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Der Jet-set-Dämon

Der Jet-set-Dämon

Titel: Der Jet-set-Dämon
Autoren: Jason Dark
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hatte dem Parfümierten gegolten, der seine Hände aus dem weiten Blusenausschnitt nahm, sich drehte und mit lautlosen Schritten im Hintergrund des Raumes verschwand. Daß er dabei mit einer geschmeidigen Bewegung ein feststehendes Messer aus einer Gürtelscheide zog, konnte das Mädchen nicht sehen. Der mit dem schwammigen Gesicht hüstelte leicht. Ein Zeichen seiner Nervosität. Da nur durch ein Fenster Licht sickerte und die anderen durch Vorhänge verdeckt wurden, griff der Kidnapper an der Drehbank zu einer Stablampe und leuchtete an Sandra vorbei. Er wollte seinen Partner genau im Lichtkegel haben.
    Das war leicht.
    Der Mann stand bereits einen halben Schritt vor der Tür, Er wollte mit der freien Hand den Schlüssel ins Schloß schieben, als es geschah. Von der anderen Seite her wurde die Tür mit einer immensen Wucht aufgestoßen. Der Parfümierte konnte nicht mehr ausweichen, und so knallte sie dem hinterlistigen Messerstecher ins Gesicht. Diesen Treffer hätte wohl der härteste Catcher nicht verdaut. Heulend fuhr er zurück. In seinem Gesicht vermischten sich Blut und Tränen miteinander, die Schmerzen schienen den Schädel zu zerreißen, und als er auf die Knie sackte, seine Hände gegen das Gesicht preßte, dachte er nicht mehr an die Klinge.
    Sandra Ceur kamen die folgenden Vorgänge wie ein Alptraum vor. Der Mann mit dem dicken Gesicht schoß hinter dem drehbankähnlichen Schreibtisch förmlich in die Höhe. Waren seine Hände bisher immer leer gewesen, hatte sich dies geändert. Ein Waffenlauf schaute aus seinen Fäusten hervor.
    Und diese Waffe spuckte Feuer. Mit einer Beweglichkeit, die man dem Kerl kaum zugetraut hätte, sprang er auf die Drehbank und feuerte schräg in die Tiefe.
    Er streute die Kugeln noch, die gegen den Boden oder das Mauerwerk hieben und auch denjenigen trafen, der eingedrungen war. Ein hoher Schrei durchzitterte den Raum. Im nächsten Augenblick sah Sandra einen maskierten Mann an ihrem Stuhl vorbeistolpern. Er trug einen dunklen Anzug und eine Kapuze auf dem Kopf. Bestimmt hatten ihn mehrere Geschosse getroffen. Daß er sich noch auf den Beinen hielt, glich einem kleinen Wunder.
    Den Tisch erreichte er nicht. Auf ihm stand nach wie vor der Mann mit der MPi, deren Mündung auf den zwischen Stuhl und Tisch zusammenbrechenden Eindringling wies, der auf dem Bauch liegenblieb und sich nicht mehr rührte.
    Bestimmt war er tot.
    Sandra und ihr Kidnapper dachten das gleiche. Nur sprach es der Kerl aus. »Da hat dein Alter wohl den Falschen geschickt, um dich rauszuholen. Nicht bei mir, nicht bei uns. Wir sind um eine Klasse besser.« Erst jetzt sprang er zu Boden, kümmerte sich aber nicht um seinen Partner, sondern ging auf den Maskierten zu. Neben ihm blieb er stehen, bückte sich, packte den anderen am Kragen und wollte ihn hochhieven.
    Der »Tote« kam ihm zuvor. Urplötzlich wurde er verdammt lebendig und ebenso gefährlich.
    Aus dem Mund des Mädchens löste sich ein überraschter Schrei, als sie sah, daß der angeblich Tote etwas Blitzendes in der rechten Hand hielt, mit dem er gedankenschnell zustieß.
    Der blitzende Gegenstand fuhr unter dem Waffenarm des Kidnappers hinweg und traf voll.
    Die Stablampe lag am Boden. Durch einen Zufall war sie so gefallen, daß ihr Lichtstrahl auch den Kidnapper erreichte und einen hellen Streifen in dessen Gesicht warf.
    Der Ausdruck in seinem Gesicht war mit dem Wort Staunen zu umschreiben. Sehr schnell aber wechselte er. Plötzlich zeichnete der Schmerz seine Züge.
    Der Kerl mußte innerlich verbrennen, anders konnte sich Sandra den Ausdruck nicht erklären. Aber er fiel noch nicht. Nur die Maschinenpistole rutschte aus seinen Fingern und landete mit einem dumpfen Laut auf dem Boden.
    Rückwärts ging der Kidnapper. Als er mit dem Rücken gegen das Mittelding aus Schreibtisch und Drehbank stieß, glich diese Berührung einer Initialzündung.
    Beinahe im Zeitlupentempo drehte er sich zur Seite, streckte noch in einer unsinnig wirkenden Bewegung seinen Arm aus und blieb unbeweglich liegen. Unter seinem Körper sickerte eine immer größer werdende Blutlache hervor.
    Der Maskierte drehte sich um. Um Sandra kümmerte er sich nicht. Er trat an den zweiten Kidnapper heran, stieß ihn mit dem Fuß an, so daß der Kopf des Mannes herumrollte und der andere in dessen Gesicht schauen konnte, das kaum noch Ähnlichkeit mit dem eines Menschen hatte.
    Der Fremde hob nur die Schultern. Dann wandte er sich der gefesselten Sandra zu.
    Ihre Angst war
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