Spei­se­kar­te, die vor sei­nem Plas­tik­tel­ler in die Tisch­plat­te ein­ge­las­sen war. „Hm. Al­les rot heu­te.“
    Paul hat­te die Kar­te schon durch­ge­le­sen. Schwei­zer Steak – mit ei­nem ro­ten Stern­chen. See­zun­gen­fi­let – eben­falls. Huhn à la Creo­le – ge­nau­so. Rind­fleisch­pas­te­te – des­glei­chen. Die gan­ze Kar­te. Und un­ten der ro­te Stern: DIE GE­SUND­HEITS­BE­HÖR­DE: DER VER­ZEHR DIE­SER SPEI­SEN GE­FÄHR­DET IH­RE GE­SUND­HEIT. Paul Sag­te: „Der Krebs­er­zeu­gungs­in­dex scheint beim Pin­guin­bra­ten am nied­rigs­ten zu sein. Kei­ne DES, kein Ke­pon, ge­rin­ger BHT im PCB und nur we­nig Queck­sil­ber. Hun­dert­fünf­zig Ka­lo­ri­en und nur vier­ein­halb Dol­lar.“
    „Er hat aber ei­ne gel­be EPA-Kenn­zeich­nung“, mein­te Marg­gold. „Da­mit ge­fähr­den Sie ei­ne oh­ne­dies ge­fähr­de­te Spe­zi­es noch wei­ter.“
    „Ja, aber al­les ist ent­we­der ge­fähr­lich, um­welt­schäd­lich oder zu teu­er. Und in­zwi­schen ha­be ich Hun­ger.“ Er drück­te auf den Knopf ne­ben dem Pin­guin­ein­trag. So­gleich er­schi­en im Spei­sen­schacht ne­ben sei­nem Tel­ler ein ver­schlos­se­ner Plas­tik­be­häl­ter. Er riß den De­ckel auf, und ein köst­li­ches Aro­ma dampf­te ihm ent­ge­gen. Mit sei­nem Plas­tik­be­steck lang­te er zu. „Tei­de­mann …?“ er­in­ner­te er Marg­gold.
    „Nun“, ant­wor­tet die­ser, „Se­ra­ne braucht Tei­de­mann, weil er der ein­zi­ge ist, der mit Slav kom­mu­ni­zie­ren kann. Wie schmeckt der Vo­gel?“
    „Nicht schlecht.“
    „Ich glau­be, ich neh­me trotz­dem die Pas­te­te“, mein­te Marg­gold. Er drück­te auf den Knopf. Die Spei­se­kar­te blink­te auf: VOR­ÜBER­GE­HEND AUS­VER­KAUFT. Ach­sel­zu­ckend drück­te er den Pin­guin.
    Paul war im­mer noch ver­wirrt. „Aber Slav scheint nie­mals sei­ne Haus­auf­ga­ben zu ma­chen. Se­ra­ne hat ihm einen Auf­trag ge­ge­ben, und er hat et­was völ­lig an­de­res ge­macht.“
    „Aber Se­ra­ne war zu­frie­den?“
    „Nun ja, an­schei­nend ge­fiel ihm, was Slav
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