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Der Hauch Des Bösen: Roman

Titel: Der Hauch Des Bösen: Roman
Autoren: J. D. Robb , Uta Hege
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verfolgt.«
    »Kann sein. Dieses Foto hier allerdings ist eindeutig gestellt.«
    Sie hielt den letzten Ausdruck hoch. Rachel saß auf einem Stuhl vor einer weißen Wand. Die Beine waren übereinandergeschlagen und die Hände ordentlich in ihrem Schoß gefaltet. Das Licht war weich und schmeichelhaft. Sie trug die blaue Bluse und die Jeans, in denen sie gefunden worden war. Ihr Gesicht war jung und hübsch, ihre Lippen und die Wangen rosig, der Blick aus ihren leuchtend grünen Augen jedoch völlig leer.
    »Sie ist tot, nicht wahr? Auf diesem Foto ist sie bereits tot.«
    »Sieht so aus.« Eve schob die Aufnahme zur Seite und las den beigefügten Text.
     
    SIE WAR DIE ERSTE, UND IHR LICHT WAR REIN. JETZT WIRD ES EWIG LEUCHTEN, DENN IN MIR LEBT ES FORT. SIE LEBT IN MIR FORT. IHRE HÜLLE FINDEN SIE AN DER ECKE DELANCEY/AVENUE D. SAGEN SIE DER WELT, DASS DIES ERST DER ANFANG IST. DER ANFANG FÜR UNS ALLE.
     
    »Ich werde Feeney anrufen, damit er Ihren Link von jemandem aus seiner Abteilung abholen lässt. Und da
wir beide uns ja so unendlich respektieren, brauche ich Ihnen sicher nicht zu sagen, dass Sie bestimmte Einzelheiten wie zum Beispiel diesen Text bis zum Abschluss der Ermittlungen nicht oder höchstens auszugsweise in Ihre Story einfließen lassen dürfen.«
    »Das brauchen Sie mir wahrhaftig nicht zu sagen. Ebenso wenig wie ich Sie extra darum bitten muss, mich auf dem Laufenden zu halten und mir regelmäßig Exklusivinterviews zu geben, bis die Sache abgeschlossen ist.«
    »Ich schätze, nicht. Aber bitten Sie mich bloß nicht jetzt schon um ein Interview. Ich habe nämlich alle Hände voll zu tun.«
    »Dann wenigstens ein kurzes Statement. Etwas, um unseren Zuschauern zu zeigen, dass die Polizei die Ärmel hochgekrempelt hat.«
    »Sie können sagen, dass die Ermittlungsleiterin allen Spuren nachgeht und dass weder sie noch irgendjemand anderes aus ihrer Abteilung tatenlos dabei zusieht, wenn ein junges Mädchen wie Müll behandelt wird.«
     
    Nachdem Nadine gegangen war, nahm Eve hinter ihrem Schreibtisch Platz. Am besten führe sie als Erstes in die Pathologie. Vorher aber musste sie noch etwas anderes tun.
    Sie rief Roarke unter seiner privaten Nummer an, hörte, dass er nicht erreichbar war, und wurde, ehe sie die Übertragung unterbrechen konnte, bereits zu seiner Assistentin durchgestellt.
    »Oh. Hi, Caro. Ich nehme an, er hat gerade zu tun.«

    »Hallo, Lieutenant.« Das freundliche Gesicht blickte sie lächelnd an. »Er kommt gerade aus einer Besprechung. Ah, jetzt müsste er frei sein. Warten Sie, ich stelle Sie schnell durch.«
    »Ich will bestimmt nicht stören - ah, verdammt.« Als sie das schnelle Piepsen hörte, rutschte sie unbehaglich auf ihrem Schreibtischstuhl herum. Dann erschien auf dem Bildschirm Roarkes Gesicht. Obwohl auch er sie lächelnd ansah, war ihm deutlich anzusehen, dass er in Gedanken ganz woanders war.
    »Lieutenant. Du hast Glück, dass du mich erwischst.«
    »Tut mir leid, dass ich nicht früher angerufen habe. Ich hatte alle Hände voll zu tun. Ist er, hm, okay?«
    »Es ist ein ziemlich blöder Bruch, und er ist dementsprechend gereizt. Durch die Sache mit der Schulter und dem Knie - und eine Reihe Prellungen und blauer Flecken - wird alles noch verkompliziert. Er ist wirklich ziemlich schwer gestürzt.«
    »Ja. Hör zu, das tut mir leid. Ehrlich.«
    »Mmm. Sie werden ihn bis morgen dortbehalten, aber sobald er sich so weit erholt hat, dass sie ihn entlassen können, hole ich ihn heim. Anfangs wird er sich nicht allein bewegen können, also wird er einen Menschen brauchen, der ihn pflegt. Ich habe schon jemanden besorgt.«
    »Sollte ich, du weißt schon, irgendetwas tun?«
    Dieses Mal wirkte sein Lächeln ein wenig entspannter. »Wie zum Beispiel?«
    »Ich habe keinen blassen Schimmer. Bist du selbst okay?«
    »Die Sache hat mich ziemlich mitgenommen. Ich
neige dazu überzureagieren, wenn jemand, der mir am Herzen liegt, verletzt wird. Das wird zumindest allgemein behauptet. Er ist fast so wütend darüber, dass ich ihn ins Krankenhaus verfrachtet habe, wie du es für gewöhnlich bist.«
    »Er wird schon darüber hinwegkommen.« Am liebsten hätte sie die Sorgenfalten fortgestreichelt, die sie unter seinen Augen sah. »Das tue ich schließlich auch.«
    »Bevor ich dich getroffen habe, war er die einzige Konstante, die es je in meinem Leben gab. Ich bin vor Angst fast wahnsinnig geworden, als ich ihn dort unten liegen sah.«
    »Er ist viel zu gemein, um nicht in Kürze
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