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Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition)

Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition)

Titel: Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition)
Autoren: John R Tolkien
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Tagen gezüchtet. Es heißt, sie hätten keine eigene Sprache gehabt, sondern nur von anderen Sprachen aufgeschnappt, was sie brauchen konnten, und es dann nach Lust und Laune verballhornt; doch so brachten sie nur ein Rotwelsch zustande, das außer beim Fluchen und Schimpfen selbst ihren eigenen Ansprüchen nicht ganz genügte. Und weil diese Kreaturen so bösartig waren, dass sie sogar ihre Artgenossen hassten, sprachen sie bald ebenso viele barbarische Dialekte, wie es Gruppen oder Siedlungen ihrer Rasse gab, sodass ihnen die Orksprache im Verkehr zwischen den verschiedenen Stämmen nicht viel nützte.
    So kam es, dass sich im Dritten Zeitalter auch die Orks für die Verständigung von Gezücht zu Gezücht des Westrons bedienten; und viele ihrer älteren Stämme wie die noch immer im Norden und im Nebelgebirge hausenden gebrauchten es sogar seit langem als eine Art Muttersprache, allerdings auf eine Weise, in der es kaum weniger unfreundlich klang als das Orkische. In diesem Jargon bedeutete tark »Mensch aus Gondor«, eine verstümmelte Form von tarkil , einem Quenya-Wort, das im Westron einen von númenórischer Abstammung bezeichnete (vgl. III 253).
    Es heißt, die Schwarze Sprache sei von Sauron in den Dunklen Jahren erfunden worden, als Sprache für alle, die ihm dienten; aberdieses Vorhaben sei ihm fehlgeschlagen. Aus der Schwarzen Sprache leiteten sich jedoch viele Wörter her, die im Dritten Zeitalter unter den Orks weithin geläufig waren wie etwa ghâsh (châsch) , Feuer; doch nach Saurons erster großer Niederlage war die Sprache in ihrer alten Form bei allen außer den Nazgûl in Vergessenheit geraten. Als Sauron wieder erstarkte, wurde sie von neuem die Sprache Barad-dûrs und seiner Würdenträger. Die Inschrift auf dem Ring war in der altertümlichen Schwarzen Sprache gehalten, während die Flüche des Mordor-Orks (vgl. II 64) die korruptere Form haben, wie sie die von Grischnákh angeführten Soldaten des Dunklen Turms gebrauchten. Scharku bedeutete in diesem Idiom so viel wie »alter Mann«.
    Trolle. Troll dient hier zur Übersetzung von Sindarin Torog . Zu Anfang, in der fernen Dämmerzeit der Ältesten Tage, waren sie plumpe, stumpfsinnige Kreaturen und hatten ebenso wenig eine Sprache wie die Tiere. Doch Sauron hatte sie für seine Zwecke abgerichtet, ihnen beigebracht, was in ihre Köpfe hineinging, und ihren Verstand mit Tücke verstärkt. Daher nahmen die Trolle von den Orks an Sprache auf, was ihnen nicht zu kompliziert war; und in den Westlanden sprachen die Steintrolle eine Art heruntergekommenes Westron.
    Am Ende des Dritten Zeitalters aber trat im südlichen Düsterwald und in den Grenzgebirgen von Mordor eine bis dahin unbekannte Trollrasse auf. Olog-hai hießen sie in der Schwarzen Sprache. Dass Sauron sie gezüchtet hatte, bezweifelte niemand, doch aus welchem Zuchtstamm, wusste man nicht. Manche meinten, es seien gar keine Trolle, sondern Riesenorks; aber sie hatten in Wuchs und Geistesart auch mit den größten Orkrassen keine Ähnlichkeit, sondern waren ihnen an Größe und Verstand weit überlegen. Trolle waren sie, doch erfüllt vom bösen Willen ihres Herrn, wüste Gesellen, stark und gewandt, wild und schlau, härter als Stein. Im Unterschied zu der alten Dämmerlichtrasse konnten sie die Sonne ertragen, solange Saurons Wille sie im Bann hielt. Sieredeten wenig, und die einzige Sprache, die sie kannten, war die Schwarze Sprache von Barad-dûr.
    Zwerge. Die Zwerge sind eine Rasse für sich. Von ihrem seltsamen Ursprung und warum sie den Elben und Menschen ähnlich und auch wieder nicht ähnlich sind, berichtet das Silmarillion ; doch von dieser Geschichte hatten die minderen Elben von Mittelerde keine Kenntnis, während die Erzählungen der späteren Menschen mit Überlieferungen anderer Rassen vermischt sind.
    Sie sind ein zähes, oft etwas eigensinniges Volk, geheimniskrämerisch, fleißig, mit einem guten Gedächtnis für Kränkungen (und Wohltaten), Liebhaber des Steins und der Juwelen, der Kunstwerke, die unter der Hand des Meisters Gestalt annehmen, und nicht der Dinge von eigenem Leben. Aber von Natur aus bösartig sind sie nicht, und nur wenige haben je freiwillig dem Feind gedient, was auch immer die Geschichten der Menschen ihnen nachsagen mögen. Denn seit alters waren die Menschen begehrlich nach ihrem Reichtum und den Werken ihrer Hände, und es gab Streit zwischen den Rassen.
    Im Dritten Zeitalter aber herrschte an vielen Orten zwischen Menschen und Zwergen noch
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