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- Der Jünger des Teufels

- Der Jünger des Teufels

Titel: - Der Jünger des Teufels
Autoren: Glenn Meade
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mir einen so brutalen
Schlag auf die Wange, dass meine Ohren klingelten und sich mir der Kopf drehte.
»Halt die Schnauze!«
    Patrick eilte durch den Raum zu einem der Tunnel und lauschte.
Eine Sekunde später hörte ich deutlich das Geräusch schneller Schritte.
Verwirrung und grelle Wut spiegelten sich auf Patricks Gesicht. Er stürzte sich
mit der Klinge auf mich. »Ich mach dich kalt, Miststück!«
    Als er sich auf mich stürzte, erwachten meine
Überlebensinstinkte, und ich reagierte, ohne nachzudenken. Ich verdrehte den
Oberkörper und kämpfte mit aller Kraft gegen die Fesseln an, bis der Holztisch
umkippte und hochkant auf den Boden prallte. Patrick trat dagegen, sodass ich –
noch immer an den Tisch gefesselt – auf den Rücken rollte. Das Hackbeil in der
Hand, das Gesicht von Hass verzerrt, starrte Patrick auf mich hinunter.
    Ich schloss die Augen. Es war aus und vorbei.
    Patrick hob das Beil in die Höhe und schwang es durch die Luft.
Ich verdrehte den Körper erneut; dennoch streifte das Beil mich, und ein
stechender Schmerz durchraste meinen Arm, als die Klinge durch mein Fleisch
schnitt. Patrick lachte irre. Als er das Hackbeil hob, um ein zweites Mal
zuzuschlagen, rief jemand: »Fallen lassen, Bryce, oder ich knall dich ab!«
    Die Glock in beiden Händen, stand Josh im Eingang eines Tunnels.
»Lass das Beil fallen, Bryce, oder ich schick dich zur Hölle!«
    Patrick regte sich nicht und grinste übers ganze Gesicht.
    »Letzte Chance, Bryce!«, rief Josh.
    Patrick feixte. »Schon gut. Ich ergebe mich.« Er kniete
sich hin, um das Hackbeil auf den Boden zu legen, doch als er den rechten Arm
senkte, schnellte seine linke Hand hoch und schlug auf den Lichtschalter. Der
Keller versank in Dunkelheit.
    Im selben Augenblick drückte Josh ab. Der Schuss dröhnte durch
das Kellergewölbe. Den Bruchteil einer Sekunde durchdrang das Mündungsfeuer die
Dunkelheit und tauchte alles in ein grellrotes Licht, wie das Feuer der Hölle.

170.
    Mein Herz klopfte zum Zerspringen. Eine, zwei
Sekunden geschah nichts, bis Josh seine Taschenlampe einschaltete und ich einen
flüchtigen Blick auf Patrick erhaschte, der in einem der Tunnel verschwand.
    »Er darf uns nicht entwischen!«, schrie ich.
    Josh rannte zu dem Tunnel, richtete den Lichtstrahl in die Dunkelheit
und kam zurück. »Verflucht, er ist weg.«
    »Wir müssen ihn schnappen, Josh«, rief ich
hysterisch. »Frank ist verletzt. Er liegt da hinten in einem der Gänge.«
    Josh kniete sich auf den Boden und schnallte die
Lederriemen auf, mit denen ich gefesselt war. »Ich weiß. Er kam zu sich, als wir
über ihn gestolpert sind. Norton ist bei ihm. Er ruft einen Rettungswagen. Stone
und Walsh stehen draußen mit ein paar Cops auf Posten. Der Irre kann uns nicht
entwischen.« Nachdem Josh die Fesseln von meinen Händen gelöst hatte, fiel sein
Blick auf meine zerrissene Kleidung und die Wunde in meinem Arm.
    »Hat er dich verletzt?«
    Hastig half ich Josh, die letzten Fesseln von meinen Beinen
zu lösen. Dann knöpfte ich meine Jeans zu und stopfte die zerrissene Bluse
unter den Hosenbund. »Nur am Arm, aber ich hatte wahnsinnige Angst. Die Tunnel
hier unten sind wie ein Labyrinth, und Patrick kennt jeden Winkel des Hauses.
Er wird einen Fluchtweg finden.«
    »Alle Ausgänge sind gesichert. Beruhige dich, Kate.« Josh untersuchte
die Fleischwunde in meinem Arm und reichte mir die Hand. »Es scheint nicht so
schlimm zu sein.«
    »Gib mir deine Waffe«, sagte ich und stand auf.
    »Wie bitte?«
    »Der Scheißkerl gehört mir!«
    »Kate, nimm Vernunft an. Gemeinsam mit den anderen werden
wir den gesamten Keller durchsuchen und ihn finden.« Josh zog ein Funkgerät aus
der Tasche. »Stone, bist du da?«
    »Ja, ich bin hier«, kam die prompte Antwort.
    Als Josh durch das Gespräch abgelenkt war, griff ich nach
seiner Waffe. »Himmel, Kate, mach keinen Mist!«, stieß er hervor.
    Mit einem Ruck drehte ich Josh den Arm auf den Rücken.
    »Ich hab gesagt, du sollst mir die Waffe geben!«
    Als er sich zur Wehr setzte, fielen ihm die Taschenlampe und
das Funkgerät aus der Hand. Wir konnten beide kaum etwas sehen, als Stones krächzende
Stimme aus dem Funkgerät drang.
    »Bist du noch dran, Coop? Was ist los?«
    Ich verstärkte den Druck auf Joshs Arm. »Kate, verdammt, nimm
doch Vernunft an!«, stieß er hervor.
    Ich ließ nicht mit mir reden. Das Verlangen, Patrick zu
töten für all das Böse und Grausame, das er anderen Menschen angetan hatte, war
übermächtig. »Lass die
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