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Der Hoellenritt

Der Hoellenritt

Titel: Der Hoellenritt
Autoren: Samantha Gladwick
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mit Büchern zu tun. Vor allem mit den Texten. Frank arbeitete in einem Verlag als Lektor für zeitgenössische Literatur. Täglich sichtete er Berge von beschriebenem Papier. Wertvolle Gedanken und Gehirnmüll sog er durch seine Augen in den Kopf. Das Mahlwerk hinter seiner Stirn zerrieb alles zu einem feinen Konzentrat und erschuf daraus Neues. Sein nimmer müder, verquickter Geist half Autoren, Bedeutendes zu vollbringen.
     
      Ihm fiel Magena ein. In der indianischen Sprache bedeutete ihr Name »aufgehender Mond«. Die zwanzigjährige Nachwuchsautorin beschäftigte ihn seit Wochen. Sie galt als neuer Stern am Firmament der Dichterszene. Die Magie ihrer Erscheinung nahm und überwand alles. Erst vor einer Stunde gab sie Frank aus ihrem Bannkreis frei, den sie überall dort zog, wo sie war.
     
      Beide saßen in Franks Büro und bewunderten das Werk, das druckfrisch auf seinem Schreibtisch lag. Magena hockte auf dem Freischwinger vor dem Tisch und starrte auf das Buch, als wäre es das Einzige, das sie in ihrem jungen Leben hätte vollbringen wollen. Die kräftigen roten Lettern auf dem Umschlag bildeten den Zugang zum papiernen Korpus, in dessen Tiefe Magenas Dasein verborgen lag.
    Frank füllte zur Feier des Tages zwei Gläser mit Rotwein und überreichte ihr eines. Magena wippte auf dem Stuhl, trank und betrachtete Frank. Er bemerkte ihre bohrenden Blicke. Wie feine Nadelstiche pikten sie auf seiner Haut. Magena wandte sich ab und schmiss das Weinglas gegen die Wand. Glas zerbrach, Scherben rasten zu Boden und auf der Tapete blieb vom Wein ein roter Fleck, der in feinen Strichen gen Erde rann. Sie sprang auf, er ebenfalls. Sie stand vor ihm, er packte sie an den Schultern, um Magena zu beruhigen, aber es war zu spät. Magena öffnete Franks Hose, zog seine Rute heraus und begann sie zu reiben. Der Griff ihrer Hand weitete sich zusehends. Ihr Blick glitt abwechselnd nach unten auf ihre Hand und in Franks Gesicht, aus dem sie den Fortschritt ihrer sinnlichen Arbeit ablas. Sie drückte sich an ihn, streichelte durch sein Haar und hauchte in sein Ohr. Franks Arme fielen von ihren Schultern. Seine Hände streichelten ihren Po. Magena drehte sich zur Seite weg, rieb und reizte ihn mit ihrer Hand. Frank schien in Atemnot zu geraten, er explodierte und feuerte seine weißliche, klebrige Ladung auf den Schreibtisch, auf Magenas Buch- er salbte sie! Magena steckte das Buch ein und leckte sich genüsslich den Daumen ab, bevor sie wortlos aus dem Raum verschwand und Frank sich selbst überließ.
     
      Zwei Sitze neben Edgar thronte die Rothaarige. Kerzengerade lehnte sie ihren schlanken Körper an die abgewetzten Stoffbezüge. Sie winkelte ihre Beine an, so dass ihre spitzen Knie unter dem Saum ihres Rocks hervortraten. Die Arme lagen verschränkt über der Handtasche auf ihrem Schoss. Ihr Blick sah gedankenleer in das gegenüberliegende Fenster. Hinter der Scheibe gab es nichts weiter als vorbeiziehenden grauen Stein, der sie alle umschloss. Die Rothaarige trug Jackett, Bluse und Rock. Ihre spitzen Knie und die dazugehörigen Beine steckten in schwarzen Strümpfen, die in hochhackigen Lackschuhen ausliefen. Ihre Haare lagen eng an dem kleinen Schädel. Eine süße Stubsnase und ein fein gezeichneter Mund versorgten ihr Haupt mit Sauerstoff. Die papierweiße Haut auf ihrem Fleisch verlieh ihrem Antlitz eine gewisse Vornehme.
     
      Frank konnte nicht umhin, sie aus seinen Augenwinkeln zu beobachten. Aber er wagte es nicht, sie direkt anzusehen. Franks Herz schlug schneller. Hitze stieg in ihm auf. Ihr kaltes Leuchtfeuer erreichte ihn.
     
      Die Rothaarige starrte stoisch geradeaus. Ihre Aura verbarg eine erregende Strenge in sich, die deutlich in den Raum trat, wenn der Zug bremste. Das ruckartige Stoppen beeinflusste ihre Körperhaltung niemals. Die angespannte Muskulatur, beginnend an den Beinen, über die Hinterbacken, bis hinauf zu den Schultern, hielt ihren Leib aufrecht.
     
      Die rothaarige Cynthia Rocklane nutzte täglich die U-Bahn. Ihre Haltestellen lagen nur wenige hundert Meter von ihrem Appartement und der Praxis entfernt, in der sie als Psychotherapeutin ihre Patienten versorgte. Cynthias Spezialgebiet war die Sexualtherapie von Paaren und Alleinstehenden. Viele ihrer Klienten bezeichneten sie als Koryphäe auf dem Gebiet der praktischen Psychoanalyse. Im Stockwerk unter ihren Räumen richtete ihre Freundin Hally ein Yoga-Studio ein. Cynthia nahm regelmäßig an den erfrischenden Kursen teil, um
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