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Der Hobbnix - Die große Tolkien-Parodie 2: Hobbnix 2

Der Hobbnix - Die große Tolkien-Parodie 2: Hobbnix 2

Titel: Der Hobbnix - Die große Tolkien-Parodie 2: Hobbnix 2
Autoren: A. R. R. R. Roberts
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Brötchen und Pökelfleisch mit ihren flinken Linken. Wir versammelten uns auf der Hauptstraße und marschierten ostwärts aus dem Ort hinaus – direkt auf das dichte Blattwerk zu, das sich dort versammelt hatte.
    Wir näherten uns der schier undurchdringlichen Masse aus Gebüsch, Hecken, Gestrüpp und kleinen Bäumen bis auf etwa drei Meter. Doch ich zögerte, den Befehl zum Frontalangriff zu erteilen.
    »Jetzt, Bingo, jetzt!«, drängte mich Barnabas. »Solange sie noch schlafen. Hauen wir sie in Stücke!«
    »Irgendetwas stimmt hier nicht«, erwiderte ich. »Das sagt mir mein sechster Sinn.« 49
    »Das ist doch lächerlich!«, zischte Barnabas. Er hob seine Heckenschere und stolzierte tapfer auf den großen Rosenstrauch vor sich zu. Er beugte sich vor, um den Hauptast zu durchtrennen … und plötzlich war er verschwunden.
    Der Haufen tapferer Hobbnixe keuchte unisono auf. Ein dorniges Tentakel war vorgeschnellt, hatte Barnabas im Genick gepackt, vom Boden gehoben und ins Herz des Busches gezerrt. Der Strauch zitterte und raschelte, und Barnabas’ Schreie waren einige grässliche Sekunden lang zu hören – bis sie abrupt verstummten.
    Es war grauenhaft.
    Das Gewusel aus Büschen, Gestrüpp und Bäumchen schüttelte sich in höhnischem Triumph. Schlimmer noch – als weiteres besorgniserregendes Anzeichen dafür, dass der Bann immer schwächer wurde, murmelte die Flora mit deutlich hörbarer Stimme: »Tod! Tod! Tod dem Fußvolk!«
    Dann löste sich eine große, unglaublich umfangreiche Ulme aus der Biomasse und baute sich – alle überragend – vor der vegetabilischen Armee auf. Sie schüttelte ihre langen grünen Dreadlocks und lachte ein kehliges Lachen.
    »Die dicke Ulmapopken!«, keuchte der Alte Klug-scheißer 50 , der ein Hackebeil in der einen und eine Gartenschaufel in der anderen hielt. »Die alten Geschichten sind also wahr!«
    »Natürlich sind sie wahr«, donnerte die Ulme. »Oh, wie ihr euch verkalkuliert habt, ihr Kurzbeinigen! Habt ihr etwa gedacht, das mächtige Pflanzenreich würde des Nachts schlafen? Dachtet ihr, wir könnten uns nur bewegen, wenn das Sonnenlicht auf unsere Blätter fällt? Welch Verblendung! Habt ihr wirklich die photosynthetischen Reaktionszentren in unseren Leibern mit ihren Chloroplasten genannten Organellen, die sich nach der Endosymbiontentheorie aus Cyanobakterien entwickelt haben, vergessen? Sonnenenergie, die zu Adenosintriphosphat wird? Ihr Narren! Ihr habt vergessen, dass 3 CO 2 + 9 ATP + 6 NADPH + 6 H+ – – > C 3 H 6 O 3 -phosphat + 9 ADP + 8 P i + 6 NADP+ + 3 H 2 O. Das ist euer Untergang!«
    »Zefix!«, zischte ich. Ich gab nur ungern zu, dass die Ulme recht hatte.
    Die anderen Pflanzen schüttelten sich vor botanischem Gekicher und gaben ein kollektives, seltsam insektoides Zwitschern von sich.
    »Und jetzt «, donnerte die Ulme aus den Tiefen ihres voluminösen Stammes, »werden wir eure völlige Vernichtung herbeiführen. Lasst alle Hoffnung fahren – eure geschredderten Körper werden den Kompost bilden, aus dem wir noch größer und stärker auferstehen werden! Macht euch bereit, recycelt zu werden!«
    »Recycling!«, sang die Pflanzenarmee mit einer Stimme.
    Wieder schüttelten sich die Hecken und Büsche und Bäume hinter Ulmapopken vor Lachen. »Tod dem Fußvolk!«, schrien sie.
    »Flucht ist zwecklos, ihr jämmerlichen Hobbnixe!«, dröhnte Ulmapopken. »Wenn ihr zu euren kleinen Höhlen rennt, werden wir euch folgen und verschlingen wie eine Sturmflut und euch die Glieder einzeln ausreißen. Ihr seid schlapp und müde und werdet immer schwächer. Wir sind stark, befreit vom magischen Bann und werden immer stärker!«
    Zum dritten Mal nun gackerte und johlte die Vegetation. Eine Million Blätter raschelten.
    »Und nun«, kreischte die mächtige Ulme und hob die Äste oktopusartig über den Kopf. »Zeit zu sterben! Pflanzenarmee! Angr…«
    Sie sollte das »…iff« niemals aussprechen, denn genau in diesem Moment gab es einen grellen Lichtblitz, begleitet von einem ohrenbetäubenden Lärm, als würde eine riesige Tür in der Erde unter unseren Füßen zugeschlagen. Einen Herzschlag später brach ein umgekehrter Wasserfall aus Erde und Feuer aus dem Boden hervor.
    Das war der bemerkenswerteste Anblick meines Lebens. Der umgekehrte Wasserfall aus Erde und Feuer stieg vor mir in die Höhe, nur um einen Augenblick später wie ein heftiger Hagel aus Schmutzbrocken auf mich herabzuregnen. Ich weiß noch, wie ich dachte: Ein umgekehrter Wasserfall aus
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