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Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan

Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan

Titel: Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan
Autoren: Robert Ludlum
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von New York, New Orleans, Los Angeles und San Francisco schließen wollte. Es gibt weder Streiks noch Tarifverhandlungen – es gibt nur Terror und die Androhung von noch schlimmerem Terror durch aufgepeitschte Fanatiker. Und alles kommt zum Erliegen. Die Leute
an den Zeichenbrettern, die Landvermesser draußen und die Leute in den Maschinenparks wollen nur weg, und das so schnell wie möglich.«
    »Und sobald sie fluchtartig das Land verlassen haben«, fügte Swann hastig hinzu, »kommen die Hintermänner der Terroristen, und der Terror hat ein Ende. Es ist, als habe es ihn nie gegeben. Du lieber Himmel, das ist ja die reinste Mafia-Strategie!«
    »In arabischem Stil«, sagte Kendrick. »Um es mit Ihren Worten zu sagen: Es wäre nicht das erstemal.«
    »Wissen Sie das bestimmt?«
    »Ja. Unsere Firma wurde ein paarmal bedroht, doch um Sie noch einmal zu zitieren: Wir hatten eine Geheimwaffe. Emmanuel Weingrass.«
    »Weingrass? Was, zum Teufel, konnte er tun?«
    »Er konnte unglaublich überzeugend lügen. Eben noch Reservegeneral der israelischen Armee, der jede arabische Gruppe, die uns belästigte, durch einen Luftangriff vernichten lassen konnte, gab er sich im nächsten Moment als hohes Mitglied der Mossad aus, die Todeskommandos ausschicken würde, um auch die eliminieren zu lassen, die uns gewarnt hatten. Wie viele geniale ältere Männer war Manny oft exzentrisch und benahm sich fast immer theatralisch. Es machte ihm einen Riesenspaß. Unglücklicherweise konnten seine diversen Ehefrauen ihn nie sehr lange genießen. Außerdem wollte sich niemand mit einem verrückten Israeli einlassen.«
    »Sollen wir ihn etwa anheuern?« fragte Swann.
    »Nein. Seinem Alter ganz und gar nicht entsprechend, führt er in Paris ein Leben mit den schönsten Frauen, die er kaufen, und dem teuersten Cognac, den er finden kann. Er könnte nicht helfen... Doch es gibt da etwas, was Sie tun können.«
    »Und das wäre?«
    »Hören Sie!« Kendrick beugte sich vor. »Ich habe in den letzten acht Stunden ununterbrochen darüber nachgedacht, und mit jeder Stunde, die verstreicht, wächst meine Uberzeugung, daß das eine mögliche Erklärung ist. Das Problem ist, daß wir nur auf so wenige Fakten zurückgreifen können – praktisch haben wir so gut wie gar keine-, aber ein gewisses Muster zeichnet sich ab, und es stimmt mit Dingen überein, die wir vor vier Jahren gehört haben.«

    »Was für Dinge? Und was für ein Muster?«
    »Am Anfang nur Gerüchte, dann Drohungen, und es waren echte Drohungen, kein Theaterdonner.«
    »Weiter. Ich höre.«
    »Während er die Drohungen auf seine Weise >entschärfte<, gewöhnlich mit verbotenem Whisky, hörte Weingrass etwas, das man nicht als betrunkenes Geschwafel abtun konnte. Man erzählte ihm, daß sich ein geheimes Konsortium gebildet habe – ein Industriekartell, wenn Sie so wollen. Es übernahm ganz still und leise die Kontrolle über Dutzende verschiedener Firmen und verfügte über ein immer größeres Reservoir an Personal, Technologien und Maschinen. Das Ziel war damals schon offenkundig und ist, wenn die Informationen stimmen, heute noch offenkundiger. Sie haben die Absicht, die industrielle Entwicklung Vorderasiens an sich zu reißen. Weingrass erfuhr auch noch, daß diese geheime Vereinigung ihre Basis in Bahrein hatte – was niemand überraschen wird -, doch was Manny schockte und zugleich wahnsinnig amüsierte, war die Tatsache, daß diesem unbekannten Verwaltungsrat ein Mann angehörte, der sich >der Mahdi< nannte – wie der moslemische Fanatiker, der die Briten vor hundert Jahren aus Khartum verjagt hat.«
    »Der Mahdi? Khartum?«
    »Genau. Die symbolische Absicht ist offensichtlich. Nur, daß dieser neue Mahdi sich den Teufel um den Islam schert und noch viel weniger um seine kreischenden Fanatiker. Er benutzt sie nur, um seine Konkurrenten aus dem Land zu jagen. Er will die Kontrakte und den Profit in arabischen Händen sehen – besonders in seinen eigenen.«
    »Einen Augenblick, bitte«, unterbrach Swann nachdenklich, nahm den Telefonhörer auf und berührte leicht eine Taste auf der Konsole. »Das paßt zu einer Nachricht, die wir kürzlich von MI-6 aus Maskat bekamen«, fuhr er rasch fort und sah Kendrick an. »Wir konnten nichts damit anfangen, weil es nicht die geringste Spur gab, aber es las sich einfach irrwitzig. Holen Sie mir bitte Gerald Bryce an den Apparat. – Hallo, Gerry! Gestern nacht, vielmehr heute morgen so gegen zwei kam doch von den Briten in Ohio ein
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