Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der heimliche Rebell

Der heimliche Rebell

Titel: Der heimliche Rebell
Autoren: Philip K. Dick
Vom Netzwerk:
obwohl Dick zweifellos und unübersehbar als Autor eine Entwicklung durchgemacht hat, ist auch in seinen frühen Romanen stets schon jene Essenz auszumachen, die auch seinen neueren Romanen zu eigen ist.
    Dick verwendet nicht wie einige andere Autoren eine gleichbleibende Welt der Zukunft als Handlungshintergrund für eine größere Anzahl von Werken, obwohl bestimmte Versatzstücke – zum Beispiel Simulacra und Robotermechanismen aller Art – immer wieder auftauchen. Dennoch hat man das Gefühl, daß dieser Autor im Grunde an einem einzigen großen SF-Roman schreibt. Zumindest gilt dies für seine Romane beziehungsweise für die herausragendsten unter ihnen: The Man in the High Castle (Das Orakel vom Berge), Martian Time Slip (Mozart für Marsianer), The Three Stigmata of Palmer Eldritch (LSD-Astronauten), The Simulacra (Simulacra), A Maze of Death (Irrgarten des Todes), Ubik (Ubik), Do Androids Dream of Electric Sheep? (Träumen Roboter von elektrischen Schafen?), Flow My Tears, The Policeman Said (Eine andere Welt) und Now Wait For Last Year (Warte auf das letzte Jahr). The Man Who Japed (Der heimliche Rebell) fällt im Vergleich zu diesen Werken ein wenig ab, ist aber immer noch ein guter Roman.
    Ist es also nicht die Außenwelt, die diese Texte einander zugehörig erscheinen läßt, so läßt sich das Verbindende in der Innenwelt erkennen, in den ausweglos verstrickten Charakteren, in ihrem Kampf um die eigene Identität, um das Erkennen der wirklichen Struktur ihrer Umwelt.
    „Der Mensch auf der Suche nach Wahrheit und Realität, in einem widrigen, nicht kontrollierbaren Universum voller Tücken und Gefahren. Es sind keine strahlenden Helden, die in Dicks Romanen agieren, sondern unscheinbare Leute, Verkäufer oder Vertreter, gegen die sich die ganze Welt verschworen hat.“ (Alpers/Fuchs/Hahn/Jeschke: Lexikon der Science Fiction-Literatur)
    Philip K. Dick ist ein belesener Autor, der in Berkeley studierte und dort Schriftsteller wie Kafka, Proust, Joyce, Flaubert und andere las. Er kennt und schätzt Baudelaire und Rilke genauso wie Thomas Mann, Steinbeck oder Hemingway. Was Science Fiction angeht, so sind ihm Sturgeons More Than Human, Millers A Canticle For Leibowitz (Lobgesang auf Leibowitz), van Vogts The World of Null-A (Die Welt der Null-A), Vonneguts Player Piano (Das höllische System), Asimovs Foundation-Romane, Bradburys Martian Chronicles (Die Mars-Chroniken) und Clarkes Childhood’s End (Die letzte Generation) besonders lieb – zumeist ältere Titel, die ihn damals stark beeindruckten.
    In einem Interview, das von Werner Fuchs und Uwe Anton geführt wurde, äußerte sich Philip K. Dick wie folgt zu seinen eigenen Intentionen beim Schreiben von Science Fiction:
    „Zwei Dinge in meinen Romanen interessieren mich. Einerseits die philosophische, soziologische, theologische oder politische Grundlage, zum anderen die Charaktere. Die Charaktere sehen sich der soziologischen Grundlage des Romans ausgesetzt; zumeist erkläre ich an ihnen das System. Einerseits gibt es Beherrscher des Systems, Leute, die Macht ausüben, und andererseits Opfer, die auf der Verliererseite stehen. Die Grundlage meiner Romane besteht aus einer in sozialer Realität verkörperten Idee, in der manche Charaktere Opfer und manche die Machthaber des Systems darstellen, und immer sind die Herren manipuliert. Sie glauben an das System, weil es ihnen Privilegien einräumt… Für mich liegt das wichtigste Anliegen darin, die Art von Menschen zu beschreiben, die ich wirklich kenne, die mir schon begegnet sind, und sie in außergewöhnliche Welten und ebensolche Gesellschaften zu transponieren… Mir wird oftmals vorgeworfen, in meinen Romanen kämen nur Antihelden vor. Wenn aber irgend jemand behauptet, meine Protagonisten seien Antihelden, verwechselt er den echten Menschen mit irgendwelchen Geisterriesen oder Nihilisten, deren Werte alle in der Hölle schmoren und die keinen Selbsterhaltungstrieb besitzen. Ich jedoch nehme nur Menschen, mit denen ich zusammengearbeitet habe, Freunde, Handwerker, und verspüre eine enorme Befriedigung dabei.“
    Von Philip K. Dick erschien außer dem vorliegenden Roman bei Moewig: als Bd. 3520 Warte auf das letzte Jahr (Now Wait for Last Year). In der Playboy-SF-Reihe wurde eine Auswahl seiner besten Stories veröffentlicht (Bd. 6712). In Vorbereitung befinden sich: eine weitere Kurzgeschichtensammlung (keine Überschneidung mit der Playboy-SF-Auswahl), der Roman The Crack in Space sowie seine
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher