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Der Hexer - GK595 - Tage des Wahnsinns

Der Hexer - GK595 - Tage des Wahnsinns

Titel: Der Hexer - GK595 - Tage des Wahnsinns
Autoren: Verschiedene
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immer in der Nähe ...
    »Lassen Sie mir eine Minute«, bat er. »Ich muß ... erst wieder zu mir kommen.«
    »Ich hoffe, uns bleibt soviel Zeit«, murmelte Howard.
    Er versuchte seine Nervosität zu überspielen, aber auch ihm steckte der Schreck in den Gliedern. Die Fackel in seiner Hand zitterte merklich, und sein Herz schlug wie rasend. Er hoffte nur, daß das, was Richardson zu Gesicht bekommen hatte, nicht noch einmal auftauchte.
    »Wir müssen ... weiter«, stieß Richardson hervor. Er schien genauso wie Howard zu spüren, daß sie besser so schnell wie möglich von hier verschwanden.
    »Was wa’n das?« fragte Rowlf.
    »Ersparen Sie mir eine Beschreibung«, flüsterte Richardson. Er schlug die Hände vors Gesicht. »Mein Gott.«
    Howard nickte schweigend. Er ahnte, daß der Schock den Kaufmann fast um den Verstand gebracht hatte. Vielleicht war es besser, wenn er verschwieg, was er gesehen hatte.
    Er bedeutete Rowlf mit einer Handbewegung, Richardson zu helfen, und setzte sich dann, mit der Fackel in der Hand, wieder in Bewegung. Seine Sinne waren auf’s Äußerste gespannt, aber er hörte und sah nichts, was auf die Anwesenheit irgendeiner Monstrosität hindeutete.
    Sie erreichten eine Abzweigung. Rechts führte ein weiterer Gang wieder in die Tiefe, während ihnen links eine Tür den Weg versperrte. Howard vermied es krampfhaft, in den dunklen Gang zu blicken.
    Er rüttelte an der Tür, aber sie rührte sich nicht.
    »Und nun?« fragte er nervös.
    Richardson holte einen Schlüssel hervor, reichte ihn wortlos an Rowlf weiter, und lehnte sich dann schweratmend an die Wand. Sein Gesicht war noch immer grau und verkrampft. Er brauchte unbedingt Ruhe.
    Rowlf steckte den Schlüssel ins Schloß und drehte ihn ohne Mühe um. Er stieß die Tür auf und betrat als erster den dahinterliegenden Raum. Howard stieß Richardson hinterher und folgte als letzter.
    »Schließ wieder ab«, befahl er Rowlf.
    Rowlf handelte, ohne zu zögern. Er warf die Tür ins Schloß und drehte den Schlüssel um.
    Howard atmete auf. Er brauchte nicht den anderen ins Gesicht zu sehen, um zu wissen, daß sie genauso erleichtert waren wie er selbst, den Gang hinter sich gelassen zu haben.
    Es war nur die Frage, ob die Tür wirklich dem standhalten würde, was Richardson gesehen hatte ...
    ** *
    Es dauerte einen Moment, bis sich Howard auf seine neue Umgebung eingestellt hatte. Der Raum, in dem sie herausgekommen waren, war vollkommen fensterlos und wirkte genauso alt wie der Gang, der sie hierhingeführt hatte. Auch sein Boden war mit Staub bedeckt. Kaum noch erkenntliche Fußspuren kündeten davon, daß er zumindest gelegentlich aufgesucht wurde.
    Die Luft war abgestanden und schal, und Howard hatte das Gefühl, kaum noch Luft zu bekommen. Er hielt die Fackel höher und suchte nach einem Eingang, durch den sie das Innere des Hauses betreten konnten. Aber bis auf die Tür, durch die sie den Raum betreten hatten, umgaben sie die glatten Steinwände wie die Mauern einer uneinnehmbaren Festung.
    »Wie kommen wir weiter?« fragte er mühsam beherrscht.
    Richardson stierte ihn teilnahmslos an. »Wieso?« brachte er hervor.
    Seine Stimme klang geistesabwesend, und sein Blick irrte ziellos über die vom flackernden Licht beleuchteten Wände.
    »Wir müss’n zu Baltimore«, fuhr ihn Rowlf an.
    Er packte den Kaufmann bei den Schultern und schüttelte ihn. »Mann!« sagte er eindringlich. »Reiß dich zusammen! Wir müss’n weiter.«
    Richardson starrte ihn aus geweiteten Augen an, und dann nickte er schließlich.
    »Sie haben recht«, preßte er hervor.
    Sein Blick flackerte und beruhigte sich dann wieder. Der Schock, den er erlitten hatte, hielt ihn noch immer gepackt.
    »Dort hinten«, sagte Richardson und deutete auf die gegenüberliegende Wand. »Rechts, am Vorsprung. Drehen Sie den Stein nach links. Dann ... dann öffnet sich die Tür.«
    »Eine Geheimtür?« fragte Howard rasch.
    Richardson nickte. Er wischte sich mit dem Handrücken über die Stirn und wandte sich ab, als gingen ihn die anderen nichts mehr an.
    »Rowlf!« sagte Howard. »Rasch! Öffne die Tür!«
    Rowlf nickte. Auf seiner Stirn perlte Schweiß. Auch er schien unter dem Sauerstoffmangel zu leiden, der in dem Raum herrschte.
    Mit ein paar Schritten war er bei dem Vorsprung, auf den Richardson gedeutet hatte. Seine mächtigen Muskeln spannten sich, ein scharfes Geräusch ertönte, als glitte Metall über Metall, und dann schwang ein Teil der Wand zurück. Augenblicklich drang
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