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Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition)

Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition)

Titel: Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition)
Autoren: John R Tolkien
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er sie aus dem Westron gleich ins Deutsche brächte, ohne den Umweg über das Englische.
    Einen wichtigen Teil der Arbeit hatte mir die alte Übersetzung schon abgenommen: die Verdeutschung der Namen. Darin verbergen sich einige Vorentscheidungen über den Stil. Und an den Namen gab es nicht viel zu ändern. Die meisten sind gut gewählt und haften im Gedächtnis (obwohl nicht wenige Figuren zwei oder mehr Namen haben); und auch an manche vielleicht anfechtbare hatte ich mich gewöhnt. Nur bei Nebenfiguren und selten erwähnten Orten waren kleine Umbenennungen ohne Gewaltsamkeit möglich.
    Namensübersetzungen sind anderswo in der Literatur heute nicht mehr üblich, und manche Leute scheinen sie auch hier für eine Marotte deutschtümelnder Übersetzer zu halten. Darum sei einmal daran erinnert, dass Margaret Carroux sie auf Tolkiens Wunsch und nach seinen Anleitungen vorgenommen hat. Es gibt keinen vernünftigen Grund, den Hobbits ihre englischen Namen zu belassen, die ja ihrerseits nur Übersetzungen der echten Hobbitnamen sein sollen. Tolkien selbst hat sich an Namensfindungen für das Deutsche beteiligt, und manchmal bot ihm unsere Sprache eine Gelegenheit, die er im Englischen vermisste. Zu dem Wort Elben zum Beispiel – das sich heute so natürlich anhört, als hätte man es schon immer gekannt – hat er der Übersetzerin den etymologischen Hinweis gegeben. Im Englischen musste er mit den peinlichen elves , »Elfen«, auskommen.
    Auch den Namen für Sûza , das Land der Hobbits, Auenland , finde ich besser als das dürre englische Shire ; und trotzdem wurde er gelegentlich bemängelt. »Zu zahnlos«, meinte ein Kritiker – aber wer will denn hier beißen oder die Zähne fletschen? Das Auenland ist ein Idyll und hat einen ironischen Kosenamen verdient.
    Eine Inkonsequenz in den Namensverdeutschungen sei eingestanden. Parallel zu den neuenglischen Namen der Hobbits hätten eigentlich auch die altertümlichen Namen der mit ihnen sprachverwandten Rohirrim eine deutsche Form erhalten müssen, und zwar eine altdeutsche, ähnlich den Namen aus dem Nibelungen- oder dem Älteren Hildebrandlied. Davor bin ich zurückgeschreckt. Beim unbefangenen Inhalieren dieser weltentrückten Geschichte würde die Erinnerung an allzu Einheimisches nur stören.
    Aus der alten Ausgabe habe ich viele Lieder und Gedichte in Frau von Freymanns vortrefflicher deutscher Fassung übernommen, weil ich sie durch nichts Ebenbürtiges ersetzen könnte. Der veränderte Prosa-Kontext erforderte einige geringfügige Abwandlungen; und andere Stücke wurden ganz neu übersetzt.
    September 1999
    Wolfgang Krege
    Die Durchsicht der Übersetzung Wolfgang Kreges aus dem Jahr 1999 orientierte sich an folgenden Überlegungen: 1. Der eigene Sprachduktus von Kreges Herr der Ringe-Übersetzung sollte gewahrt werden. 2. Der von Krege selbst formulierte Anspruch, »die Geschichte so vorzutragen, wie Tolkien es tun würde, wenn er heute, 1999, schriebe«, sollte weiterverfolgt werden, gleichzeitig sollte aber auch versucht werden, ihn mit der Übersetzungsvorlage auszubalancieren bzw. in Einklang zu bringen. Daher hat sich das Lektorat dafür entschieden, bei den Anredeformen auch auf das englische »Master« da zurückzugreifen, wo es der Bedeutung von »junger Mann / junger Herr« entspricht. Für das englische »Master« als Anrede von Autoritäten wie Gandalf oder Elrond wurde »Meister« im Text belassen bzw. eingeführt. Da Tolkien im englischen Original selbst die Anredeformen varriiert (»Sir«, »Mr«), bleibt in der Übersetzung selbstverständlich neben »Master« auch »Herr« bestehen. 3. Einige wenige Namen und Ortsnamen wurden nach den neuesten Erkenntnissen der Tolkienforschung angeglichen, wie auch Übersetzungsfehler berichtigt.
    Berlin / Stuttgart Juli 2012, Lisa Kuppler, Stephan Askani

INFORMATIONEN ZUM AUTOR

    © Klett-Cotta Verlag
    John Ronald Reuel Tolkien, geboren am 3. Januar 1892 in Südafrika, in England aufgewachsen, früh verwaist, zeigt sich schon als Kind fasziniert von alten, längst vergessenen Sprachen und Mythen.
    Oxford spezialisierte sich der Stipendiat, der seit Kindertagen in seiner Freizeit zum bloßen Zeitvertreib Alphabete kreierte und
     neue Sprachen komponierte wie andere Menschen Musikstücke, bald aufs Altenglische und beschäftigte sich vor allem mit
     mittelalterlichen Dialekten der westlichen Midlands. W.A. Craigie, ein Kenner besonders der schottischen Volksüberlieferungen, führte ihn in
     die isländischen
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