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Der Kampf um die Sieben Inseln

Titel: Der Kampf um die Sieben Inseln
Autoren: Adam Frank
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Einmarsch der Sieger gefeiert werden. Auf einer Tribüne vor dem Palast des Großmeisters standen die Generäle Pigot und Graham sowie Kapitän Ball und David und nahmen den Vorbeimarsch ab. Die Seesoldaten der Thunderer mit Hauptmann Ekins und dem Dudelsackpfeifer waren wiederum eine der am meisten bewunderten Truppen. Aber die Malteser jubelten natürlich besonders ihren Milizen zu, und sie riefen immer wieder nach Kapitän Ball, den die drei anderen Offiziere auf der Tribüne dann auch in den Vordergrund rückten und ihm applaudierten. Doch die Fahnen, die über La Valetta wehten, waren nur britische Fahnen.
    Der nächste Tag begann wieder als Alltag mit all der Arbeit und änderte doch seinen Charakter zumindest für David gründlich. Die Patrouillenfregatte vor der Einfahrt meldete ein Segel, und bald erschien der Signal-Midshipman bei David. »Die Falcon läuft den Hafen an, Sir.«
    »Danke. Signalisieren Sie bitte: ›Kommandant zum Rapport.‹«
    Leutnant Ross wurde nicht nur mit allen Ehren, sondern auch herzlich empfangen. »Wie schön, Sie wieder zu sehen, Mr. Ross«, sagte Leutnant Shield und reichte ihm die Hand.
    »Die Freude ist ganz auf meiner Seite. Was hatten wir doch in der Adria für eine schöne Zeit. Jetzt hetze ich für den Admiral von Gibraltar nach Menorca, von dort nach Leghorn, nach Palermo und Syrakus. Und nirgendwo dürfen wir verweilen. Aber wenn ich meine Depeschen abgegeben habe und die Messe noch ein Glas für mich hat, bestelle ich Ihnen die Grüße von den alten Gefährten.«
    David reichte Ross die Hand und bot ihm ein Glas Port an. »Gut sehen Sie aus, Mr. Ross. Ihnen bekommt es, daß ich Sie nicht mehr schinden kann.«
    »Sie wissen, Sir David, daß ich mich gern wieder schinden lassen würde. Ohne dem Admiral vorgreifen zu wollen, möchte ich Ihnen die herzlichsten Grüße von den Herren Harland, Neale und Watt ausrichten, die sich bester Gesundheit erfreuen. Die Post sortieren schon der Zahlmeister und Mr. Ballaine.«
    »Ich möchte noch einige Worte mit Ihnen plaudern, Mr. Ross, wenn ich die Depeschen studiert habe. Bis gleich!«
    David öffnete zuerst das Schreiben von Admiral Keith. Es war sehr herzlich gehalten, »… wo die Lords der Admiralität Sie nun in die Heimat zurückkommandieren, möchte ich nicht versäumen, Ihnen für die hervorragenden Dienste zu danken, die Sie dem Mittelmeergeschwader geleistet haben. Stets konnte ich mich auf Ihre Zuverlässigkeit, Ihre Tapferkeit und Ihren Einfallsreichtum verlassen. Ihre Erfolge sprechen für Sie, vor allem auch die als Kommodore, als ich noch nicht die Ehre hatte, Sie in meinem Geschwader zu haben. Um so schwerer fiel es mir, Ihrem Wunsch bezüglich Mr. Watt nicht entsprechen zu können. Die Fregatte, die wir als Niobe in die britische Flotte übernommen haben, da bereits eine Diane in unseren Diensten steht, mußte ein anderer erhalten. Aber Sie werden nicht böse sein. Commander Neale, der mit seiner Brigg eine französische Fregatte zwang, die Flagge zu streichen, ist von mir mit dem Kommando betraut worden und wird, wie ich zuversichtlich annehme, von den Lords der Admiralität im Kommando und Rang bestätigt werden. Gleiche Erwartung hege ich auch für Commander Watt, dem ich die Bulldog übergab. Beide Herren waren gleichermaßen glücklich und übermitteln Ihnen ihren Dank und ihre besten Wünsche. Ich schließe mich dem an und bleibe Ihr stets gewogener George Keith, C in C.«
    David ließ den Brief sinken und war berührt. Wie motivierend und beglückend wirkte es doch, wenn ein Vorgesetzter so herzlich und höflich schrieb. Er nahm sich vor, daraus zu lernen und nicht so häufig wortkarg und sparsam mit Lob zu sein. Aber was war das mit der Rückkommandierung? Er schnitt das Schreiben der Admiralität auf.
    Es besagte in dürren Worten, daß er ersucht und angewiesen werde, nach einer Kapitulation von La Valetta unverzüglich mit der Thunderer nach Portsmouth zurückzukehren und sich zum frühestmöglichen Termin mit allen verfügbaren Informationen über den Hafen und die Festungen in der Admiralität zu melden.
    Jetzt erst begriff er richtig. Er sollte heimkehren. Jetzt war der 20. September. Morgen hatte sein jüngster Sohn seinen ersten Geburtstag. Das würde er nicht mehr schaffen, lächelte er. Aber wenn er keine Zeit versäumte, konnte er zu seinem Geburtstag am 27. Oktober daheim sein, bei Britta und den Kindern. Neununddreißig Jahre wurde er schon. Was für ein Alter! Aber dann rief er nach Edward,
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