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Der Jet-set-Dämon

Der Jet-set-Dämon

Titel: Der Jet-set-Dämon
Autoren: Jason Dark
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jemand!«
    Vorsichtig bewegten sie die Köpfe, und sie sahen tatsächlich den Mann an der linken Seite des Netzes mit dem Kopf nach unten hängen, so daß er keine Chance hatte, einzugreifen.
    Sandra preßte ihre Hand gegen die Brust. Sie spürte den eigenen Herzschlag doppelt so schnell. Das Blut wurde durch ihren Kreislauf gepumpt, sie bekam Kopfschmerzen, daran trug auch die Furcht die Schuld. Durch den Anblick des hängenden Mannes hatte sie ihr eigenes Schicksal zunächst einmal vergessen.
    Den anderen mußte es ebenso ergehen, doch sie wurden sehr schnell wieder daran erinnert, in welch einer prekären und auch lebensgefährlichen Lage sie sich befanden. — Sie hörten Glas knirschen.
    Es waren nur leise Geräusche, dennoch furchtbar für sie. Zudem wußten sie nicht, wo es überall brach. Das konnte unter ihnen ebenso geschehen wie in den Ecken.
    Sie starrten vor ihre Schuhspitzen. Der unruhige Schein zuckte über den Untergrund, jeder von ihnen war schweißnaß, die Angst fraß fast ihre Seele auf.
    Keiner sagte auch nur ein Wort. Hilfeschreie waren auf ihren Lippen erstickt. Dte Gesichter hatten einen verzerrten Ausdruck angenommen. Große Augen starrten ins Leere.
    Das Glas brach weiter!
    Sie konnten sich ausrechnen, wann der Boden endgültig brach und sie in die Tiefe fallen würden.
    Dort fing sie ein Netz auf, aber sie waren nicht gerettet, denn die Bestie lauerte, um sie zu töten.
    Wie auch Elke Sander…
    Kiki riskierte noch einen Blick. Elkes Körper bewegte sich nicht mehr. Nur das Netz schwankte hoch, aus der Frau war jegliche Kraft gewichen. Wie tot hing sie in den Maschen.
    »Neinnnn!«
    Schrill und heftig klang Sandra Ceurs Ruf auf, denn unter ihr war ein Stück Glas weggebrochen. In einem Reflex ging sie zurück, drückte ihren linken Schuh zu fest auf eine brüchige Stelle — und brach ein. Das Splittern und Bersten des gläsernen Fußbodens klang in Kikis schrillen Ruf, als sie den Namen der Freundin schrie, die, begleitet von Scherben, in die Tiefe fiel. Aber nicht allein sie. Die anderen drei erwischte es nur einen Herzschlag später. Auch sie verloren den Halt, der Glasboden brach einfach weg, als bestünde er nur mehr aus Papier.
    Sie segelten ihrem Schicksal entgegen.
    Mit hochgerissenen Armen, verzerrten Gesichtern, in denen die Angst eingemeißelt stand. Kein Leben befand sich mehr in ihren Augen. Scherbenstücke klebten in der Kleidung, den Haaren, auf der Haut und den Händen.
    Das Netz erwartete sie.
    Und auch der Blutsauger, denn Damiano Fulgera wollte seine Rechnung für die Lebensrettung präsentieren…
    ***
    Ich befand mich in einer wenig beneidenswerten Lage, denn der Vampir hatte es geschafft, durch seine übergroße Kraft mich auf den Boden zu drücken. Die Überraschung hatte auf seiner Seite gelegen, und er würde alles versuchen, um an mein Blut zu gelangen.
    Da sich sein Gesicht dicht vor mir befand, konnte ich es trotz der Lichtverhältnisse relativ gut erkennen und stellte fest, daß es sich um einen noch jüngeren Blutsauger handeln mußte. Nicht vom Alter her, sondern von seinem Dasein als Vampir.
    Vielleicht war er noch vor zwei Stunden ein Mensch gewesen. Jetzt aber wollte er Blut, da stand er einem jahrhuntertealtem Wiedergänger in nichts nach.
    Seine Hände glitten an meinem Körper hoch. Sie tasteten über die Brust, denn sie befanden sich auf dem Weg zur Kehle. Der Stoß in den Unterleib hatte mich zwar nicht wehrlos gemacht, aber stark mitgenommen. Bis zur Brust hoch brannte es, als würde Feuer meinen Körper durchfließen.
    Der Vampir war sich seiner Sache sehr sicher. Ich wollte mich nicht unnötig von ihm quälen lassen und rammte meinen Kopf hoch. Es war ein sehr wuchtiger Stoß, der seine Nase traf, die Lippen und noch mehr. Ein Mensch hätte ihn kaum überstanden, auch bei ihm war etwas zu Bruch gegangen, aber seelenlose Geschöpfe wie dieser Wiedergänger verspürten keine Schmerzen. Sie konnten viel vertragen, wenn es sich nicht gerade um geweihte Waffen handelte.
    Die trug ich zwar bei mir, war aber so eingeklemmt, daß ich nicht an sie herankam und mich zuvor mit den bloßen Händen gegen die Angriffe wehren mußte.
    Es war kein lautloser Kampf. Ich atmete heftig und keuchend, der Vampir brauchte keinen Sauerstoff. Seine Geräusche hörten sich anders an. Dumpfer und drohender, stets mit einem Fauchen untermalt. Er bäumte sich mit dem Unterkörper hoch, um die andere Hälfte auf mich pressen zu können. Dabei wollte er noch seine Hände in mein
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