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Der Herzog und seine geliebte Feindin

Der Herzog und seine geliebte Feindin

Titel: Der Herzog und seine geliebte Feindin
Autoren: Courtney Milan
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beantworten.“
    „Euer Gnaden“, rief jemand von hinten, „warum diese Regeln? Gibt es etwas, das Sie fürchten?“
    Robert schüttelte betrübt den Kopf. „Oliver.“ Er deutete hinter sich. „Bitte geleite den schreienden Herrn zur Tür.“
    „Warten Sie. Ich habe …“
    Robert ignorierte die Proteste des Mannes, wartete, bis er vor den Augen der anderen aus dem Zimmer geführt worden war. Als sich die Tür hinter ihm schloss, wandte er sich wieder an die übrigen Männer. Es waren insgesamt vielleicht zwanzig, sie hockten auf Stühlen, die aus den anderen Zimmern geholt worden waren. Sie hatten alle ihre Notizblöcke gezückt. Vierzig Augen beobachteten ihn misstrauisch.
    „Es gibt keine zweiten Chancen, wissen Sie“, erklärte Robert. Er hörte, wie hinter ihm die Tür geöffnet wurde. „Oliver, würdest du bitte zeigen, wie eine Frage richtig gestellt wird?“
    Sein Bruder stellte sich neben den nächsten Reporter und hob dann stumm seine Hand.
    Robert zeigte auf ihn. „Bitte, der Herr dort vorne.“
    „Euer Gnaden“, fragte Oliver mit normaler Stimme, „warum haben Sie diese Regeln aufgestellt? Fürchten Sie irgendetwas?“
    „Eine ausgezeichnete Frage“, bemerkte Robert. „Ich habe diese Regeln aufgestellt, weil sich in wenigen Minuten meine Herzogin zu uns gesellen wird, und ich bin nicht gewillt, sie einer wild durcheinander schreienden Menge auszusetzen.“
    Die Männer setzten sich aufrechter hin und beugten sich vor.
    „Wissen Sie“, fuhr Robert fort, „es ist die Art und Weise, wie gefragt wird, um die es mir geht. Alle Fragen werden beantwortet werden – bis auf die, die zu persönlich sind. Wer möchte anfangen?“
    Die Männer schauten sich untereinander an, als hätten sie alle Angst, es falsch zu machen. Nach ein paar Augenblicken hob ein Mann aus einer hinteren Reihe die Hand. Robert nickte ihm zu.
    „Euer Gnaden“, begann der Mann, „warum haben Sie Minerva Lane geheiratet?“
    „Ich wollte lieber eine Herzogin, die schön, klug und tapfer ist, als eine, die bloß von vornehmer Abstammung ist. Ich brauche kein Geld. Die Tatsache, dass ich mich zudem in sie verliebt habe, war ein angenehmer Nebeneffekt.“ Robert deutete auf einen weiteren Reporter. „Sie als Nächstes.“
    „Hat sie in der Ehe die Hosen an?“
    Das war eine Frage, von der Robert vermutete, dass er sie wieder und wieder im Laufe seiner Ehe würde beantworten müssen, bis er das zur allerseitigen Zufriedenheit geklärt hatte.
    „Wollen Sie wissen, was das erste war, was sie mit meinem Geld getan hat?“, fragte Robert. „Sie hat eine Modemacherin in Paris aufgesucht.“
    Das entlockte den Anwesenden ein Schmunzeln.
    „Vertrauen Sie mir“, sagte Robert, „jeder, der in Röcken und einem Korsett so hübsch aussieht wie meine Gattin, hat keinerlei Veranlassung, Hosen zu tragen.“
    Köpfe beugten sich über die Blöcke, rasch wurden diese Worte notiert.
    Minnie hatte recht gehabt. Sie haben ein Bild davon in ihrem Kopf, wie eine Frau sein sollte, hatte sie erklärt. Natürlich ist es ein Haufen Unsinn. Aber du kannst diese unsinnigen Vorstellungen gegen sie verwenden. Zeig ihnen, dass ich ihrem Bild in einer Hinsicht entspreche, und sie werden nicht fragen, ob ich in anderer Hinsicht anders bin. Sie hatte gelächelt. In meinem Fall ist es ganz einfach. Ich mag schöne Kleider. Wenn wir ihnen das glaubhaft zeigen können, werden sie alles andere nicht hinterfragen.
    „Das ist alles gut und schön“, stellte ein anderer Mann fest, als Robert ihn aufrief, „aber glauben Sie, dass die junge Minerva Lane ihren Vater zum Betrug angestiftet hat, dass sie der Grund für seine Verurteilung und seinen vorzeitigen Tod war? Wenn dem so ist, tut es ihr leid?“
    Robert biss die Zähne zusammen, spürte, wie sein Temperament sich regte, aber zwang sich zur Ruhe. „Nein“, sagte er. „Ihr Vater hat die falschen Konten eröffnet. Ihr Vater hat seine Mitmenschen angelogen, als sie nicht dabei war. Die Vernunft legt die Vermutung nahe, dass er, als er gefasst worden war und mit dem Galgen rechnen musste, sich zu einer weiteren Lüge entschlossen hat, um sich selbst zu retten, gleichgültig, wem er damit schadete.“ Er machte eine kurze Pause.
    „Die Duchess of Clermont hat genug unter den Lügen ihres Vaters gelitten“, fuhr er dann fort. „Hier muss ich auf das Recht des Ehemannes pochen.“ Er lächelte knapp. „Und daher werde ich jeden windelweich prügeln, der etwas anderes andeutet.“
    Auf seine Worte
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