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Der Hauch Des Bösen: Roman

Titel: Der Hauch Des Bösen: Roman
Autoren: J. D. Robb , Uta Hege
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wieder auf den Beinen zu sein. Ich muss langsam los. Ich habe keine Ahnung, wann ich nach Hause kommen werde.«
    »Ich auch nicht. Danke, dass du angerufen hast.«
    Sie beendete die Übertragung, steckte die Aufnahmen des jungen Mädchens ein, verließ ihr Büro und ging am Schreibtisch ihrer Assistentin vorbei. »Kommen Sie, Peabody.«
    »Ich habe den Stundenplan des Opfers.« Peabody musste sich beeilen, um mit Eve Schritt halten zu können. »Und eine Liste mit den Namen der Dozenten und denen ihrer Arbeitskollegen in der Drogerie. Bisher bin ich noch nicht dazu gekommen, die Liste zu checken.«
    »Tun Sie das auf dem Weg ins Leichenschauhaus. Prüfen Sie vor allem die Dozenten für Bildbearbeitung und Fotografie. Vielleicht hat ja einer von ihnen ein besonderes Interesse an dem Mädchen gehabt.«
    »Das kann ich Ihnen jetzt schon sagen. Eins ihrer
Wahlfächer war Bildbearbeitung. Sie war darin wirklich gut. Verdammt, sie war in allen Fächern gut. Sie war echt intelligent.« Auf dem Weg in die Garage zog sie ihren Handcomputer aus der Tasche und gab die Anfrage ein. »Der Kurs war immer dienstagabends.«
    »Also gestern Abend.«
    »Ja, Madam. Ihre Dozentin war eine gewisse Leeanne Browning.«
    »Überprüfen Sie sie zuerst.« Als sie durch die Garage liefen, rümpfte Eve plötzlich die Nase. »Was ist das für ein Geruch?«
    »Als Ihre Assistentin und ergebene Gefährtin muss ich Sie darüber informieren, dass der Geruch von Ihnen kommt.«
    »O verdammt.«
    »Hier.« Peabody zog eine kleine Sprühflasche aus ihrer Tasche und hielt sie ihr freundlich hin.
    Instinktiv wich Eve zurück. »Was ist das? Kommen Sie mir damit bloß nicht zu nahe.«
    »Dallas, wenn wir in Ihren Wagen steigen, wird es uns selbst bei voll aufgedrehter Klimaanlage schwerfallen zu atmen. Der Gestank ist unerträglich. Wahrscheinlich wird Ihnen nichts anderes übrig bleiben, als die Jacke zu verbrennen, was wirklich schade ist, denn sie ist todschick.«
    Ehe Eve es schaffte, ihr nochmals auszuweichen, drückte Peabody entschlossen auf den Knopf.
    »Das riecht wie... verrottete Blumen.«
    »Das Verrottete sind Sie.« Ihre Assistentin trat an sie heran und beschnupperte sie. »Aber es ist erheblich besser. Aus ein paar Metern Entfernung riecht man kaum noch was. Außerdem haben sie im Leichenschauhaus
sicher irgendein besonders starkes Desinfektionsmittel, mit dem Sie sich waschen können«, fügte sie gut gelaunt hinzu. »Und für Ihre Kleidung findet sich eventuell dort ebenfalls was.«
    »Halten Sie die Klappe, Peabody.«
    »Melde gehorsamst, Klappe zu.« Peabody stieg in den Wagen und gab den Namen Leeanne Browning in den Handcomputer ein. »Professor Browning ist sechsundfünfzig Jahre alt und seit dreiundzwanzig Jahren an der hiesigen Universität. Sie lebt in einer eingetragenen Gemeinschaft mit Angela Brightstar, vierundfünfzig, in der Upper West Side. Bisher liegt nichts gegen sie vor. Die Professorin hat einen zweiten Wohnsitz in den Hamptons. Außerdem hat sie einen Bruder in der Upper East Side, verheiratet, mit einem Sohn, der achtundzwanzig ist. Die Eltern sind pensioniert und haben neben einer Wohnung in der Upper East Side noch ein Haus in Florida.«
    »Und wie steht es mit dieser Brightstar und deren Familie?«
    »Brightstar hat eine Vorstrafe wegen Drogenbesitzes«, erklärte Peabody nach ein paar Sekunden. »Vor zwölf Jahren wurde bei ihr Exotica gefunden. Angeblich nur für den persönlichen Gebrauch. Hat sich schuldig bekannt und drei Monate Sozialdienst dafür abgeleistet. Brightstar ist freiberufliche Künstlerin mit einem Studio in ihrer Wohnung. Eltern und Bruder Browning sind anscheinend sauber, aber der Neffe wurde mit dreiundzwanzig wegen Drogenbesitzes und im letzten Frühjahr wegen tätlichen Angriffs festgenommen und unter Anklage gestellt. Momentaner Wohnsitz: Boston.«

    »Vielleicht lohnt es sich, mit ihm zu reden. Setzen Sie ihn auf die Liste, und wir werden gucken, ob er unsere schöne Stadt vielleicht gerade mit seinem Besuch beehrt. Besorgen Sie mir Professor Brownings Stundenplan. Ich will noch heute mit ihr sprechen.«
    Im Leichenschauhaus lief Eve den weißen Korridor hinab. Ja, sie benutzten ein echt durchdringendes Desinfektionsmittel, ging es ihr durch den Kopf. Aber den Geruch bekamen sie dadurch nicht wirklich weg. Der Geruch des Todes hing in diesem Haus wie ein dünner Schleier in der Luft.
    Wie von ihr erbeten, lag die tote Rachel bereits auf dem Tisch.
    Chefpathologe Morris schnitt sie gerade
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