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Der kalte Hauch der Nacht - Inpektor Rebus 11

Der kalte Hauch der Nacht - Inpektor Rebus 11

Titel: Der kalte Hauch der Nacht - Inpektor Rebus 11
Autoren: Ian Rankin
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etwas sagte, doch Clarke zuckte nur mit den Achseln. »Das ist doch wohl meine Privatsache, Detective Clarke.« Ach so, jetzt spielte er also das hohe Tier, versuchte, sie einzuschüchtern.
    »Ich sag's auch nicht weiter, Inspektor Linford.«
    »Ah. Da wir gerade von Diskretion sprechen…« Er legte den Kopf auf die Seite und sah sie an.
    »Haben Sie den anderen eigentlich erzählt, dass Sie von der Kripo sind?« Er sah sie spöttisch an. »Wüsste zu gerne, was Sie denen verklickert haben.«
    »Ist das wichtig?«
    Clarke dachte kurz nach. »Warten Sie mal«, sagte sie. »Wir haben mit sämtlichen Club-Mitgliedern gesprochen. Ihren Namen habe ich auf der Liste allerdings nicht gesehen.«
    »Ich bin erst seit einer Woche dabei.«
    Clarke legte die Stirn in Falten. »Und was bedeutet das für unser weiteres Procedere?«
    Linford rieb sich wieder die Nase. »Also gut. Unser Tänzchen ist jetzt zu Ende. Wir gehen einfach wieder an den Tisch. Und dann setzen Sie sich auf die eine und ich mich auf die andere Seite. Nicht mal mehr sprechen müssen wir miteinander.«
    »Sehr charmant.«
    Er grinste. »Ach, so war das nicht gemeint. Natürlich können wir ein bisschen plaudern, falls das bei dem Krach überhaupt möglich ist.«
    »Ha, da fällt mir aber ein Stein vom Herzen.«
    »Also, heute Nachmittag ist was Unglaubliches passiert.« Er nahm ihren Arm und führte sie zurück ins Gedränge. »Wenn Sie mir helfen, an der Bar 'ne Runde Drinks zu besorgen, erzähl ich Ihnen alles.«
    »Er ist ein Arsch.«
    »Kann sein«, sagte Clarke, »aber ein ziemlich attraktiver Arsch.«
    John Rebus saß daheim in seinem Sessel und hielt sich das schnurlose Telefon ans Ohr. Der Sessel stand gleich neben dem Fenster. Vorhänge gab es keine, und die Fensterläden standen noch offen. In seinem Wohnzimmer brannte kein Licht, nur eine nackte 60-Watt-Birne vorne im Gang. Und so war der ganze Raum von dem gedämpft-gelben Licht der Straßenlaternen erfüllt.
    »Wo, sagten Sie, haben Sie den Burschen noch mal aufgegabelt?«
    »Aufgegabelt? Überhaupt nicht.« Er hörte das Lächeln in ihrer Stimme.
    »Alles sehr merkwürdig.«
    »Na ja, jedenfalls nicht so merkwürdig wie die Geschichte mit dem Skelett.«
    »Es ist kein Skelett, eher eine Mumie.« Er musste lachen. »Dieser Mensch, der die Führung gemacht hat, ich dachte schon, der springt mir direkt in die Arme.«
    »Und was haben Sie bisher rausgefunden?«
    »Hm. Die Jungs von der Spurensicherung haben erst mal den Tatort gesichert. Gates und Gurt werden sich Skelly erst am Montag vornehmen.«
    »Skelly?«
    Rebus beobachtete ein Auto, das unten einen Parkplatz suchte. »Den Namen hat Bobby Hogan sich ausgedacht.«
    »Irgendwas Besonderes an der Leiche?«
    »Hm ja, die Klamotten: Jeans mit Schlag, ein Stones-T-Shirt.«
    »Gut, dass gleich ein Experte vor Ort war.«
    »Wenn Sie damit sagen wollen: ein Rock-Dinosaurier, dann nehme ich das Kompliment gerne an. Ja, auf dem Hemd war das Cover von Some Girls abgedruckt. Ist 1978 rausgekommen, die Platte.«
    »Sonst noch irgendwas, was den Todeszeitpunkt eingrenzen könnte?«
    »Nein. Die Taschen waren leer. Weder eine Uhr noch irgendwelche Ringe.« Er sah auf die Uhr: Zwei Uhr früh. Aber natürlich hatte sie gewusst, dass sie ihn noch anrufen konnte, dass er noch nicht schlief.
    »Was hören Sie da eigentlich für Musik?«
    »Die Kassette, die Sie mir gegeben haben.«
    »The Blue Nile? Passt ja gar nicht zu Ihrem Dinosaurier-Image. Und worüber denken Sie gerade nach?«
    »Ich glaube, dass Sie ganz hin und weg sind von diesem Linford.«
    »Mag ich besonders, wenn Sie den fürsorglichen Papa spielen.«
    »Passen Sie bloß auf, dass ich Sie nicht übers Knie lege.«
    »Vorsicht, Inspektor. Heutzutage könnte eine solche Bemerkung Sie den Job kosten.«
    »Gehen wir morgen zusammen zu dem Spiel?«
    »Klar doch. Ich hab extra einen grün-weißen Schal für Sie beiseite gelegt.«
    »Und erinnern Sie mich unbedingt daran, dass ich mein Feuerzeug mitnehme. Also dann um zwei Uhr in der Mather's Street?«
    »Ich bring auch ein paar Flaschen Bier mit.«
    »Siobhan – Sie waren doch heute Abend beruflich in diesem Club…«
    »Ja.«
    »Haben Sie was erreicht?«
    »Nein«, sagte sie und klang plötzlich sehr müde. »Nicht mal ein torloses Unentschieden.«
    Er legte das Telefon beiseite und goss sich einen Schluck Whisky in sein Glas. »Richtig stilvoll heute Abend, John«, sagte er zu sich selbst. Er war nämlich inzwischen so weit, dass er oft genug direkt aus
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