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Der Hexer von Hymal 01 - Ein Junge aus den Bergen

Titel: Der Hexer von Hymal 01 - Ein Junge aus den Bergen
Autoren: N. Bernhardt
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gleichgestellt.«
    »Ich, ein Zauberer?«, wunderte sich Nikko.
    »Glaubt Ihr etwa, ein jeder könnte Euren Stab dort benutzen?« erwiderte Danuwil. »Mir könnte er höchstens als Keule dienen.«
    »Ihr meint, nicht jeder kann mit dem Stab einen Blitz erzeugen?«, fragte Nikko nun sehr interessiert.
    »Nein, Junge… ähm, verzeiht«, stammelte der Adlige. »Nur sehr wenige Menschen können solche magischen Gegenstände benutzen. Diese Menschen sind Zauberer. Nun, um genau zu sein, nur diese Menschen können überhaupt Zauberer werden.«
    »Verzeiht«, sprach Danuwil weiter, »ich weiß, ich habe kein Recht, dies zu erfragen. Aber dennoch würde mich interessieren, woher Ihr den Stab habt.«
    »Die Umstände sind… heikel«, sprach Nikko langsam und überlegte, wie viel er Danuwil eigentlich sagen sollte. »Ich möchte Euch besser kennen, bevor ich Euch dies erkläre. Ich glaube, Ihr könntet mir dann sogar helfen.«
    »Gut, das verstehe ich«, erwiderte der Adlige.
    »Würde es Euch etwas ausmachen, mich trotzdem weiter mit du anzureden?«, warf der Junge schließlich ein. »Es verunsichert mich, wenn man mich mit Ihr anredet. Fast so schlimm, wie mich in der dritten Person anzureden.«
    »Ihr müsst Euch wohl an das Protokoll gewöhnen, Meister«, lächelte Danuwil. »In der dritten Person wird Euch nun allerding niemand mehr anreden. So sprechen nur hohe Würdenträger zu niederen Untergebenen.«

    Nach einer langen Zeit, in der beide viel zu verarbeiten hatten, begann die Sonne im Westen, sich langsam zu senken und einen feurigen Schein um die hohen Gipfel dort zu legen. Viele Stunden müssen sie hier wohl gesessen haben, denn viel gab es nachzudenken. Langsam jedoch war es Zeit, über das weitere Vorgehen zu entscheiden.
    »Orks hassen das Wasser«, sprach Danuwil. »Ich glaube nicht, dass sie den Fluss überqueren. Wir sollten ihm auf dieser Seite folgen, bis wir nahe der Burg auf dem Hügel sind. Dann gehen wir direkt über die Ebene auf die Basis zu.«
    »Gut«, meinte Nikko, »unten beim Fluss kann man gut nächtigen. Wir sollten dort die Nacht verbringen und dann morgen früh weiter zu reisen.«
    »Einverstanden«, bestätigte der Adlige.

    Es war schon dunkel, als die beiden Reisenden am Flussufer ankamen und es sich dort im weichen Gras gemütlich machten. Ein Feuer wollten sie hier jedoch nicht riskieren. Nach einem kurzen Abendbrot saßen sie zusammen und Danuwil holte wieder seine Flasche hervor. Diesmal nahm auch Nikko einige Schlucke des feurigen Inhalts. Schließlich galt es, diesen Tag zu verarbeiten.
    »Was wisst Ihr eigentlich über diesen Orden?«, fragte der junge Zauberer schließlich.
    »Der Arkane Orden?«, entgegnete Danuwil. »Nur, was wohl fast jeder in Zundaj weiß.«
    »Nikko«, fuhr er fort, »wo soll ich nur anfangen? Wahrscheinlich habt Ihr ja noch nicht einmal von den magischen Kriegen gehört.«
    »Doch, schon«, versuchte der Junge zu glänzen. »Aber ich dachte, dies wären nur Kindergeschichten.«
    »Jede Geschichte hat ihren wahren Kern«, antwortete der Adlige. »Diese Kriege gab es wirklich. Vor sechs Jahrhunderten in etwa. Die Verheerungen waren damals so groß, dass sich die Magier des Nordens zum Arkanen Orden zusammenschlossen. Dessen Aufgabe war und ist es heute noch, dafür zu sorgen, dass sich nie wieder ein Zauberer in die Kriege der Menschen einmischt. Dazu werden die Magier gezwungen, mit dem Orden zu kooperieren, wohl um sie besser zu kontrollieren. Viel mehr weiß ich darüber nicht. Nur, dass abtrünnige Zauberer verfolgt werden.«
    »Der Orden sitzt in diesem Zundaj?«, hakte Nikko nach.
    »Der Hauptsitz, ja. Es gibt jedoch, soweit ich weiß, Kapitel in vielen großen Städten.«
    »Auch in Hocatin?«, fragte Nikko aufgeregt.
    »Seit wann ist Hocatin eine große Stadt?«, lachte Danuwil. »Aber ich verstehe Euch. Ihr solltet tatsächlich mit dem Orden Kontakt aufnehmen. Dort wird man Euch sicherlich zum Magier ausbilden. Meister Nikko, klingt das nicht gut?«
    »Was ist der Rat?«, bohrte Nikko weiter und wollte nun so viel vom Adligen erfahren, wie nur irgend ging.
    »Der Arkane Rat?«, erwiderte Danuwil. »Das wäre dann der Kopf der Schlange. Der Rat regiert den Orden und eigentlich das ganze Reich.«
    »Zauberer, mein Junge, sind mächtig und meist auch reich«, fuhr der Adlige fort. »Die Magier des Rats sind die mächtigsten. Sogar der König, so mutmaßt man jedenfalls, würde sich nie dem Arkanen Rat widersetzen.«
    »Einen Beruf mit viel Perspektive
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