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Der Hexer - NR41 - Die phantastische Reise

Der Hexer - NR41 - Die phantastische Reise

Titel: Der Hexer - NR41 - Die phantastische Reise
Autoren: Verschiedene
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gelöst hatten – mich und die fünf Kreaturen, die sich im gleichen Moment auf mich stürzten.
    Und erweckte die Macht in meiner Seele.
    Es war das Chaos. Für eine ewig währende Sekunde balancierte ich am Rande des Irrsinns entlang, war ich nur noch Hirn und Auge. Meine magischen Energien, nach den Anstrengungen der letzten Stunden nur mehr ein schwacher Abglanz ihrer selbst, wurden tausendfach potenziert und ins Unendliche verstärkt.
    Und auf ein Ziel gerichtet: die Brut des weißen Wurmes.
    Ein Zittern ging durch die unförmigen Leiber. Sie kamen nicht einmal mehr dazu, sich ihres Todes bewußt zu werden. Ihre Existenz versank in einem lautlosen, feurigen Strudel, der ihre Körper zerfetzte und den Geist des Bösen, der ihnen innewohnte, auslöschte wie eine Sturmböe eine flackernde Kerze.
    Dann war es vorbei.
    Es dauerte lange, bis mir die Erkenntnis ins Bewußtsein drang. Vorbei! Und ich lebte noch immer!
    Langsam nur fand ich in die Wirklichkeit zurück. Es war wie das Erwachen aus tiefer Ohnmacht. Ich sah. Ich hörte. Ich fühlte, daß das Leben wieder in mich zurückkehrte, daß die dumpfe Benommenheit wich und die Schleier des magischen Schocks sich von meinem Bewußtsein hoben.
    Eine schlanke Hand berührte behutsam meine Wange, und als ich herumzuckte, sah ich in Sills Augen, die noch dunkel waren vor Furcht. Beruhigend legte ich meine Hand auf die ihre.
    »Es ist vorbei«, sagte ich leise.
    Für Minuten standen wir noch reglos da. Erleichterung war in unseren Herzen und Hoffnung. Wir waren gerettet – zumindest aus dieser Gefahr.
    Ob es uns je gelingen würde, dieses wundersame Reich unter der Erde zu verlassen – dies stand noch in den Sternen.
    Sterne, die wir vielleicht nie mehr sehen sollten. Und die doch auf uns warteten, dort oben, Hunderte von Meilen entfernt. Jenseits des großen Meeres lag die Hoffnung, an die wir uns nun klammerten. Der Vulkankrater der Insel Stromboli. Der Aufstieg.
    Das Licht...

    EPILOG

    Das große Schwungrad der Maschine setzte sich langsam in Bewegung. George Wells hielt den Steuerknüppel fest umklammert. Sein Blick flog zwischen der Anzeige auf dem Amaturenbrett und den Geschehnissen in der Tempelhalle hin und her.
    Die Zeit lief rückwärts; langsam erst, doch unaufhaltsam. Die Gegenwart erstarrte, wurde zurückgezwängt von Mächten, die sich gegen die der Natur stellten. Ein leises Zittern lief durch die Zeitmaschine, und George Wells klammerte sich an ihrem kupfernen Gestänge fest, bis die Fingerknöchel weiß aus seiner Haut hervorstachen.
    Ein plötzlicher Kopfschmerz ließ Übelkeit in ihm aufsteigen. Die Szenerie schien hinter fließendem Wasser zu verschwimmen, die Konturen der zwei Menschen verwischten sich, wurden zu einem wirbelnden Reigen...
    Zwei Menschen?!
    George schrak auf. Etwas lief verkehrt. Er reiste in der Zeit rückwärts; also hätte er sich selbst ebenfalls sehen müssen! Und warum verschwamm das Bild zu einem trüben Schleier? Er wischte sich über die Augen, doch der Eindruck blieb. So blickte er auf die Anzeige auf den Armaturen.
    Zwei Stunden in der Zeit zurück. Jetzt mußten ihn die Wilden an den riesigen Totenschädel gefesselt haben. Sollte er jetzt schon anhalten? Nein, entschied George Wells; er mußte einen Zeitpunkt abwarten, der ihm Überlegenheit versicherte.
    Vier Stunden. Der Überfall in der Tiefe des Berges. Bald würden sie ihn zu ihrem Dorf bringen. Wenn er ihnen auflauerte, bevor sie es erreichten...
    Entschlossen drückte George den Steuerkristall wieder nach vorn. Das Rad bremste ab. Rollte langsam aus. Kam zum Stillstand...
    Und der Mantel der Zeit zerriß!
    Für den Bruchteil eines Lidschlages, ein Moment von so kurzer Dauer, daß ein lebendes Wesen ihn nie wird begreifen können, hatte Herbert George Wells den Sieg über die Zeit errungen. Seine Maschine materialisierte zu einem Augenblick, da er selbst, sein Körper und sein Geist, zweifach existierte – in einer fernen Berghöhle und hier, im Zentrum des finsteren Tempels. Für eine Zeitspanne, die man in einem späteren Jahrhundert in Nanosekunden messen würde, lief die Wirklichkeit in zwei getrennten Bahnen, waren die Gesetze der Natur zerbrochen durch das Genie eines einfachen, sterblichen Menschen.
    Doch was vermag ein Mensch gegen Regeln auszurichten, die bestehen, so lange das Universum existiert?
    Die Zeit heilte sich selbst, schneller, als ein Gedanke den Weg zum Hirn zu finden vermag.
    Zwei Bahnen, voneinander losgelöst und nicht zu vereinen, sollte
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