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Der Hauch von Skandal (German Edition)

Der Hauch von Skandal (German Edition)

Titel: Der Hauch von Skandal (German Edition)
Autoren: Nicola Cornick
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Wärme seines Körpers, hörte den Schlag seines Herzens. Sie klammerte sich an ihn und konnte immer noch nicht recht glauben, dass er wirklich da war, dass er ihretwegen gekommen war. „Warte!“ Sie legte eine Hand auf seine Brust. „Mein Gepäck! Meine Kleider! Alex …“
    „Die brauchst du nicht.“
    „Ich kann doch nicht ohne mein Gepäck reisen“, widersprach sie.
    „Joanna.“ Seine Stimme klang so fest, dass sie jeden Widerstand aufgab. „Ich warte jetzt nicht zwei Stunden, bis du deinen Reisekoffer gepackt hast. Bis dahin hat mich Hallows längst in Ketten gelegt.“
    „Also gut.“ Joanna fügte sich ins Unvermeidliche. „Max!“, fiel ihr plötzlich ein, als Alex sie gerade über die Reling in Purchases Arme heben wollte. „Alex, ich kann Max doch nicht zurücklassen.“
    Alex fluchte. „Hol den verdammten Hund, Dev!“, brüllte er, doch Max hatte längst den Weg an Deck gefunden und sprang mit einem Satz hinüber auf die Sea Witch .
    „Siehst du“, sagte Joanna lachend, „Ich sagte dir doch, in ihm steckt jede Menge Energie. Er übernimmt sich einfach nur nicht gern unnötig.“
    Ein seltsam unwirkliches Heulen und Wehklagen ertönte hinter ihnen, und zum zweiten Mal hielt Alex inne. Eine Gestalt kam den Niedergang herauf; ein Mann, dem der Aufruhr an Deck scheinbar völlig entgangen war. Er war bedeckt von Staub und hielt etwas in der Hand, das wie ein kleiner Stein aussah.
    „Cousin John!“, rief Joanna aus. „Was um alles in der Welt …“
    Noch während sie ihn ansahen, schien der Stein in John Hagans Hand zu zerbröckeln und wie Staub durch seine Finger zu rinnen. Alex warf einen Blick auf den weißen Staub und schüttelte den Kopf.
    „Ich glaube, Mr Hagan hat soeben herausgefunden, dass sein sogenannter Schatz wertlos ist“, stellte er fest.
    „Du wusstest, dass das passieren würde?“, fragte Joanna ihn vorwurfsvoll. „Du wusstest, dass Davids Schatz nichts wert ist?“
    „Sobald ich erfuhr, dass es sich um Marmor handelt. Er gefriert im Boden, und wenn er dann erwärmt wird, zerfällt er zu Staub.“
    Der Wind fegte über das Deck und blies den weißen Staub fort, bis nichts mehr davon übrig war.
    „Wie typisch für David“, sagte Joanna seufzend, „seiner Tochter ein wertloses Erbe zu hinterlassen.“
    „Ein Erbe, das sein Cousin dann auch noch gestohlen hat“, fügte Alex hinzu, „und das alles vergebens.“ Er lächelte sie an. „Und jetzt, meine Liebste, haben wir beide sehr viel miteinander zu bereden.“ Er trat an die Reling und hob Joanna in Owen Purchases Arme.
    Purchase stellte sie auf die Decksplanken. „So gern ich Sie weiter im Arm halten würde, Lady Grant, aber ich fürchte, ich habe auf meine Ansprüche verzichtet.“
    „Ehe Sie mich ganz loslassen“, erwiderte Joanna, „bin ich Ihnen wohl meinen Dank schuldig.“ Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn auf die Wange. „Sie waren derjenige, der Jem Brooke zu mir geschickt hat, damit er mich vor David beschützt, nicht wahr?“, flüsterte sie. „Ich habe lange gerätselt, bis mir einfiel, dass Sie in jenem Winter mit David zusammen auf einer Expedition gewesen sind. Sie müssen erfahren haben, was geschehen war, auch wenn David immer versucht hat, es geheim zu halten.“
    Eine ganze Weile sah Owen Purchase ihr stumm in die Augen, dann lächelte er. „Ich weiß nicht, wovon Sie reden“, entgegnete er und ging davon, zurück zu Mr Davy ans Steuerrad.
    Alex sprang zu ihr aufs Deck. Devlin löste die Taue, und die Sea Witch schien einen solchen Satz nach vorn zu machen, dass die größere Fregatte in ihrem Fahrwasser zu schaukeln begann. „Wenn ich Hallows wäre, würde ich Purchase auch hassen“, bemerkte Alex mit einem Blick zurück auf die Raison.
    Und dann sahen sie sich an. Plötzlich wurde alles ganz still. Die ganze Welt schien den Atem anzuhalten.
    „Du hast mir die Sea Witch geschenkt“, sagte Alex nach einer Weile. „Und die Freiheit, zu gehen, wohin ich will.“ Er lächelte auf einmal. „Das war sehr großzügig von dir, Joanna, aber ich will dein Geschenk nicht. Ich will dich.“
    Joanna schluckte. „Ich liebe dich“, flüsterte sie, „aber ich konnte mir nicht vorstellen, dass du mir verzeihen würdest.“
    Alex nahm ihre Hände. „Joanna, ich liebe dich ebenfalls“, wiederholte er. „Ich verstehe, warum du so gehandelt hast. Ich war sehr wütend, aber ich kann dich verstehen. Und daher – ja, ich habe dir längst verziehen, und ich schwöre dir, was ich
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