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Der Hexer - NR25 - Ein Gigant erwacht

Der Hexer - NR25 - Ein Gigant erwacht

Titel: Der Hexer - NR25 - Ein Gigant erwacht
Autoren: Verschiedene
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längst wieder in Teagardens Besitz. Auch mein Colt war so gut wie leergeschossen, und der Ausdruck auf Buffalo Bills Gesicht sagte mir deutlich, daß es mit seiner Büffelbüchse nicht viel anders aussah. Selbst wenn es hell gewesen wäre – wir hatten einfach nicht genug Munition, uns gegen Teagardens Killer zu wehren!
    »Vielleicht läßt er euch gehen, wenn ich mich ergebe«, murmelte ich. »Teagarden ist hinter mir her, nicht hinter euch.«
    Cody antwortete nicht einmal, aber sein Blick sagte mir deutlich, was er von meinem Vorschlag hielt. Und er hatte recht. Teagarden würde es nicht riskieren, auch nur einen einzigen Zeugen zurückzulassen. Er hatte uns in der Falle, und er würde diesen Vorteil gnadenlos ausnutzen!
    Trotzdem mußte ich es wenigstens versuchen.
    Vorsichtig schob ich mich an meiner Deckung empor und spähte zu den Felsen hinüber. Teagardens Männer waren nicht einmal als Schatten zu erkennen, und selbst die orangeroten Feuerblitze ihrer Waffen zuckten niemals zweimal hintereinander an der gleichen Stelle auf; anscheinend wechselten sie unentwegt ihre Positionen; eine Vorsichtsmaßnahme, die ich durchaus verstehen konnte. Annie Oakley war nämlich durchaus in der Lage, einen Mann nur anhand dieses Mündungsblitzes auszumachen und zu treffen.
    »Teagarden!« schrie ich, so laut ich konnte. »Ich bin es, Craven!«
    Ich hatte kaum damit gerechnet, eine Antwort zu bekommen, aber das Schießen hörte tatsächlich für einen Moment auf.
    »Was willst du?« brüllte Teagarden zurück. »Wenn du um dein Leben betteln willst, spar dir den Atem! Du hast meinen Bruder auf dem Gewissen. Dafür stirbst du!«
    »Laß es sein, Robert«, sagte Cody. »Er hat recht – du vergeudest deinen Atem.«
    Ich nickte betrübt. Trotzdem fuhr ich mit erhobener Stimme fort: »Ich mache Ihnen einen Vorschlag, Teagarden! Ich komme heraus, allein und mit erhobenen Händen. Sie können mich haben. Aber lassen Sie die anderen in Ruhe!«
    Die Antwort bestand aus einem schrillen Lachen – und einer neuerlichen Salve, die mich hastig in Deckung zurückkriechen ließ.
    »Soviel zu diesem Thema«, knurrte Bill. »Und jetzt?«
    Ich wollte antworten, aber in diesem Moment geschah etwas, was mich abrupt verstummen ließ.
    Das Schießen hörte auf, und eine fast unheimliche Stille breitete sich über den Felsen aus. Aber nur für eine Sekunde. Dann hörte ich einen sonderbaren, schleifenden Laut, kurz darauf gefolgt von einem tiefen, unendlich tiefen und drohenden Knurren.
    Ein einzelner Schuß fiel. Ein Mann schrie, dann begannen fast ein Dutzend Stimmen gleichzeitig durcheinanderzurufen, und plötzlich setzte das Schießen erneut ein, zehnmal heftiger als zuvor.
    Aber nicht eine Kugel ging in unsere Richtung.
    »Großer Gott, was geht da vor?« keuchte Bill.
    Immer mehr und mehr Schüsse fielen, und plötzlich wurde aus einem der Schreckensschreie ein gellender Schmerzensschrei. Wieder hörte ich dieses tiefe, machtvolle Grollen, und plötzlich erscholl ein Brüllen, daß selbst wir erschrocken die Hände vor die Ohren schlugen.
    Der Boden zitterte. Irgendwo zerbarst Fels, und immer noch fielen Schüsse. Ein ungeheuerlicher Schatten wuchs über den schwarzen Umrissen der Felsen auf, etwas Gigantisches, Massiges zuckte durch die Luft und zermalmte einen Felsbrocken. Das Mündungsfeuer der Killer brach sich auf etwas Glitzernd-grünem.
    »Das ist Ralph!« rief Bill erschrocken aus.
    Ich blickte in die Richtung, in die seine ausgestreckte Hand deutete.
    Tatsächlich war Teagarden zwischen den Felsen hervorgekommen, in beiden Händen einen Revolver schwenkend und aus Leibeskräften schreiend. Instinktiv hob ich meinen Colt.
    Aber es war kein Angriff, sondern eine verzweifelte Flucht!
    Hinter Teagarden stolperten die anderen Gunmen aus ihrem Versteck.
    Und hinter ihnen...
    Im ersten Moment sah ich nur einen Schatten, der sich mit einer machtvollen Bewegung aufrichtete. Erst als der Gigant mit einem nur schwerfällig erscheinenden Schritt zwischen den Felsen hervor und ins Mondlicht trat, erkannte ich ihn.
    Aber ich weigerte mich, zu glauben, was ich sah.
    Es war der Drache.
    Das Ungeheuer, von dem Postlethwaites Legenden erzählt hatten. Nur daß die Legenden Wahrheit, der Drache kein Fabelwesen, sondern aus Fleisch und Blut und auch kein Drache, sondern ein ausgewachsenes Exemplar eines Tyrannosaurus Rex war!
    Während Cody und ich und die drei anderen noch ungläubig starrten, griff das Ungeheuer die fliehenden Männer an. Teagarden
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