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Der Hauch Des Bösen: Roman

Titel: Der Hauch Des Bösen: Roman
Autoren: J. D. Robb , Uta Hege
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menschlich sein, und deshalb hat er einen Engel aus ihr gemacht. Er tötet für sie, und weiß Gott, das hat sie wirklich nicht verdient.«
    »Dann tut sie dir also leid.«
    »Und ob. Sie hat ihn sicherlich geliebt. Hat ihn den Berichten des Arztes und der Nachbarin zufolge sogar sehr geliebt. Würde sie ihn auch noch lieben, wenn sie wüsste, was er verbrochen hat?«
    »Ich habe keine Ahnung.«
    »Tja, ich nehme an, wir finden es auch nie heraus. Da kommt Feeney«, fügte er hinzu und verließ den Raum.
    Hatte er von Gerald Stevensons Mutter gesprochen oder von seiner eigenen?, überlegte Eve.
    Sie überließ das Zimmer den Leuten von der Spurensicherung und gesellte sich zu den beiden Männern im Flur. »Wo ist McNab?«
    »Ah, er ist kurz in das andere Schlafzimmer gegangen. Meinte, dass er Peabody etwas zur Hand gehen will.«
    »Ich wette, es geht ihm nicht um ihre Hand.«
    Feeney fuhr zusammen. »Bitte, bring mich nicht auf derart schreckliche Gedanken.«
    »Ich teile eben immer gern, und wenn ich diese Gedanken habe, warum nicht dann auch du? Aber jetzt zurück zu unserem eigentlichen Thema«, meinte sie und deutete auf eine leere Wand. »Hier finden wir ihn nicht.
Dabei hat seine Mutter garantiert viele hübsche Fotos von ihm hier hängen oder herumstehen gehabt.«
    »So ist es bei den meisten Müttern«, stimmte Feeney zu.
    »So ist es bei ihr sogar bestimmt gewesen, vor allem, da Fotografie und Bildbearbeitung die Hobbys ihres Sohnes sind. Er hat also sämtliche Aufnahmen von sich selbst für den Fall der Fälle schon mal entfernt.«
    Sie bemühte sich zu ignorieren, was eventuell gerade im Nebenraum geschah, und zog einen frischen Untersuchungsbeutel auf. »Die Mutter hat Barrymore-Kosmetika benutzt. Er hat sie in ihrem Zimmer stehen lassen.«
    Sie nickte in Richtung der offenen Wohnungstür. »Yancy quält sich immer noch mit unserer sturen Zeugin ab. Hoffentlich kriegt er bald das Bild, aber bis es so weit ist, kannst du dir ja mal die Aufnahmen hier in der Wohnung ansehen, prüfen, wer alles darauf abgebildet ist und was es mit den Leuten auf sich hat.«
    »Wird eine Weile dauern.« Mit einem Mal jedoch hellte sich seine Miene auf. »Ich setze Ian darauf an. Dann hat Peabody ihre Hände und alle anderen Körperteile exklusiv für sich allein.«
    »Meinetwegen. Ich werde gleich zu Yancy rübergehen. Falls er mit dem Bild vorangekommen ist, fahre ich mit Roarke zu den Parkhäusern, die er für uns gefunden hat. Wird sicher leichter, etwas rauszufinden, wenn ich ein Bild von unserem Typen zeigen kann.
    Außerdem wird er in dieses Apartment zurückkommen, Feeney. Hier ist seine Fotogalerie, hier sind ein paar seiner Kleider, und hier ist das ganze Zeug seiner Mom. Es gibt noch was zu essen in der Küche,
und er ist viel zu ordentlich und gut erzogen, um es verderben zu lassen. Aber vorher hat er noch zu tun. Ich glaube, er will seine Arbeit fertigstellen, bevor er wiederkommt. Die Nachbarin hatte wahrscheinlich Recht. Er ist arbeitsmäßig unterwegs.«
    »Und was meinst du, wie weit er damit bisher ist?«
    »Er steht unmittelbar davor, noch einmal zuzuschlagen. Er weiß, dass wir ihm auf den Fersen sind. Er geht also inzwischen nach einem seiner Notfallpläne vor. Er hatte nicht die Absicht, so lange zu töten, bis wir ihn erwischen.« Sie legte den Beutel mit dem Schminkzeug auf den Tisch. »Er wollte töten, bis sein Werk vollendet ist. Es geht ihm dabei nicht um irgendeinen Kick, sondern um die Vollendung seines Werks. Vermutlich muss er sich jetzt ein bisschen beeilen, um das noch hinzukriegen, um damit angeben zu können, bevor wir ihn haben. Deshalb hat er sein nächstes Opfer wahrscheinlich längst schon im Visier.«
    »Lieutenant.« Der attraktive Yancy lehnte lässig in der Tür. »Ich glaube, dass wir das Bild jetzt haben. Tut mir leid, dass es so lange gedauert hat. Aber es ist ein bisschen schwierig, wenn die Zeugin uns - tja, wie soll ich sagen? - für einen Haufen von Arschlöchern hält.«
    »Und Sie glauben nicht, dass sie Ihnen womöglich absichtlich ein falsches Bild geliefert hat?«
    »O nein, sicher nicht. Ich habe ihr sehr höflich und entschuldigend erklärt, dass sie wegen Behinderung polizeilicher Ermittlungen unter Anklage gestellt werden kann, falls sie mir absichtlich falsche Angaben macht. Ihre Anwältin hat sich deshalb entsetzlich aufgeplustert und meine Behauptungen dann gründlich
überprüft - was ebenfalls ein Grund für die Verzögerung gewesen ist.«
    »Dann zeigen Sie uns
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