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Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition)

Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition)

Titel: Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition)
Autoren: John R Tolkien
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dunkellockigem Haar, außer in Finarfins goldblonder Sippe; und ihre Stimmen klangen melodischer als jede sterbliche Stimme, die wir heute kennen. Sie waren tapfere Krieger, doch die Geschichte derer, die nach Mittelerde ins Exil zurückkamen, war traurig; und ihr Schicksal, obwohl es sich in fernen Tagen mit dem unserer Vorväter kreuzte, ist nicht das Schicksal der Menschen. Vor langer Zeit ist ihr Reich vergangen, und nun wohnen sie jenseits der Kreise dieser Welt und kehren nicht wieder.
    Anmerkung zu drei Namen: Hobbit, Gamdschie und Brandywein
    Hobbit ist ein erfundenes Wort. Im Westron lautete es, wenn dieses Volk überhaupt erwähnt wurde, banakil , »Halbling«. Doch zu jener Zeit gebrauchte man im Auenland und in Bree das Wort kuduk , das es anderswo nicht gab. Meriadoc berichtet allerdings, dass der König von Rohan den Ausdruck kûd-dûkan , »Höhlenbewohner«, gebrauchte. Da, wie schon gesagt, die frühere Sprache der Hobbits mit der von Rohan nah verwandt war, scheint die Annahme plausibel, dass kuduk eine verschliffene Form von kûd-dûkan war. Letzteres habe ich aus den genannten Gründen mit holbytla übersetzt, und hobbit wäre dann ein Wort, das eine verschliffene Form von holbytla sein könnte, wenn es diesen Namen in unserer eigenen alten Sprache je gegeben hätte.
    Gamdschie (Gamgee). Nach der im Roten Buch erklärten Familienüberlieferung kam der Nachname Galbasi , verkürzt Galpsi , von dem Dorf Galabas , dessen Name sich, wie gemeinhin angenommen wurde, aus galab- (engl. game , »Wild«) und einem älteren Element bas zusammensetzt, das ungefähr dem engl. wick oder wich (»Dorf, Flecken«) entspricht. Gamwich (Aussprache: Gämmitsch) erschien daher als angemessene Wiedergabe. Dass daraus in der Verkürzung, anstelle von Galpsi , Gamgee wurde [ein Dialektwort für Verbandsmull], sollte keine Anspielung auf Samweis’ Verbindung mit der Familie Kattun sein, obwohl ein solcher Scherz den Hobbits durchaus zuzutrauen wäre, hätte es in ihrer Sprache dafür eine Grundlage gegeben.
    Hüttinger (Cotton) steht für Hlothran , ein ziemlich häufiger Dorfname im Auenland, bestehend aus hloth , »Zweizimmer-Höhle«, und ran(u) , eine kleine Gruppe solcher Behausungen an einem Berghang. Als Nachname könnte es eine Abwandlung von hlothram(a) , »cottager« oder »Hütner«, sein. Hlothram , wiedergegeben mit engl. Cotman, dt. Hüttner, war der echte Name von Bauer Hüttingers Großvater.
    Brandywein. Die Hobbitnamen für diesen Fluss waren Abwandlungen von elbisch Baranduin (mit dem Ton auf and ), das sich aus baran , »goldbraun«, und duin , »(großer) Fluss«, zusammensetzt. Für Baranduin wäre in unserer Zeit Brandywein eine naheliegende Verballhornung. Tatsächlich lautete der ältere Hobbitname Brandanîn, »Grenzgewässer«, was besser mit »Markborn« wiedergegeben worden wäre; aber durch einen Witz, der zur stehenden Redensart geworden war, wurde daraus, wiederum in Anspielung auf die bräunliche Farbe, der zu dieser Zeit gebräuchliche Name Braldahîm , »berauschendes Bier«.
    Zu beachten ist jedoch, dass die Familie Altbock (Zaragamba) , als sie ihren Namen in Brandybock (Brandagamba) abänderte, von der Bedeutung »Grenzland« für das erste Element ausging, und »Markbock« wäre der Bedeutung näher gekommen. Nur ein sehr frecher Hobbit hätte wohl gewagt, den Herrn von Bockland in seiner Anwesenheit Braldagamba zu nennen.

Karten
 





ZUR NEUEN ÜBERSETZUNG

    D ie erste deutsche Fassung des Lord of the Rings , vor dreißig Jahren erschienen, hat dem Buch viele Leser und Immerwieder-Leser gewonnen. Einer davon bin ich. Ich verdanke ihr vieles, und als ich mich an die Neufassung machte, merkte ich, dass ich sie stellenweise auswendig kannte, immer ein Zeichen dafür, dass etwas nicht ganz schlecht sein kann. Die Übersetzerin Margaret Carroux hat also an etlichen Stellen die auch aus meiner Sicht richtigen Worte schon gefunden. Dies waren die schwierigsten Momente in meiner Arbeit. Abschreiben müssen tut weh.
    Dennoch wird der Leser auch ohne peniblen Textvergleich Unterschiede bemerken. Die alte Fassung ist eine getreue Nacherzählung einer fremden Geschichte. Sie gibt den englischen Text im Allgemeinen zuverlässig wieder; doch der Ton klingt neutral und gedämpft, als käme er über Mikrofon aus der gläsernen Kabine eines Dolmetschers. Die neue Fassung maßt sich einen Versuch an, die Geschichte so vorzutragen, wie Tolkien es tun würde, wenn er heute, 1999, schriebe und wenn
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