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Der himmlische Weihnachtshund

Der himmlische Weihnachtshund

Titel: Der himmlische Weihnachtshund
Autoren: Petra Schier
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Exfreundinnen noch ältere Besitzrechte einklagen werden?«
    Seine Miene wurde ernst. »Nicht eine.«
    »Woher willst du das wissen?«
    »Weil es nur noch eine Frau für mich gibt, und die steht gerade vor mir.«
    Er zog sie wieder näher an sich und küsste sie erneut, um sein Versprechen damit zu besiegeln. Sie hätte schwören können, dabei irgendwo in der Ferne ein leises Hohoho zu vernehmen, begleitet vom Klingeln unzähliger Schlittenschellen.

Nachspiel   – Erster Weihnachtsfeiertag
    »Gehst du mal bitte ans Telefon!«, rief Michael aus dem Schlafzimmer, wo er sich gerade nach seiner Morgendusche anzog.
    Fiona, die bereits in der Küche werkelte, um ein schönes Weihnachtsfrühstück zu zaubern und dabei hin und wieder Keks ein Stückchen Speck zusteckte, eilte ins Wohnzimmer und griff nach dem Telefon. »Hier bei Sahler, Fiona Maier am Apparat.«
    »Guten Morgen«, antwortete eine fröhliche Frauenstimme. »Und frohe Weihnachten. Wo steckt denn mein Süßer? Kann ich ihn mal sprechen, oder liegt er noch in den Federn?«
    Fiona runzelte die Stirn. »Ich, ähm   … «
    »Wer ist es denn?« Michael tauchte hinter ihr auf, sein Hemd mit einer Hand zuknöpfend, und nahm ihr den Hörer ab. »Sahler hier. Wer stört am Feiertag?« Er lachte. »Hallo, meine Schöne. – Ja, sehr gut, danke. Morgen? Ja, natürlich hole ich dich vom Bahnhof ab. Wie lange kannst du bleiben? – Wunderbar. Ich freue mich schon. Was? – Ähm   … « Er räusperte sich sichtlich verlegen und warf Fiona einen nervösen Blick zu. »Nein, habe ich noch nicht. Doch, natürlich, das war sie. Also hör mal! Wir sind doch wohl erwachsen, oder etwa nicht?« Er lachtewieder. »Ja, ja, schon gut. Bis morgen dann. Wünsch mir Glück!«
    Als er das Telefon beiseitelegte, warf Fiona ihm einen argwöhnischen Blick zu. »Frühstück ist fertig – Süßer.«
    Verdutzt sah er sie an, dann lachte er herzlich. »Eifersüchtig? Ich dachte, damit wären wir durch.« Er küsste sie kurz aber zärtlich auf die Lippen. »Das war meine Großmutter. Sie kommt morgen für ein paar Tage zu Besuch. Du erinnerst dich vielleicht noch an sie? Die Mutter meines Vaters. Sie ist die Einzige in der Familie, mit der ich wirklich gut auskomme. Ein richtiger Schatz.«
    »Deine Großmutter nennt dich Süßer?«
    »O ja, und sie ist meine Schöne. Sie ist nämlich die mit Abstand schönste Siebenundsiebzigjährige auf diesem Planeten.« Er grinste.
    Schmunzelnd schüttelte Fiona den Kopf.
    »Sie hat mich übrigens an etwas erinnert«, fuhr er fort. »Etwas, das ich unbedingt noch tun – oder besser gesagt dir geben will.« Er ging zu einer Kommode und öffnete eine der Schubladen. »Deshalb war ich vergangenen Donnerstag bei ihr. Sie wohnt nämlich in München.« Als er sich wieder umdrehte, hielt er ein Kästchen in der Hand.
    Fiona atmete heftig ein, als er den Deckel aufschnappen ließ und damit den Blick auf zwei schlichte goldene Ringe freigab. »Was   … ist das?«, brachte sie gerade noch heraus.
    Er lächelte. »Die Eheringe meiner Großeltern. Großmutter hat ihren abgelegt, als Großvater vor zehn Jahren starb. Damals sagte sie mir, dass ich sie haben könne, wenn ich jemals eine Frau finden würde, mit der ich mein Leben verbringen wollte.«
    Fiona gab einen erstickten Laut von sich. »Ich dachte, in deiner Familie haben alle nur Vernunftehen geführt.«
    »Ja, das stimmt auch weitgehend. Aber meine Großmutterund mein Großvater führten trotzdem eine sehr glückliche Ehe. Bei ihnen kamen nämlich Vernunft und Liebe zufällig zusammen.«
    »Aha.« Fiona versuchte, ihren rasenden Herzschlag unter Kontrolle zu bringen. »Was hast du damit vor?«
    »Ist das so schwer zu erraten?« Sein Lächeln ließ ihren Blutdruck noch einmal ansteigen. »Ich habe beschlossen, es ebenfalls mit Vernunft zu versuchen. Und was wäre vernünftiger, als meine geliebte beste Freundin um ihre Hand zu bitten?«
    »Aber wir kennen uns doch erst   … «
    »Seit gut über fünfundzwanzig Jahren«, ergänzte er mit einem Zwinkern. »Ich meine, da wird es langsam Zeit, Nägel mit Köpfen zu machen.«
    »Du bist verrückt.«
    »Mhm, da könntest du recht haben. Aber etwas anderes bin ich auch – nämlich ganz sicher, dass ich dich nicht noch einmal verlieren will.« Michael hielt inne. »Was sagst du?«
    Fiona schluckte und versuchte, ihre sich überschlagenden Gedanken und Gefühle zu ordnen. Als sie in seine erwartungsvoll auf sie gerichteten Augen blickte und darin alles sah, was
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