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Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition)

Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition)

Titel: Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition)
Autoren: John R Tolkien
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Freundschaft; und für die Zwerge, die nach der Zerstörung ihrer alten Wohnstätten als Händler und Handwerker durch die Lande zogen, verstand es sich von selbst, dass sie die Sprachen der Menschen gebrauchten, unter denen sie lebten. Insgeheim aber (und dies war ein Geheimnis, das sie, anders als die Elben, selbst vor ihren Freunden nicht gern lüfteten) gebrauchten sie ihre eigene, fremdartige Sprache, die sich im Lauf der Jahre kaum veränderte. Sie war keine Wiegensprache mehr, sondern war eine Sprache der Überlieferung geworden, und die Zwerge pflegten und hüteten sie wie einen Schatz ihrer Vergangenheit. Wenigen aus anderen Völkern ist es je gelungen, sie zu erlernen. In dieser Geschichte taucht sie nur in einigen Ortsnamen auf, die Gimli seinen Gefährten verriet, und in seinem Schlachtruf bei der Belagerung der Hornburg. Der zumindest war kein Geheimnis, denn aufvielen Schlachtfeldern, seit die Welt jung war, hatte man ihn gehört: Baruk Khazâd! Khazâd aimênu! »Äxte der Zwerge! Zwerge auf euch!«
    Gimlis Name jedoch und die Namen aller anderen aus seinem Volk sind nordischer (menschlicher) Herkunft. Ihre geheimen, »inneren« oder wahren Namen
     haben die Zwerge niemals einem von fremder Rasse verraten. Sie schreiben ihn nicht einmal auf ihre Gräber.
II
ZUR ÜBERSETZUNG
    Um den Stoff des Roten Buchs in einer Geschichte zu erzählen, die Menschen von heute lesen können, wurde der gesamte sprachliche Bestand so weit wie möglich in die Ausdrucksweise unserer Zeiten übersetzt. Nur die dem Westron fremden Sprachen wurden in ihrer ursprünglichen Form belassen; aber sie kommen zumeist nur in den Orts- und Personennamen zur Geltung.
    Unvermeidlich musste die Gemeinsprache, die Sprache der Hobbits und ihrer Erzählungen, in modernem Englisch (und dieses dann in Deutsch) wiedergegeben werden. Dabei wurden die im Gebrauch des Westron erkennbaren Unterschiede abgeschwächt. Es wurde zwar versucht, diese Unterschiede durch Wechsel der deutschen Ausdrucksweise anzudeuten; doch der Abstand zwischen der mundartlichen Aussprache im Auenland und dem Westron, so wie es von Elben oder Würdenträgern in Gondor gesprochen wurde, war größer, als in diesem Buch gezeigt wurde. Die Hobbits sprachen zumeist einen ländlichen Dialekt, während man in Gondor und Rohan eine altertümlichere, förmlichere und knappere Sprache pflegte.
    Auf einen dieser Unterschiede ist hier hinzuweisen, weil er, obwohl oft bedeutsam, kaum wiederzugeben ist. Das Westron kannte für die Pronomen der zweiten Person (und oft auch der dritten), unabhängig vom Numerus, eine »vertrauliche« und eine »respektvolle« Form. In der eigentümlichen Sprachentwicklung des Auenlandswaren jedoch die respektvollen Formen ungebräuchlich geworden. Sie hielten sich noch unter den Bewohnern der Dörfer besonders im Westviertel, die sie jedoch eher wie Kosenamen gebrauchten. Dies war eine der Eigenheiten, die den Menschen von Gondor auffiel, wenn sie sich über die Redeweise der Hobbits wunderten. Peregrin Tuk zum Beispiel gebrauchte an den ersten Tagen in Minas Tirith die vertraulichen Anredeformen gegen Leute jeden Standes, auch gegen den Statthalter Denethor selbst. Den alten Herrn wird es belustigt haben, aber seine Diener fanden es sicher befremdlich. Gewiss half dieser ungehemmte Gebrauch der familiären Anredeformen das Gerücht erzeugen, Peregrin sei in seinem Heimatland eine sehr hochrangige Persönlichkeit. 5
    Man wird bemerken, dass manche Hobbits wie Frodo und andere Personen wie Gandalf und Aragorn nicht immer im gleichen Stil reden. Das ist beabsichtigt. Die gebildeteren und gescheiteren Hobbits hatten eine gewisse Kenntnis der »Buchsprache«, wie man im Auenland dazu sagte; und sie erfassten rasch die Redeweise derer, mit denen sie zu tun hatten, und passten sich ihr an. Für den Weitgereisten ist es ohnehin selbstverständlich, mehr oder weniger so zu sprechen wie die Leute, unter denen man sich bewegt; und dies galt umso mehr für einen Mann wie Aragorn, der meistens bemüht war, zu verbergen, wer er war und was er vorhatte. Doch hielten zu jener Zeit alle Feinde des Feindes das Altertümliche hoch in Ehren, in der Sprache nicht minder als in anderen Dingen; und sie hatten ihre Freude an dem, was sie davon kannten. Den Eldar, den sprachmächtigsten von allen, standen vielerlei Redeweisen zu Gebote,doch am natürlichsten war ihnen, was ihrer eigenen Sprache am nächsten kam, die noch älter war als die von Gondor. Auch die Zwerge waren
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