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Der Kampf beginnt

Der Kampf beginnt

Titel: Der Kampf beginnt
Autoren: Loren Coleman
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nicht sagen, ob er von Syrma oder Summer stammte. Er nahm sich vor, das später nachzuschlagen.
    Die wirkliche Herausforderung waren natürlich die von außerhalb der Republik stammenden Frachten. Die im Herzen der Inneren Sphäre gelegene Republik, rund um die Wiege der Menschheit auf Terra, genoss seit langem akzeptable Handelsbeziehungen mit den meisten anderen Großmächten: Dem Draconis-Kombinat Haus Ku-ritas, den merkantil ausgerichteten Seefüchsen ... In den Monaten vor dem Kollaps hatte das neueste Freihandelsabkommen des Senats einer Flut von Lieferungen aus den Hunderten von Systemen der Lyranischen Allianz die Tore geöffnet. Selbst jetzt war das Faustwappen Haus Steiners auf den Servicekorridoren ein keineswegs seltener Anblick. Und da sah er eine Kennung tief aus dem Innern der auseinander brechenden Liga Freier Welten. Und dort ...
    Das Sonnenschwertwappen der Vereinigten Sonnen Haus Davi-ons. Ein Symbol, das dem sehr ähnlich war, das Aaron Sandoval und der Schwertschwur gewählt hatten.
    So viel zu seinem Spiel.
    Dass das Schwertschwursymbol sich stark an das Wappen der Da-vions anlehnte, schien nicht weiter überraschend. Die Sandoval-Dynastie war tief in den Vereinigten Sonnen verwurzelt, und andere Linien der Familie regierten heute noch zahlreiche Systeme entlang der crucisch-draconischen Grenze. Aaron Sandoval entstammte einer langen Tradition mächtiger Herrschergestalten. Die meisten von ihnen hatten eifersüchtig über ihre Privilegien gewacht und waren jederzeit bereit gewesen, sie, ihre Welten und ihre Nation mit Heeren zu verteidigen, die ihnen vorbehaltlos gehorsam waren.
    Gerade diese militärisch-politischen Dynastien waren es gewesen, die zum Zusammenbruch des legendären ersten Sternenbunds geführt und die Innere Sphäre zu dreihundert Jahren Nachfolgekriege, der Clan-Invasion und dem Heiligen Krieg der Blakisten verurteilt hatten. Um diese Art gewalttätigen Nationalismus abzuschaffen, hatte Devlin Stone die Republik der Sphäre gegründet. Seine Sozialpolitik hatte große Teile der Bevölkerung ermutigt umzusiedeln, bis die meisten Welten der Republik zur Heimat für eine bunte Mischung von Rassen und Kulturen geworden waren, deren tagtäglicher Kontakt alte Spannungen und Rivalitäten verblassen lies. Sein Plan hatte funktioniert.
    Zwei Generationen lang.
    Raul schwenkte den Elektrokarren an Landebucht drei aus dem Verkehrsstrom, als er eine schwarze Zolluniform und die gequälte Miene von Palos Montgomery an der weit offenen und leeren Bucht bemerkte. Palos stand vor einer kleinen Gruppe von Ladearbeitern und Anzugträgern - vermutlich Gewerkschaftsfunktionären, nahm Raul an - und wehrte mit erhobenen Händen deren Fragen und Beschimpfungen ab.
    Raul bremste, schaltete den Motor aber nicht ab, nachdem er angehalten hatte, und winkte Palos herüber. Das sonst schon schmale Gesicht seines Freundes wirkte heute geradezu verhärmt und hager, und seine grünen Augen waren vor Übermüdung gerötet.
    Er stützte sich auf die Abdeckung des Batteriefachs. »Danke, Raul. Ich hatte eine Pause nötig.«
    »Hättest du nicht eigentlich Nachtschicht?«
    Sein Freund lachte, ein schwaches Glucksen, das nicht lange hielt. »O ja. Ich schätze, heute werden es sechzehn Stunden Dienst. Aber was willst du tun?«
    Ja, was? Der Kollaps nahezu des gesamten Hyperpulsgeneratornetzes in der Republik - möglicherweise sogar in der ganzen Inneren Sphäre - hatte die besiedelten Planeten in eine tiefe Isolation geschleudert, schlimmer als je zuvor seit dem Aufbruch der Menschheit ins All. Der Zoll war nur eine der Behörden, von denen erwartet wurde, dass sie die daraus entstehenden Probleme in den Griff bekamen, und auch noch so viele Überstunden konnten eine Bevölkerung nicht zufrieden stellen, die ihre Angst vor dem Dunkeln wiederentdeckte.
    »Wo liegt das Problem?«, fragte Raul mit einem mitfühlenden Nicken. »Wo ist das Landungsschiff, das für Bucht drei angekündigt ist?« Seiner Erinnerung nach hätte das Schiff schon am Vortag eintreffen müssen. Dann erinnerte er sich an etwas aus der Morgenbesprechung. »Haben sie noch immer . Triebwerksschaden?«
    Palos nickte. »Ja. Genau das ist das Problem. Und zwar mein Problem, bis das Ei endlich unten und geknackt ist. Die Besatzung behauptet, die Sache im Griff zu haben. Sie wollen nur ganz sicher gehen, dass sie nicht durch die Atmosphäre stürzen.«
    Raul winkte lässig ab. »Pah. Antriebslos abzustürzen ist nicht das Problem.«
    »Nicht?«
    Raul
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