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Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition)

Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition)

Titel: Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition)
Autoren: John R Tolkien
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Kinder weitergegeben als einen Wissensschatz, an dem der Lauf der Jahre nur wenig änderte. Und ihre Gelehrten machten sich auch mit der Hochelbensprache Quenya vertraut und schätzten es höher als alle anderen Sprachen; und darin fanden sie die Namen für viele ehr- und denkwürdige Orte und für Menschen von königlicher Abkunft und hohem Ruhm. 2
    Doch die Muttersprache der Númenórer blieb zumeist die Menschensprache ihrer Vorfahren, das Adûnaische, und darauf kamen ihre Könige und Fürsten im Hochmut ihrer letzten Jahre zurück. Abgesehen von den wenigen, die an der alten Freundschaft mit den Eldar festhielten, gebrauchten sie die Elbensprachen nicht mehr. Auf dem Gipfel ihrer Macht hatten die Númenórer an den Westküsten von Mittelerde viele Festungen und Häfen als Stützpunkte für ihre Schiffe unterhalten; und einer der wichtigsten war Pelargir an den Anduin-Mündungen. Dort sprach man ein Adûnaisch, das viele Wörter aus den Dialekten der geringeren Menschenvölker aufnahm und zu der Gemeinsprache wurde und sichan den Küsten entlang unter allen ausbreitete, die mit Westernis verkehrten.
    Nach dem Untergang von Númenor führte Elendil die überlebenden Elbenfreunde zurück zu den Nordwestküsten von Mittelerde. Dort lebten schon viele, die von reinem oder vermischtem númenórischem Geblüt waren; doch nur noch wenige von ihnen verstanden die Elbensprachen. Insgesamt waren die Dúnedain also von Anfang an weit in der Minderzahl gegenüber den geringeren Menschen, unter denen sie nun lebten und deren Herren sie wurden, weil sie langlebig, mächtig und kenntnisreich waren. Im Umgang mit anderen und bei der Regierung ihrer weiten Reiche gebrauchten sie daher die Gemeinsprache, erweiterten und bereicherten sie aber mit vielen Wörtern aus den Elbensprachen.
    Zu Zeiten der númenórischen Könige in Mittelerde breitete dieses veredelte Westron sich weithin aus, selbst unter den Feinden der Dúnedain; und mehr und mehr gebrauchten es die Dúnedain selbst, sodass zur Zeit des Ringkriegs die Elbensprache nur noch einem kleinen Teil der Menschen von Gondor bekannt war und von noch wenigeren im alltäglichen Umgang gesprochen wurde. Diese wohnten zumeist in Minas Tirith und Umgebung und im Land der tributpflichtigen Fürsten von Dol Amroth. Fast alle Orts- und Personennamen aber im Reiche Gondor waren von elbischer Form und Bedeutung. Manche, deren Ursprung vergessen war, stammten sicherlich aus der Zeit, bevor die Schiffe der Númenórer nach Mittelerde kamen; zu diesen gehören Umbar , Arnach , Erech und die Namen der Berge Eilenach und Rimmon . Auch Forlong war ein solcher Name.
    Die meisten Menschen in den nördlichen Regionen der Westlande stammten von den Edain des Ersten Zeitalters oder von deren nahen Verwandten ab. Auch ihre Sprachen waren daher dem Adûnaischen verwandt, und manche hatten noch Ähnlichkeit mit der Gemeinsprache. Von dieser Art waren die Völker in den Tälern am Oberlauf des Anduin: die Beorninger, die Wäldler aus dem westlichen Düsterwald und, weiter nordöstlich, die Menschen vom LangenSee und von Thal. Aus dem Gebiet zwischen Schwertel und Carrock kam das Volk, das man in Gondor die Rohirrim nannte, die Pferdeherren. Sie behielten die Sprache ihrer Vorfahren bei und gaben in ihr allen Orten ihres neuen Landes neue Namen, und sich selbst nannten sie die Eorlingas oder die Menschen der Riddermark. Ihren Edlen aber war das Westron geläufig, und sie sprachen es auf die würdige Art ihrer Verbündeten in Gondor; denn in Gondor, wo es herkam, bewahrte das Westron etwas mehr an Wohllaut und Altertümlichkeit.
    Ganz und gar fremdartig war die Sprache der Waldmenschen im Drúadan-Wald. Ebenfalls fremd oder nur entfernt mit dem Westron verwandt war das Dunländische. Dies waren Reste der Völker, die in früheren Zeitaltern die Täler des Weißen Gebirges bewohnt hatten. Zu ihnen gehörten auch die Toten von Dunharg. Andere jedoch waren in den Dunklen Jahren in die südlichen Täler des Nebelgebirges gezogen, und von dort waren manche weitergewandert in die unbewohnten Gebiete im Norden, bis hinauf zu den Hügelgräberhöhen. Von ihnen stammten die Menschen von Bree ab, die allerdings schon vor langer Zeit Untertanen des nördlichen Königreichs von Arnor geworden waren und das Westron angenommen hatten. Nur in Dunland hielten Menschen dieser Rasse noch an ihrer alten Sprache und ihren Bräuchen fest: ein Volk im Verborgenen, misstrauisch gegen die Dúnedain und voller Hass auf die
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