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Der Herr der Ringel: Die Bewährten (German Edition)

Der Herr der Ringel: Die Bewährten (German Edition)

Titel: Der Herr der Ringel: Die Bewährten (German Edition)
Autoren: Paul Erickson
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Ihm stand von Milbos Seite massenhaft Geld zur Verfügung.
    Jamjam Kimchi sollte die Alibigärtnerei eine Weile lang ruhen lassen und stattdessen die Aufsicht über das Aufstellen der Zelte übernehmen. Den Zeltaufstellern stellte er sich mit den Worten vor: »Ich bin der Zeltaufstellungsinspektor, ihr wisst schon, derjenige, der dafür sorgt, dass schwer gearbeitet wird.« Seinen Sohn Spam nannte er Aufstellungskapo, bis Spam ihn darum bat, dies zu unterlassen.
    Trotz Jamjams Aufsicht standen die Zelte irgendwann. Aus der Waldelbenferienfarm im Wüsterwald wurden die besten Elbenköche herbeigekarrt, und Zwergeningenieure gruben schon bald hochmoderne Latrinengruben. Die Zwerge schlugen vor, den besonders großen Baum am einen Ende des Parks mit ebenso festlichen wie praktischen Klopapierrollen zu schmücken.
    Endlich graute der Donnerstag, der 22. September. Noch bevor die Tore geöffnet wurden, hatte sich eine Schlange von Wobbits gebildet, die auf ein kostenloses Burrito-Frühstück und Latte mit Haselnussaroma hofften. Indem er seine Party auf den Mittag eines Werktags gelegt hatte, wollte Milbo vermeiden, dass ihm zu viele Leute die Türen einrannten. Doch es war umsonst. Wobbits von nah und fern hatten krankgemacht und strömten herbei, bereit, Speis und Trank zu konsumieren. Die allermeisten hatten ihre Antwortkarten nicht zurückgeschickt, und viele hatten erst gar keine Einladung erhalten. Vor dem Krater, den Ranndarf geschaffen hatte, um die ungünstig platzierten Spielplatzgeräte »umzusetzen«, begrüßte Milbo die Gäste – auch die ungeladenen. Der Krater war mit Geschenken gefüllt, die Milbo an alle und jedermann verteilte. Herr Jedermann war sternhagelvoll. Milbo kannte ihn aus der Ständigen Vertretung , einer kleinen Schankstube an der Straße nach Wasserklau.
    Wobbits verschenken an ihrem Geburtstag Geschenke. Zwar keine besonders guten Geschenke, aber immerhin boomte darum die Geschenkverpackungsindustrie im Aualand. Und auf Arbeit stellte das Verteilen von Geburtstagsgeschenken mehrmals die Woche eine willkommene Ablenkung dar. Niemand konnte mit den Geschenken etwas anfangen: Chiatöpfchen, Küchenmesser aus einer Teleshoppingsendung, Decken mit Ärmeln. Aber man begrüßte die Begeisterung darüber, dass man ein Geschenk bekam. Meist waren sie billig gemacht, und oft zeigten sie die Logos irgendwelcher Zwergenbanken oder Investmentfirmen, ein sicheres Zeichen dafür, dass es weitergeschenkte Werbegeschenke waren.
    Schließlich war der zeitraubende Stau beim Geschenkflaschenhals am Eingang zu Ende. Alle hatten ein Geschenk bekommen und einen Platz gefunden, jetzt konnte gegessen und getrunken werden. Es gab drei offizielle Mahlzeiten: Brunch, Cocktails und Happy Hour. Sie zeichneten sich vor allem dadurch aus, dass zu den beständig fließenden Getränken auch Essen bereitgestellt wurde. Die restliche Zeit über tranken die Leute nur, und zwar so viel wie möglich, denn es ging das Gerücht um, dass die Getränke etwas kosten würden, sobald das Feuerwerk anfing.
    Zwei junge Wobbits beobachteten Ranndarfs Feuerwerk mit großem Interesse. Einer biss fahrig von seinem frittierten Gemüse ab, das er in der Hand hielt, und sah sich misstrauisch um. Dann schlüpften die Wobbits in das Feuerwerkszelt. Über ihnen explodierte eine Rakete, und die Funken bildeten den Schriftzug: Kaufen Sie in Wobbingen und sparen Sie dabei! Gesponsert von der Wobbinger Handelskammer. Der andere Wobbit, der sogar noch dümmer dreinblickte als der mit dem frittierten Gemüse, fasste nach einer Rakete.
    »Nein, nein!«, sagte der Gemüse-Wobbit. »Nimm die große! Die große!« Der dumme Wobbit griff nach einer anderen Rakete, die eine so abstruse Form hatte, dass sie einen Abschuss gefährlich erscheinen ließ. »Was denn? Steck sie in den Boden!«
    »Was soll ich in den Boden stecken?«, fragte der Dumme.
    »Die Rakete natürlich! Was glaubst du denn?«
    »Ich weiß nicht. Egal.« Der dumme Wobbit steckte die Rakete in den Boden. »Passt das?«
    »Auf jeden Fall passt dein Gesicht zu meinem Arsch!«, sagte der erste und machte eine ausschweifende Geste mit dem Gemüse. »Ha! Hast du was zum Anzünden?«
    »Was zum was?«
    »Hast du ein Streichholz? Ich habe nämlich keins. Komm schon, Junge!«
    »Nee, ich hab mit Rauchen aufgehört. Hm, was machen wir denn … Autsch!«
    Da wurden die beiden Wobbits plötzlich furchtbar an der Unterhose gezogen. Hinter ihnen stand ein bärtiger Alter. Er war doppelt so groß wie
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