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Der Jet-set-Dämon

Der Jet-set-Dämon

Titel: Der Jet-set-Dämon
Autoren: Jason Dark
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verwandelt, um nun seine Rechnung zu präsentieren. Als Fledermaus stieg er hoch. Elke Sander hatte noch nie zuvor in ihrem Leben in einem ähnlichen Netz gelegen. Sie konnte sich nicht normal bewegen. Bei jedem Kriech versuch schwang das Netz mit, es hebelte sie hoch, dann wieder nach unten, das Spiel begann von vorn, sie schwankte wie an Deck eines Schiffes bei schwerem Seegang.
    Und der Vampir kam.
    Sie hatte ihm den Rücken zugedreht, wollte ihn nicht sehen, doch sie hörte das Klatschen seiner schweren Flügel, und dieses Geräusch war ebenso schlimm für sie. Wohin?
    Das Netz war gnadenlos. Nahezu ideal für diesen verfluchten Blutsauger, der mit einer Spinne zu vergleichen war, die eine Fliege gefangen hatte und nun kam, um sich die Beute zu holen. Elke verging fast vor Angst.
    Trotz ihrer Bemühungen schaffte sie es nicht, den Rand des Netzes zu erreichen. Sie hatte das Gefühl, überhaupt nicht von der Stelle zu kommen. Ihr Mund stand offen. Speichel tropfte über die Unterlippe, das Jammern und Wehklagen hätte einen Stein erweichen können, aber mit ihr hatte niemand Mitleid.
    Erst recht nicht die Fledermaus.
    Sie hörte einen schrillen Laut, der eine Mischung zwischen dem Schrei eines Menschen und dem einer Fledermaus war. Gleichzeitig hoch und markerschütternd. Er ging ihr durch und durch.
    Dann war sie da.
    Bisher hatte Elke noch den Fackelschein in der Tiefe erkennen können. Der verschwand plötzlich, weil eine sich senkende Schwinge ihr Blickfeld einnahm.
    Dunkelheit, die Angst und das schrille Geräusch der Fledermaus, das aus ihrem offenen Maul drang und in den Ohren der Frau widerhallte. Eine furchtbare Melodie, die sie auch in den Tod begleiten konnte. Etwas preßte sich in ihren Rücken. Sie spürte feine Krallen. In einer sinnlosen Bewegung streckte sie noch den rechten Arm vor, drückte ihre Finger durch die Netzmaschen, aber sie schaffte es nicht mehr, sich daran festzuklammern.
    Der Vampir war zu stark.
    Er wollte Menschenblut, und er bekam es.
    Eine Kraft, der sie nichts entgegensetzen konnte, zog ihren Kopf zurück, damit sich die Haut im Hals spannte und die Adern sichtbar hervortraten. Der Vampir wollte sehen, wohin er die Spitzen seiner Zähne setzte. Und er biß zu.
    Hart, schnell, ohne Gnade!
    Die Frau bäumte sich noch einmal auf. In den folgenden Sekunden wurde ihr die letzten Kräfte brutal genommen…
    ***
    Suko ging davon aus, daß es für seinen Freund John Sinclair leicht sein würde, den Vampir zu erledigen. Er war nur zu einer anderen Stelle gelaufen, um ihm Rückendeckung zu geben. Außerdem wollte er dadurch das Restrisiko abwenden.
    Er beeilte sich und wunderte sich trotzdem, daß er keinen Schuß hörte. Wo er hinlief, brannten weder Fackeln noch Kerzen. Es war ziemlich düster, nur in der Tiefe sah er den Schein, ging noch einen Schritt weiter, überlegte, ob er stehenbleiben sollte, als er genau in die Falle trat. Dieses Schloß war mit zahlreichen Überraschungen gespickt. So auch diese Schlinge, die nicht sichtbar für den Chinesen vor ihm auf dem Boden lag und in deren Öffnung er seinen Fuß setzte. Zudem berührte er sie an einer Stelle mit der Hacke. Das hatte so sein müssen.
    Damit löste er einen Kontakt aus. Gedankenschnell schloß sich die Schlinge um seinen Fuß, zuckte hoch bis zum Knöchel, drehte den Knoten dort noch enger, so daß in diesem Augenblick die Zugautomatik in Kraft trat.
    Und dies schaffte einiges an Gewicht. Auch Suko. Das rechte Bein wurde ihm weggerissen. Sein Körper kippte nach links, und die Automatik grill weiter. Sie riß ihn in die Höhe, er konnte nirgendwo Halt finden, sein Körper drehte sich, so daß er mit dem Kopf nach unten hing, durchpendelte, gegen ein Hindernis prallte und noch höher gezogen wurde.
    Bis zum Stopp.
    Dort pendelte Suko aus. Er hatte die Augen weit aufgerissen. Das Blut schoß ihm in den Kopf, und Suko schaute aus seiner ungewöhnlichen Perspektive hinunter auf das Netz, wo sich der verwandelte Vampir mit seinem Opfer beschäftigte, denn John Sinclair hatte nicht geschossen. Sukos Lage war viel zu ernst, um sich darüber Gedanken zu machen. Jedenfalls hatte man ihn zunächst außer Gefecht gesetzt, so daß er den weiteren Vorgängen nur zuschauen konnte…
    Sie standen still!
    Es gab keinen unter ihnen, der nicht zu Tode erschreckt gewesen wäre. Die Richmanns klammerten sich sogar aneinander, während die beiden Mädchen auch nicht wagten, sich zu rühren.
    Nur Kiki sagte etwas.
    »Da… da hängt
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