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Der Kampf um die Sieben Inseln

Titel: Der Kampf um die Sieben Inseln
Autoren: Adam Frank
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es noch etwas dauern, aber ich habe bereits mit Hauptmann Ekins gesprochen. Die Leute in jedem Trupp müssen ja auch zusammenpassen.«
    »Respekt, Mr. Watt. Sie verschwenden Ihre Zeit nicht. Ich bin sehr froh, Sie an meiner Seite zu haben, denn als Kommodore kann ich mich der Führung des Schiffes nicht immer so widmen, wie ich es möchte.«
    »Man hätte Ihnen einen Flaggkapitän zuteilen müssen, Sir.«
    »Wir sind eine ganz kleine Flottille, Mr. Watt. Da ist man noch nicht so großzügig. Und nach allem, was so gewispert wird, achten die Admirale und Kommodores im Mittelmeergeschwader sehr darauf, daß keiner mehr erhält als sie. Nun sind wir schon vom Geschwader unabhängig und nur der Admiralität unterstellt. Da wollen wir nicht noch mehr Neid erwecken.«
    Sie tranken sich zu und lächelten. Auf Davids Fragen beurteilte Mr. Watt den Bootsmann als gut und zuverlässig, den Stückmeister als erfahren, aber einfallslos, den Zimmermann als Zauberer mit Holz, den Master als erfahrenen Kenner aller Launen des Mittelmeers und den Zahlmeister als undurchschaubaren Kantonisten, auf dessen Abrechnungen man ein Auge haben müsse.
    Der Empfang in ihrem kleinen Haus war wieder herzlich. Die Kinder überschlugen sich in ihren Erzählungen, was sie am Tag alles gesehen und erlebt hatten. Sogar die Affen auf dem Felsen hatten sie besucht. »Und deine Schiffe sehen von oben ganz klein aus, Daddy«, berichtete Christina.
    Auch die Stadt hatten sie erkundet und Geschenke für Weihnachten eingekauft. Britta hatte noch Ausstattung für Davids Kajüte besorgt und freute sich, sie bald mit dem Möbeltischler einzurichten.
    Liebe Julie!
    schrieb Britta an Davids Kusine in Portsmouth,
    Ich wünschte, du hättest die Seereise miterleben können. Es war so wunderschön, und ich verstehe jetzt die Sehnsucht unserer Männer nach der See ein wenig besser. Die Sonnenaufgänge und die Sonnenuntergänge sind unbeschreiblich schön. Man ist dem Alltag so entrückt, wenn man die Küste nicht mehr sieht. Stell dir vor, ich habe mir überhaupt keine Gedanken um das Gut und die Betriebe gemacht, sondern war nur für David und die Kinder da.
    Wir hatten in der Admiralskajüte auch allen Komfort, den ein Kriegsschiff nur bieten kann. Wir sollten einmal eine Seereise unternehmen, wenn wieder Frieden ist. David meinte, man könnte eine kleine Brigg ohne viele Umbauten sehr komfortabel für den Transport von Passagieren einrichten und brauchte auch nicht sehr viele Leute zur Bedienung der Segel. Wir müssen das mit deinem Bruder Henry besprechen.
    Hier in Gibraltar ist David natürlich wieder fast nur mit seinen Schiffen beschäftigt. Gott sei Dank hat er einen sehr tüchtigen Ersten Leutnant, und seine Kommandanten sind auch kompetente Männer. Andrew Harland kennst du ja, Jerry Desmond vielleicht aus Erzählungen. Er ist als Beinamputierter jetzt hier Hafenkapitän. Sie waren als junge Midshipmen Ende der siebziger Jahre auf der Shannon, und David war ihr Senior. Deinen William kennen sie auch aus dieser Zeit.
    Ach ja, stell dir vor, der Sohn des berühmten Kapitäns Grant ist jetzt als Midshipman bei David. Am Tage vor unserer Abreise kam seine Mutter mit ihm zu David. Sie wollte nach dem Seemannstod ihres Mannes nie, daß ihr Sohn Flottenoffizier wird. Aber mit dreizehn Jahren ist er von zu Hause ausgerückt und fand eine Stelle. Doch der Kapitän setzte das Schiff nach einigen Monaten auf eine Sandbank. Als das Schiff nun in eine Werft mußte und die Mannschaft auf Wohnschiffe kam, und du weißt, wie schrecklich es dort zugehen soll, meldete er sich bei seiner Mutter, die ihn sofort holte und zu David brachte, als sie merkte, daß ihr Sohn nicht von der See fernzuhalten war. Händeringend bat sie David, ihren Sohn zu einem guten Mann zu machen. Nun, sie haben Kapitän Grant alle viel zu sehr verehrt, als daß er seinen Sohn abweisen konnte. Er heißt übrigens Edward nach Kapitän Brisbane.
    Gestern hatte David nach den Inspektionen Segelmanöver im Geschwader angesetzt. Kapitän Desmond schickte uns seinen Adjutanten mit einer Kutsche, und wir fuhren mit den Kindern hoch auf einen Aussichtspunkt. Es war ein wunderschöner Anblick, wie die Schiffe meilenweit entfernt wie winzige Spielzeuge ihre Linien zogen. Der Adjutant erklärte alles sehr fachmännisch mit ›Wenden auf Backbordbug‹, ›Halsen vor dem Wind‹, ›Wenden in Kolonne‹ oder ›Wenden in Folge‹. Ich habe immer großes Interesse vorgetäuscht, aber verstanden habe ich nur, daß
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