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Der Jüngstre Tag

Der Jüngstre Tag

Titel: Der Jüngstre Tag
Autoren: Michael Green
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enttäuscht, dass sie ihnen nicht sofort die Wahrheit gesagt hatte.
    »Oben auf dem Turm steht ein Mann«, rief Lee aufgeregt. Als sie alle auf die Brustwehr starrten, sahen sie eine große Krähe, die in den Garten flog.
    »Der Mann sieht aber ulkig aus«, sagte Luke lachend.
    »Ich habe einen Mann gesehen«, beharrte Lee.
    »Es ist doch bestimmt noch niemand auf. Du kannst mir helfen, meiner Großmutter eine Tasse Tee ans Bett zu bringen. Erinnerst du dich an deine Urgroßtante Margaret?«, fragte Luke.
    »Das ist meine Aufgabe«, mischte Allison sich in glücklichem Ton ein.
    »Er kann seiner eigenen Großmutter eine Tasse Tee bringen«, schlug Penny vor. Steven entspannte sich ein wenig. Er erinnerte sich an Dianas Miene, als Penny verkündet hatte, dass sie mit Lee nach Neuseeland aufbrechen würde. Er hoffte, dass seine Tante ihm verzeihen würde, wenn er sie beide unversehrt wieder nach Hause brachte.
    Sie liefen durch den Park auf die Gebäude von Haver House zu und stellten erleichtert fest, dass die Gärten vor dem West Gate gepflegt waren. Die Tore unter dem West Tower waren geöffnet, und der Lawn Court lag verlassen da. Hinter den Fenstern der Gebäude rund um den Hof brannten keine Lichter. Sie sahen jedoch Lichter am Torbogen des Cromwell Tower.
    Als sie den Lawn Court überquerten, begann Penny zu singen. »There’ll always be an England …«
    Ihre Stimme hallte von den Mauern der Häuser rund um den Hof wider. Luke, Allison und Steven stimmten in den Gesang ein und sangen aus voller Kehle. Lee, der den Text nicht kannte, bemühte sich, die anderen, so gut es ging, zu begleiten.
    Als sie unter dem Torbogen standen, trat die Brüstung über dem Großen Saal auf der anderen Seite des Flag Court in ihr Blickfeld.
    »Warum steckt da oben auf dem Pfahl ein verrotteter Kürbis?«, fragte Luke Steven.
    Steven hob den Blick. Als sie ihren Weg unter dem Torbogen fortsetzten, konnte man das sonderbare Objekt auf dem Pfahl allmählicher deutlicher erkennen.
    »Halt!«, schrie Steven plötzlich. »Nichts wie weg hier!« Hektisch drehte er Allisons Rollstuhl um.
    Penny und Luke hörten ein eigenartiges knirschendes Geräusch hinter sich und zuckten zusammen. Begleitet vom lauten Rasseln der Eisenketten raste das Fallgatter inmitten einer Rostwolke herunter und schnitt ihnen den Rückweg ab. Dann fiel vor ihnen ein zweites Fallgatter herunter. Sie waren unter dem Torbogen gefangen.
    Steven hob den Blick zu dem verrotteten Kürbis und sein Herz sank. Trotz des fortgeschrittenen Verwesungszustandes erkannte er nun deutlich die spitzen Gesichtszüge. Es war Dianas Kopf.
    »Willkommen zu Hause«, sagte eine Stimme hinter ihnen.
    Sie wirbelten herum. Damian, Jasper und Greg standen auf der anderen Seite des Fallgatters und lächelten.

 
    Michael Green ist Gründer einer Software-Firma und arbeitet als IT-Berater. Wenn er nicht schreibt, widmet er sich seinem Hobby, dem Segeln. Michael Green lebt in Neuseeland und arbeitet derzeit an seinem nächsten Thriller.
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