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Der junge Seewolf

Titel: Der junge Seewolf
Autoren: Adam Frank
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schob sich mit schnellen Gleitschritten seitwärts, hakte sich auf eine Änderung der Musik mit den Armen ein und wirbelte sich gegenseitig im Kreis herum, bis man die Dame wieder um die Taille faßte und zur anderen Seite des Salons schob.
    Amerikanischen Volkstanz nannte das Mrs. Porter.
    Der Tanz gab eine wunderbare Gelegenheit, die geschmeidigen, festen Körper der Mädchen zu berühren, ihren erregenden Duft einzuatmen, ihren Busen mit den Augen zu streicheln und erhitzt nach neuen Champagnergläsern zu greifen.
    David fühlte sich gelöst und unternehmungslustig. Die jungen Damen waren den Herren ziemlich nahe gerückt. Einige saßen auf dem Schoß ihrer Kavaliere, aber jeder war viel zu sehr mit sich und seiner Dame beschäftigt, um auf die anderen zu achten.
    Zu David hatte sich eine hellhäutige Mulattin aus New Orleans gesellt, Denise, die mit englisch-französischem Gemisch auf ihn einplapperte. Sie war einen halben Kopf kleiner als er, hatte eine wunderbare Figur und eine Haut wie brauner Samt.
    David strich ihr immer wieder über die entblößten Schultern und den Rücken, während sie ihn anlachte, ihre Wange an seine schmiegte und ihn auch hin und wieder mit ihren Lippen streichelte.
    Die Musik spielte, und in den Pausen kündigte Mrs. Porter lebende Bilder an. Hübsche Mädchen posierten nackt auf kleinen Podesten oder wurden auf blumengeschmückten Wagen durch den Saal gezogen. David spürte ein kaum noch zu unterdrückendes Verlangen, Denise auch so zu sehen und sie in seine Arme zu ziehen.
    Seine Griffe wurden ungestümer, fordernder, Denises Lachen verlockender und ihr Streicheln verführerischer.
    Sie flüsterte ihm schließlich ins Ohr: »Kommst du mit auf mein Zimmer?«
    Nur zu gern willigte er ein und eilte mit ihr die Treppe hinauf.
    David achtete nicht auf Einzelheiten des Zimmers. Er sah nur das große Bett, die vielen Spiegel, den kleinen Tisch mit dem Champagnerkübel. Hastig wollte er Denise in seine Arme reißen.
    »Langsam, chéri, sei behutsam und zärtlich, mein junger Krieger.« Sie nahm seinen Kopf, küßte ihn leicht und deutete auf den Champagner. »Gieß uns etwas ein!«
    Während er sich mit dem Flaschenverschluß abmühte, hatte Denise ihr Kleid abgelegt und nahm ihm das Glas im durchsichtigen Unterrock und knappen Mieder ab.
    Auf einmal war David verlegen und wußte nicht, was er nun tun sollte. Denise spürte es, stellte ihr Glas zur Seite, nahm ihm seines ab, flüsterte »Bist du süß, chéri!« und knöpfte seine Jacke auf.
    Ungeschickt griff er nach ihrem Mieder, und sie mußte ihm helfen. Als er ihre straffen Brüste sah, küßte er sie verlangend, und auch Denise war erregt. Hastig streiften sie sich die restlichen Kleidungsstücke ab, und sie zog ihn zu sich auf das Bett.
    »Sag, daß ich deine erste Frau bin, chéri«, verlangte sie, und David versicherte es ihr immer wieder. Sie half ihm, in sie einzudringen und trieb ihn mit ihren Schreien zu immer heftigerer Leidenschaft an. David hatte das Gefühl, seine Haut glühe, und er suchte den Kontakt mit ihrer samtweichen Haut, den festen Brüsten, den klammernden Schenkeln.
    Dann war ihm, als ob sein Unterkörper zuckend aufbrach, und er stöhnte seine Lust laut hinaus. Denise preßte sich an ihn, bewegte sich heftiger und flüsterte heiser und erregt.
    Ermattet lag David neben ihr, wurde wieder verlegen und wollte sich mit einem Tuch bedecken. »Nein, mon bébé, du sollst dich deines Körpers nicht schämen. Schau, wir sind jung und schön.«
    Und sie streichelte ihn mit Händen und Lippen, forderte ihn auf, ihr Spiel im Spiegel zu betrachten. Und David spürte wieder das Verlangen, das Denise zurückdrängte, indem sie ihn aufforderte, sie zu streicheln, bis wieder die Leidenschaft über ihnen zusammenschlug.
    »Ich will wieder zu dir kommen. Liebst du mich, Denise?«
    »Natürlich, mon chéri«, sagte sie leise.
    »Ich werde dich nie vergessen«, betonte David.
    »Sicher«, flüsterte sie, »die erste Frau vergißt man nicht. Ich werde auch an dich denken, mon cornet, es war sehr schön.«
    David war den ganzen nächsten Tag in gehobener Stimmung und ließ die Scherze, die die anderen Besucher von Mrs. Porters Etablissement untereinander und mit ihm trieben, lächelnd an sich abgleiten. Immer wieder glaubte er in der Erinnerung Denises samtbraune Haut zu spüren.
    Schon früh am Abend eilte er zu Mrs. Porters Haus und erklärte dem überraschten Portier, das er zu Miss Denise wolle. Der ließ ihn in ein kleines
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