Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Hexer - NR41 - Die phantastische Reise

Der Hexer - NR41 - Die phantastische Reise

Titel: Der Hexer - NR41 - Die phantastische Reise
Autoren: Verschiedene
Vom Netzwerk:
fuhr zu mir herum. »Hören Sie, Mr. Craven! Das ist unsere einzige Chance, mit heiler Haut von hier zu verschwinden. Glauben Sie mir; ich kann all das verhindern, was wir bislang erlebt haben! Ich brauche nur ein paar Stunden in die Vergangenheit zu reisen und –«
    »In die Vergangenheit?« echote ich ungläubig. »Sie wollen allen Ernstes behaupten, Ihre... Maschine könne durch die Zeit reisen?«
    Seine Beteuerungen, die daraufhin auf mich niederprasselten, waren ebenso unnötig wie meine Frage. Auch wenn es mir unglaublich erschien – er hatte nicht gelogen. Auf meine latente magische Fähigkeit, Wahrheit von Lüge zu unterscheiden, hatte ich mich bisher immer verlassen können.
    »Also?« fragte er ungeduldig, als ich nicht augenblicklich antwortete. Ich sah zu der Vision des weißen Wurmes hoch, die über unseren Köpfen langsam zu verblassen begann. Es konnte nicht mehr lange dauern, bis die Eingeborenen ihren Schrecken überwunden hatten und die Wahrheit erkannten.
    Eine Zeitspanne, die wir nutzen mußten.
    Ich senkte meinen Blick wieder und sah George Wells fest in die Augen. »Gut. Versuchen wir es.«

    * * *

    Minuten später war meine Zuversicht in Wells’ Plan deutlich gesunken, und ich kam nicht umhin, mich einen Narren zu schelten, darauf eingegangen zu sein.
    Der Dorfplatz lag vor uns, einer gigantischen Mausefalle gleich, der finstere Tempel in seinem Zentrum der Käse, auf den wir uns gierig stürzten.
    Es war ein Wettlauf mit dem Tod. Unbehelligt hatten wir die ersten Hütten des Dorfes erreicht und passiert, waren gar bis zum Rand des großen, kreisrunden Platzes gekommen; weiter, als ich zu hoffen gewagt hatte.
    Und dann war die Falle zugeschnappt.
    Sie hatten uns erwartet. Plötzlich sahen wir uns von den Eingeborenen umringt – ein vollkommener, geschlossener Kreis aus vorgereckten Lanzen und Messern, aus dem es kein Entrinnen mehr gab.
    Wohl aber eine Zuflucht; eine rettende Insel. Der Tempel.
    Ohne in unserem Schritt zu verhalten, waren wir weiter um unser Leben gelaufen, auf die gut zweihundert Stufen messende Treppe und das gewaltige schwarze Tor des Tempels zu. Ein wütender Schrei ging durch die Menge der weißhäutigen Wesen, als sie erkannten, was unser Ziel war. Im gleichen Moment löste sich der sorgsam geschlossene Kreis auf, als die schnellsten unter ihnen versuchten, uns einzuholen, noch bevor wir das Tor erreichten.
    Ein todbringender Hagel aus Speeren und Pfeilen ging auf uns nieder. Die Geschosse rissen Staubfontänen aus dem trockenen Boden, bohrten sich zitternd in das hölzerne Tor und prallten mit sirrenden, metallischen Lauten von den schwarzen Steinstufen ab, die wir hinauf hasteten.
    Schon hatten wir zwei Drittel der gewaltigen Treppe überwunden. Mein Gott, wir konnten es schaffen! Nur wenige Yards noch! Das Tor war halb geöffnet und –
    Ein heiserer Schrei riß mich herum. George! Er krümmte sich in vollem Lauf zusammen und griff nach seinem Bein, stolperte und prallte hart auf die Stufen, Der Schaft eines Pfeiles ragte aus seinem linken Oberschenkel!
    Aus den Augenwinkeln sah ich, daß auch Sill stehenblieb. »Weiter!« schrie ich ihr zu. »Ich kümmere mich um ihn!« Im nächsten Moment war ich bei George, schob mit fliegenden Fingern den Stockdegen unter meinen Gürtel, griff unter Georges Achseln und zerrte ihn wieder hoch. Ein zweiter Pfeil sirrte heran und zog eine blutige Spur über seine nackte Schulter. Wieder schrie er vor Schmerz, kam aber taumelnd auf die Beine und ließ sich weiterzerren.
    Am Fuß der Treppe war mit einem Male eine schnelle, huschende Bewegung; gleichzeitig versiegte der tödliche Regen.
    Sie kamen! Schon stürmten sie die ersten Stufen herauf, fünf dürre weiße Gestalten mit struppigem Haar und wutverzerrten Gesichtern. Auch George Wells hatte sie erblickt, und ich konnte fühlen, wie ein Ruck durch seinen Körper ging. »Ich schaffe es!« preßte er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Sein Gesicht verzerrte sich zu einer Grimasse des Schmerzes, als er sich von mir löste und humpelnd weiterlief.
    Da erscholl über uns ein kurzer, heller Schrei, der mir das Blut in den Adern gefrieren ließ. Ich fuhr herum – und sah einen weißen, behaarten Körper direkt auf mich zustürzen! Instinktiv zuckte meine Hand zum Stockdegen, doch ich kam nicht mehr dazu, ihn unter dem Gürtel hervorzuziehen. Es dauerte eine volle Sekunde, bis ich begriff, daß es kein Angriff war; der Eingeborene fiel haltlos die Stufen hinab!
    Und noch
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher